Version 104 / 114 vom 10. Oktober 2021 um 16:20:45 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Kopula
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Ssp. torstenii Von Mentzer, 1980
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Falter

1.1. Kopula

2. Ausgewachsene Raupe

3. Jüngere Raupenstadien

4. Puppe

5. Ei

6. Diagnose

Flachflügel-Typ
Rollflügel-Typ
Eilema depressa
Eilema complana
Eilema griseola
Eilema pseudocomplana
Eilema lurideola
Eilema caniola
Eilema sororcula
Eilema palliatella
Eilema pygmaeola
Eilema lutarella

[Demonstration Flach- vs. Rollflügeltyp]

Eilema caniola gehört zum sog. Rollflügeltyp, d.h. die Flügel werden in Ruhestellung um den Körper gerollt. Dieses Merkmal kann in der Natur sehr gut beobachtet werden, es wird jedoch bei Sammlungsexemplaren hinfällig.

Der Halskragen (Patagia) ist wie auch der Kopf gelb gefärbt, während bei der ähnlichen E. griseola der Halskragen mehr grau gefärbt ist als der Scheitel des Kopfes. Die Vorderflügel sind zudem schmäler und weißgrau im Gegensatz zu E. griseola, wo die Vorderflügel breiter und grau sind.

Bei der ebenfalls ähnlichen E. pseudocomplana sind die Vorderflügel schmäler. Das Abdomen ist im letzten Drittel gelb gefärbt. Die Hinterflügel weisen eine ockere Tönung auf. Bei E. caniola sind die Vorderflügel breiter. Das Abdomen ist grau gefärbt und die Hinterflügel sind wie o.g. weißgrau.

[Autor: RR; nach Ebert (1997) & Fajčik, J. (2003)]

6.1. Männchen

6.2. Weibchen

6.3. Genitalien

6.3.1. Männchen

6.4. Ssp. torstenii Von Mentzer, 1980

6.4.1. Genitalien
6.4.1.1. Männchen

6.5. Ähnliche Arten

6.6. Raupe

Typisch für die erwachsenen Raupen von Eilema caniola sind die feinen "wilden" hellgelben Wellenlinien zwischen Seitenlinie und Nebenrückenlinie - die bei Eilema pygmaeola zu fehlen scheinen - und eine ebensolche Begrenzung der dunklen Rückenlinie. Diese Begrenzung scheint mir bei E. pygmaeola breiter und viel diffuser (und mehr weißlich) zu sein. Die dunklen Nebenrückenlinien wirken bei E. pygmaeola relativ gleichmäßig schwarzbraun, bei E. caniola sind sie hingegen aus glänzendschwarzen Flecken und matt schwarzbraunen Zwischenbereichen zusammengesetzt. Auch die orangefarbenen Flecken zwischen Rückenlinie und Nebenrückenlinien scheinen bei E. caniola farblich deutlicher, stärker abgegrenzt und weniger diffus zu sein.

Anmerkung von Erwin Rennwald im [Forum].

6.7. Erstbeschreibung

Später hierzu erschienener Text

7. Biologie

7.1. Habitat

Eilema caniola ist ein in den tieferen Lagen mittlerweile häufiger Falter, der fast ausschließlich innerorts gefunden wird und als Raupe den Algenbelag eher schattiger Wände und Dächer abnagt - und dabei auch häufig in Dachwohnungen hineinkriecht.

Anmerkung von Erwin Rennwald im [Forum].

8. Weitere Informationen

8.1. Etymologie (Namenserklärung)

„von canus grau.“

Spuler 2 (1910: 150L)

8.2. Andere Kombinationen

8.3. Synonyme

8.4. Taxonomie

Eilema torstenii v. Mentzer, 1980: Unterart oder bona species? Rezbanyai (1981) hält nach seiner ausführlichen Differentialdiagnose von E. caniola vs. E. torstenii, für die er 43 ♂♂ und 37 ♀♀ der Herbstgeneration von E. torstenii in Calas de Mallorca fing und untersuchte, das Taxon torstenii für namensberechtigt. Er lässt die Frage offen, ob es eine eigene Art oder eine Unterart von E. caniola ist. In der [Fauna Europaea] (Zugriff am 6. November 2007) wird das Taxon nicht einmal als Synonym erwähnt.

Dubatolov & Zolotuhin (2011) stellen die rhetorisch gemeinte Frage: “Does Eilema Hübner, [1819] (Lepidoptera, Arctiidae, Lithosiinae) present one or several genera?” Sie studierten die Genitalien aller ihnen zugänglicher Arten und kommen zum Schluss: “Amongst all cited generic groups, the most remarkable is Eilema Hb., s.str. with almost reduced saccular and costal processes; valva became ovoid without any processes (Fig. 9). It is very strange that in many modern guides [de Freina, Witt, 1987; Leraut, 2006; Ylla et al., 2010] male genitalia of the Eilema type species were figured incorrectly showing a clear saccular process factually absent. There is at least one more autapomorphic character for Eilema Hb.: presence of triangular harpe on the inner surface of valva near its base. Strongly enlarged uncus with narrowly extended tip is probably also autapomorphic for Eilema Hb., however enlarged uncus without such tip sometimes occurs in other species like boreal atratula Eversmann, 1847 group of species. Taking into account such strong differences between caniolum Hb. and other species, it is necessary to separate it from Eilema Hb. in a monotypic genus.”

Nach diesen Überlegungen gäbe es nur eine einzige Eilema-Art, nämlich Eilema caniolum (Hübner, [1808] 1796). Die anderen Arten verteilten sich auf die Gattungen Dolgoma (nicht in Europa), Katha (mit Katha deplana (Esper, 1787) als Typusart), Collita (mit Collita griseola (Hübner, [1803]) als Typusart), Wittia (mit Wittia sororcula (Hufnagel, 1766) als Typusart, Zobida (mit Zobida bipuncta (Hübner, 1823–1824), Manulea (mit Manulea palliatella (Scopoli, 1763) als Typusart und Manulea complana (Linnaeus, 1758), Manulea pseudocomplana (Daniel, 1939), Manulea costalis (Zeller, 1847), Manulea pygmaeola (Doubleday, 1847), Manulea lutarella (Linnaeus, 1758), Manulea cereola (Hübner, [1803]) sowie Manulea lurideola ([Zincken], 1817) als weiteren Arten) und schließlich Muscula (mit Muscula muscula (Staudinger, 1899). Die Aufspaltung in diverse Gattungen wurde ausschließlich mit größeren Unterschieden in den Genitalien begründet. Wir folgen im Lepiforum dieser Aufspaltung in zahlreiche Gattungen vorläufig nicht. Im Zeitalter des Barcoding sollten die Ergebnisse der Genitaluntersuchung in einem integrativen Ansatz erst einmal den Ergebnissen beim Barcoding gegenübergestellt werden, bevor es zu so weitreichenden Folgerungen kommt.

8.5. Faunistik

Eilema caniola ist in Deutschland in Ausbreitung begriffen. Huemer, P. & W. Rabitsch (2002) führen die Art für Österreich als Neozoon und begründen: "anthropogen bedingte Einwanderung?".

(Autor: Erwin Rennwald)

8.6. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von Hemming (1937: 245 und 178). Für die Tafel 51 gibt Hemming als Zeitspanne, innerhalb der sie publiziert wurde, “[July 1803]-[1808]” an, für den Text 6. April 1809.

(Autor: Jürgen Rodeland)

8.7. Literatur