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Falter
Raupe
Fraßspuren
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Boraginaceae:] Anchusa officinalis (Gewöhnliche Ochsenzunge, Gemeine Ochsenzunge)
  • [Boraginaceae:] Anchusa strigosa
  • [Boraginaceae:] Echium sp. ??? (Natternkopf ???)

Die Raupe dieser Art scheint ganz an Anchusa gebunden zu sein; schon die Angaben zur zur gleichen Familie gehörenden Gattung Echium sind fraglich.

Die ersten Angaben zur Raupe werden von Treitschke (1835: 16) mitgeteilt und gehen auf Beobachtungen bei Frankfurt an der Oder zurück: "Herrn Metzner danke ich nachstehende Auskunft über die Naturgeschichte. "Pustulalis hält sich auf sonnigen trockenen Anhöhen auf, wo Ochsenzunge (Anchusa officinalis) wächst. Im Frühjahre zeigen sich an der Spitze der frischen Blätter dieser Pflanze brandige Stellen, die allmählich größer werden und Ende May eine kugelförmige Gestalt haben; diese Kugeln werden aus den beyden Blatthäuten gebildet, und sind inwendig hohl, glatt, weißlich besponnen. Die Raupe ist Anfang Juny erwachsen, cylindrisch, vorn und hinten verdünnt, gelblichweiß, mit lehmgelber Rückenlinie und einem kleinen herzförmigen Kopfe, der, so wie der Rücken des ersten Gelenkes, die Vorderfüße und die reihenweise auf dem ganzen Körper gestellten erhobenen Punkte, deren jedes ein Haar hat, schwarzglänzend ist. Durch Vergrößerung erscheint die Haut dicht mit schwarzen Pünktchen besäet.""

Die Raupe scheint trotz dieser auffälligen Spuren selten gefunden zu werden. Schuetze (1931) nennt ebenfalls nur Anchusa und schreibt lapidar: "An den obersten Blättern in kugeliger Blasenmine (Sorhagen)." Er kannte diese Raupe also nicht selbst und ob Sorhagen auf Primärbeobachtungen zurückgreifen konnte, weiß ich noch nicht.

Noch im gleichen Jahr erschien der Aufsatz von Amsel & Hering (1931) über . Dort (S. 122) wird erstmals Anchusa strigosa angeführt, und zwar als Nahrungspflanze dieser Raupe in Israel, zahlreich bei Kiriath Anavim im judäischen Bergland westlich Jerusalem. Dazu heißt es: "Mine stets beiderseitig, meist an der Mittelrippe oder doch an diese angelehnt, groß, blasig, braun. Charakteristisch durch den dunklen, schwarzen, von dem Kot herrührenden, stark blasig aufgetriebenen mittleren Teil und den bandartigen Ausstrahlungen. Verwandlung frei ohne Gespinst in dem blasigen mittleren Teil. Raupe grau mit zwei Reihen schwarzer Punkte über dem Rücken, so daß immer zwei Punkte einer Reihe auf einem Segment sind. Dann folgt je eine Reihe mit einem Punkt, eine ebensolche Seitenlinie und noch 2 Reihen schwarzer Punkte kurz vor den Füßen. Kopf und Nackenschild schwarz, letzteres fein geteilt, Brustfüße schwarz. Vorkommen: Überall, z. T. sehr häufig wie bei Kiriath Anavim im ganzen nichteremischen Teil des Landes; von Mitte März ab, wohl in mehr als einer Generation."

Da Anchusa strigosa in Deutschland und Europa fehlt, führt Buhr (1935: 140) führt für Mecklenburg-Vorpommern weiterhin nur Minen an Anchusa officinalis an. Ebenso nennt Skala (1952) die Art nur für Anchusa. Und auch Hering (1957) führt die Raupe weiterhin ausschließlich als Minenerzeuger an Anchusa.

Eckstein (1933: 65) hatte bis dahin längst eine weitere Gattung der Boretschgewächse als Futterpflanze (oder Freiland-Raupennahrungspflanze?) eingeführt: "Anchusa, Echium; Blasengespinst u.M.". Woher er den Natternkopf hatte und ob es sich dabei um eine Freilandbeobachtung handelte bleibt unklar. Jedenfalls wird der Natternkopf seither in der Literatur fast überall mitgeschleift, obwohl davon auszugehen ist, dass Hering (1951) dies wegließ, weil er daran zweifelte.

Nach [bladmineerders.nl (abgefragt 10. September 2019)] wird - neben Anchusa officinalis und Anchusa strigosa - ebenfalls Echium besiedelt. Da beim Natternkopf kein Artname genannt wird, dürfte es sich auch hier um das Weiterschleifen einer wohl sehr alten Angabe handeln. Insbesondere den dort erwähnten Aufsatz von Drãghia (1968) habe ich allerdings noch nicht studieren können. Wenn formuliert wird "Anchusa seems the most important hostplant." kann das auch heißen, dass an der Nutzung von Echium erhebliche Zweifel bestehen ...

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Prädatoren

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„pustula Bläschen.“

Spuler 2 (1910: 228R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Taxonomie

Leraut (2012) kombiniert die Art neu mit Cynaeda. Aarvik et al. (2017) folgen ihm hierin.

4.4. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Mecklenburg-Vorpommern und danach von Brandenburg bekannt. Gaedike et al. (2017) können die Art dann aber doch wieder aktuell (nach 2000) für Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen anführen.

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)