1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
1.3. Raupe
1.4. Fraßspuren und Befallsbild
1.5. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Pinaceae:] Picea abies (Gewöhnliche Fichte)
- [Pinaceae:] Picea sitchensis (Sitka-Fichte)
- [Pinaceae:] Abies alba ? (Weiß-Tanne ?)
Treitschke (1835: 78-80) zitiert eine sehr lange Beschreibung, die er von Herrn Fischer von Röslerstamm erhalten hatte. Begründung: "Ich gab diesen Bericht ausführlich, da man durch ihn ein, bey starker Vermehrung, dem Forstwesen wirklich schädliches Geschöpf näher kennen lernt." Zur Beschreibung: "Ungefähr Anfang August findet man die junge Raupe, in zahlloser Menge, in dem Innern der Fichten- und Tannennadeln. Ob das Ey in die Nadel hineingelegt wird, oder ob das Räupchen, gleich nachdem es das Ey verließ, sich in die Nadel einbeißt, kann ich nicht bestimmen, vermuthe aber das Letztere. Nachstehendes habe ich aber oft und genau beobachtet. Gegen die Wurzel der Nadel ist gewöhnlich das Bohrloch, durch welches das Räupchen in das Innere derselben eindringt und das Mark verzehrt, dann herauskriecht, und so fortwährend eine Nadel um die andere aushöhlt. Diese Reihen ausgehöhlter und mit Fäden umzogener Nadeln werden bald nachher gelb, und der Herbstwind wirft sie entweder zur Erde, oder sie hängen im Winter und im Frühjahre an Fäden an den Aestchen herab. Man hat bisher oft die Raupe in diesen abgefallenen oder herabhängenden Nadelreihen gesucht, da sie aber in einer frischen Nadel wohnt, so entging sie immer dem Auge des Forschers. [...]".
Auch heute noch kommt es mitunter zu Massenvermehrungen der Art in Fichten-Wäldern bzw. Fichten-Forsten. Hoch et al. (2017) berichten über einen solchen Massenbefall im Sommer 2016 in Kärnten (Österreich) und zeigen die entsprechenden Schadbilder. Schon Schütze (1931) hatte dazu vermerkt: "Tritt manchmal massenweise auf, wird aber dann durch den Pilz Entomophthora radicans auf den normalen Bestand vermindert (Schütze)."
Mit sehr großem Abstand wichtigste Raupennahrungspflanze ist die Gewöhnliche Fichte. Mehrfach wurden über Nachweise an gepflanzten Sitka-Fichten berichtet, was wenig verwundert. Wahrscheinlich werden noch weitere gepflanzte Picea-Arten genutzt. Die Weiß-Tanne scheint hingegen - wenn überhaupt - eine allenfalls untergeordnete Rolle zu spielen.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Phalaena tedella Clerck, 1759 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Phalaena taedella Linnaeus, [1760]
- Tortrix comitana [Denis & Schiffermüller,], 1775
- Pyralis latreillana Fabricius, 1798
- Tortrix piceana Hübner, 1799
- Evetria cembrana Hübner, 1825
- Tortrix hercyniana Froelich, 1828
- Coccyx herciniana Stainton, 1859
- Coccyx taedana Doubleday, 1859
4.3. Literatur
- Erstbeschreibung: Clerck, C. (1759): Icones Insectorum rariorum Cum Nominibus eorum trivialibus, locisqve e C. LINNÆI Arch. R. et Eqv. Aur. Syst. Nat. allegatis. Sectio Prima: [8 unpaginierte Textseiten], pl. 1-16. Holmiae. — Digitalisat der Bibliothèque nationale de France: [pl. 10 mit fig. 13].
- Hoch, G., Neidel, V. & J. Connell (2017): Massenvermehrung des Fichtennestwicklers Epinotia tedella in Kärnten. - Forstschutz aktuell, 62: 27-31. [PDF auf bfw.ac.at]
- Lectotypus-Festlegung: Robinson, G. S. & E. Schmidt Nielsen (1983): The Microlepidoptera described by Linnaeus and Clerck. — Systematic Entomology 8: 191-242.
- [SCHÜTZE (1931): 34]
- Treitschke, F. (1835): Die Schmetterlinge von Europa 10. Dritte Abtheilung der Supplemente. G. Herminia - Orneodes. - 303 S.; Leipzig (Gerhard Fleischer).