Version 2 / 5 vom 10. März 2023 um 8:46:44 von Erwin Rennwald
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Inhalt

2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Es ist zu erwarten, dass auch diese Art als Raupe an Doldenblütlern (Apiaceae) lebt.

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Gaedike (1993: 102) erläuterte seine Namenswahl: „Ich widme diese neue Art Herrn S. Ju. Sinjov, der durch seine Aufsammlungen im Fernen Osten wesentlich zur Erweiterung der Kenntnisse über das Vorkommen der Epermeniidae beigetragen hat.“ U.a. wurde der Holotypus der neuen Art von ihm gesammelt.

3.2. Taxonomie

Die Art ähnelt sehr der bisher in Europa als fast „unverwechselbar“ angesehenen Epermenia chaerophyllella, was sich beim Barcode-Vergleich auch zeigte. Doch gut 5 % Unterschied lassen an der Artberechtigung des neuen Taxons keine Zweifel aufkommen. Interessanterweise unterscheiden sich die beiden in Tirol bzw. Bayern genetisch untersuchten Exemplare im Barcode voneinander und auch von den bisher untersuchten Exemplaren aus China. Am einfachsten lässt sich das damit erklären, dass Europa schon lange besiedelt wurde und die beiden bisher bekannten europäischen Fundorte doch etwas isoliert voneinander liegen.

3.3. Faunistik

Die Art wurde aus dem Osten Russlands beschrieben und später auch in Japan und im Osten Chinas nachgewiesen. Als Gaedike (1993) diese Art in der Nota Lepidopterologica beschrieb, dachte wohl keiner der Leser daran, dass man auch in den Alpen mit ihr rechnen müsste, dass sich unter „Epermenia chaerophyllella auch hier Exemplare von E. sinjovi verbergen könnten. Auch die Funde in Japan und im Nordosten Chinas änderten an dieser Erwartungshaltung wenig. Doch nach jetzt fast drei Jahrzehnten steht fest, dass die rund 5.000 km Entfernung zwischen den Vorkommen Asiens und den Alpen doch irgendwann und irgendwie überwunden wurden. Die Besiedlung weitgehend natürlicher Lebensräume in den Alpen spricht gegen eine erst jüngst erfolgte Einschleppung. Und auch die im Moment gefundenen Barcode-Unterschiede deuten auf eine schon alte Besiedlung der Alpen hin. So vermuten Huemer et al. (2023) - die die Art erstmals für Europa melden -, dass sie in den Alpen durchaus noch weiter verbreitet sein dürfte. Und natürlich wäre jetzt erst einmal zwischen Ostasien und Alpen nach weiteren Vorkommen zu suchen.

3.4. Typenmaterial

Gaedike (1993: 99) schrieb zum Holotypus: „Holotypus ♂ : Primorskij Kraj, Okr.[Umgebung von] Ussurijsk, 9.V.1983, leg. S.Ju. Sinjov, Gen. Präp. R. Gaedike Nr. 4086; im Zoologischen Institut der AdW in St. Petersburg.“ Auch die 34 gelisteten Paratypen stammen alle aus dem Fernen Osten Russlands.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.5. Literatur