1. Lebendfotos
1.1. Ssp. belemia
1.2. Kopula
1.3. Eiablage
1.4. Ausgewachsene Raupe
1.5. Jüngere Raupenstadien
1.6. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
Euchloe belemia kann in Europa mit einer Reihe verwandter Arten wie Iberochloe tagis, Euchloe crameri aber auch dem Resedafalter (Pontia daplidice) verwechselt werden. Im Unterschied zu all diesen, sind die hellen Flecken auf der Unterseite der Hinterflügel bei E. belemia jedoch nicht rund, sondern längsgestreift.
2.3. Ähnliche Arten
- Iberochloe tagis (Hübner, 1804)
- Euchloe crameri Butler, 1869
- E. charlonia Donzel, 1842
- Pontia daplidice (Linnaeus, 1758)
2.4. Erstbeschreibung
23 Jahre später hierzu erschienene Abbildung
3. Biologie
3.1. Lebensraum und Lebensweise
E. belemia ist je nach Region in verschiedenen Landschaften heimisch. In Spanien und Portugal lebt der Falter in aufgelassenem Kulturland und trockenen Kiefernwäldern, zudem in Olivenhainen und offenen Buschlandschaften, bleibt dort aber stets unter 1000 m. Hier beginnt die Flugzeit an der Südküste Mitte November, weiter nördlich im Februar oder März. Allgemein endet sie mit dem Mai. Vereinzelt können aber im Spätsommer und Herbst noch einmal einzelne Falter angetroffen werden. Dies sind Tiere, welche die Überwinterung der Puppe vorzeitig abgebrochen haben.
In Nordafrika und Südwestasien werden vorzugsweise tiefe Lagen in Küstennähe oder in Flußtälern besiedelt. Der Falter findet sich hier fast nur in trockenen, öden Landschaften mit halbwüstenartigem Charakter. Auch dort endet die Flugzeit Ende Mai. Wann sie in diesen Gebieten beginnt, ist noch nicht sicher bekannt, wahrscheinlich aber ebenfalls mit dem Beginn der winterlichen Hauptregenzeit im November. Überall werden zwei, gebietsweise evtl. auch drei Generationen ausgebildet. Die Flugzeit der letzten Generation beginnt im allgemeinen Ende April oder Anfang Mai. Die Nahrungspflanzen der Raupen sind eine Vielzahl von Kreuzblütlern, welche im jeweiligen Lebensraum gerade wachsen.
Die Puppe, welche von der letzten Generation abstammt, überwintert.
3.2. Habitat
3.3. Raupennahrungspflanzen
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„wohl nach belia gebildet.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio belemia Esper, 1777 [Originalkombination]
- Papilio belemia Esper, 1800 [häufig genanntes Publikationsjahr der angeblichen Erstbeschreibung]
4.3. Taxonomie und Nomenklatur
Auf den Kanaren fliegen - je nach Autor - drei deutlich verschiedene Arten oder Unterarten aus dem Euchloe belemia-Aggregat:
- Euchloe eversi Stamm, 1963 [bzw. Euchloe belemia eversi Stamm, 1963] endemisch auf Teneriffa
- Euchloe hesperidum Rothschild, 1913 [bzw. Euchloe belemia hesperidum Rothschild], 1913 endemisch auf Fuerteventura
- Euchloe grancanariensis Acosta, 2008 [bzw. Euchloe belemia grancanariensis Acosta, 2008] endemisch auf Gran Canaria
Sie werden hier als eigenständige Arten akzeptiert. Euchloe belemia s. str. fehlt auf den Kanaren.
In der Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 22 December 2009. Version 2.1. Available online at [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de]), die die Taxa auf Artebene akzeptieren, werden zwei molekularbiologische Arbeiten zusammengestellt, von denen die eine die Artberechtigung der 3 Taxa der Kanaren betont (Back et al. 2008), die andere hingegen zum Schluss kommt, dass es sich um eine Subspecies von E. belemia handelt (Suarez et al. 2009). Hier werden die Taxa als Arten geführt, ohne dass damit behauptet werden soll, dass das die einzig richtige Interpretationsmöglichkeit sei.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Verbreitung
E. belemia ist von Nordafrika, über den Nahen Osten bis in die Südtürkei und vom Mittleren Osten bis Belutschistan in Pakistan verbreitet. Ferner tritt die Art in Portugal, Süd-, Zentral- und Nordwestspanien auf.
(Autor: Jürgen Hensle)
4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Angaben von Heppner (1981). Wiemers et al. (2018) nennen - ohne Kommentar - "1800" als Jahr der Erstbeschreibung, also das Jahr in dem die Abbildung erschien. Warum ihnen der Text von 1777 nicht als Beschreibung reicht, verraten sie nicht.
(Autoren: Erwin Rennwald und Jürgen Rodeland)
4.6. Literatur
- Back, W., Knebelsberger, T. & M. A. Miller (2008): Molekularbiologische Untersuchungen und Systematik der palaearktischen Arten von Euchloe Hübner, [1819] (Lepidoptera: Pieridae). — Entomologische Zeitschrift 118 (4): 151-169.
- Erstbeschreibung: Esper, J. C. (1777): Der Schmetterlinge III. Heft. Tab. XIII. - XVIII. Bögen K, L, M, N: 4 unpaginierte Seiten mit Text von W. Walther, 73-104, pl. XIII-XVIII. Erlangen (Wolfgang Walther).
- Heppner, J. B. (1981): The dates of E. J. C. Esper's Die Schmetterlinge in Abbildungen ... 1776–[1830]. — Archives of Natural History 10 (2): 251–254.
- ten Hagen, W. (1998): Tagfalterbeobachtungen in Syrien und Jordanien (3. Beitrag) (Lepidoptera: Hesperioidea, Papilionoidea). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 19 (3/4): 247-268. [PDF auf zobodat.at]
- Keen, D. (2007): Letter from Spain - 4th of a series - Some Spanish winter butterflies. - Bulletin of the Amateur Entomologists' Society 66:176-179.
- Suarez, N. M., Betancor, E. & J. Pestano (2009): Intraspecific evolution of Canarian Euchloe (Lepidoptera: Pieridae) butterflies, based on mtDNA sequences. — Molecular Phylogenetics and Evolution 51: 601-605.
(Autoren: Jürgen Hensle und Heiner Ziegler)