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Falter
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

Darin indizierte Abbildung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Brassicaceae:] Arabis planisiliqua [= Arabis hirsuta ssp. planisiliqua, Arabis rigidula] (Flachschotige Gänsekresse)
  • [Brassicaceae:] Arabis hirsuta ?? (Behaarte Gänsekresse ??)
  • [Brassicaceae:] Arabis sagittata ?? (Pfeil-Gänsekresse ??)

Brabant (1899: 333) berichtete über seinen Artnachweis in Südfrankreich und die zuvor unbekannte Raupennahrung: "J'ai trouvé la chenille le 11 mai, en chassant dans le massif de la Sainte-Baume, près de Saint-Pons (Bouche-du-Rhone), elle vit sous une toile légère, entre les siliques d'une Crucifère, l'Arabis rigidula Jord., forme méridionale de l'Arabis saggitata D.C."

Baraniak & Sohn (2015) schrieben: "Host plants. Arabis hirsuta, A. planisiliqua, A. sagittata (Brabant 1899; Pathpiva 2015)". Das ist möglich, aber ob es für A. hirsuta und A. sagittata tatsächlich konkrete Raupenfunde gibt, ist mir nicht bekannt - Zweifel daran sind angebracht. Die Raupe mit ihren lockeren Raupengespinste im Schotenbereich der Gänsekresse(n) sollte eigentlich nicht zu schwer zu finden sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982). Obwohl die Tafel 50 bereits 1851 erschienen ist, darf sie nach den Bestimmungen des ICZN nicht als Erstbeschreibung gelten, denn die Nomenklatur auf Tafel 50 ist nicht binominal.

4.3. Taxonomie

Das Taxon Eidophasia zukowskyi und dessen Synonym Eidophasia concinnella wurden seit Friese (1966) als Synonyme zu E. syenitella gestellt. Baraniak & Sohn (2015) halten das für falsch und kündigen eine Publikation dazu an. Baraniak & Sohn (2016) billigen dem Taxon Eidophasia zukowskyi (mit E. concinnella als Synonym) erneut Artrecht zu.

4.4. Faunistik

E. syenitella wurde nach Tieren "aus dem Banat" beschrieben. Baraniak & Sohn (2015) gelang es nicht, Typenmaterial dazu zu finden, aber ihre Suche danach war dennoch wertvoll: "Notes. Herrich-Schäffer (1853–1855) did not state anything about the type series of Eidophasia syenitella. We have searched for the specimens but to no avail. The type specimens of E. syenitella seem to be lost like those of many other species described by Herrich-Schäffer. Rebel & Zerny (1934) stated that the type locality “Banat” is the same as “Herkulesbad (= Băile Herculane)”, a town in Romanian Banat. There are five specimens of E. syenitella collected from Herkulesbad by Rebel in the ZSM collection."

Auch wenn ihre formale Abtrennung von Eidophasia zukowskyi erst im Folgejahr publiziert wurde, wurde sie bei den Verbreitungsangaben von Baraniak & Sohn (2015: 586) bereits berücksichtigt. E. syenitella zugeordnete untersuchte Tiere stammten aus Südwest-Bulgarien (Pirin Mts.: Res. Sandanski: Lilianowo), Kroatien (Fiume und Spalato), Rumänien (Domogled und Herkulesbad), Deutschland (Thüringen: s.u.) und vor allem Spanien (verschiedene Regionen). Die Italien zugeordneten Belege gehören meist nicht zu diesem Land: das von Mann 1864 bei "Brussa" gesammelte Tier gehört sehr wahrscheinlich nach Bursa in den Nordwesten des asiatischen Teils der Türkei; "Galia, Nice/La Turbie (ca. 750 m)" gehört sicher nicht zu Sizilien sondern meint La Turbie bei Nice (Nizza) in Gallia (Frankreich); nur das Tier von Mistretta dürfte tatsächlich zu Sizilien gehören. Als Gesamtverbreitung wird genannt: "Bulgaria, Croatia, France, Germany, Hungary, Italy, Romania, Spain." Ob es bei Italien auch Vorkommen auf dem Festland gibt (oder nur auf Sizilien) bleibt dabei unklar.

Eine Quelle zur Angabe aus Ungarn wird bei Baraniak & Sohn (2015: 586) leider nicht genannt. Bemerkenswerterweise wird E. syenitella in keiner ungarischen Liste erwähnt. Was sich dort findet ist aber eine einzige Angabe zu E. zukowskyi. Sie geht auf Szabóky (1985: 222) zurück, der schrieb: "Dr. Balázs Klárától Malaise-csapda anyagokat kaptam. Az Agár-Zichyujfalu, Tukröspusztán felállított csapda 1983.VII.4-én egy érdekes Eidophasia fajt fogott mely kétszer akkora, mint a rokon E. hufnageli. A TTM gyűjteménye alapján az Eidophasia zukowskyi Ams.. faunánkra uj fajnak bizonyult. A Dél-Európában élő faj hazai előfordulása meglepő (TTM adatai: Dalmatia: Bossanka 1964. V.19. leg. Topái; Hellas mer., Lakonia: Taygetos 1000-1200 m. 1979. VI.12. leg. Gozmány et Christensen; Macedonia: Stari Dojran 1955. VI. 2-10. leg. Klimesch; Treskaschlucht (Anfang) bei Skopje Maced. occ. 1959.VI.20-30. leg. F.Kasy). A lepke a faunafüzet XVI/A. kötet 3/14. oldatán az E. hufnageli Z. után helyezendő be." Szabóky (1985: 222) wunderte sich also bereits selbst, dass die vom bisher bekannten Areal so eng begrenzte E. zukowskyi in einer Malaisefalle im zentralen Ungarn auftauchen sollte. Die viel naheliegendere Lösung "E. syenitella hatte er damals nicht auf dem Schirm. Eine Genitalüberprüfung wurde damals nicht durchgeführt. Ich gehe davon aus, dass E. zukowskyi für Ungarn zu streichen und E. syenitella zumindest mit Fragezeichen aufzunehmen ist.

Ganz dubios ist die Angabe zu Deutschland. Da Baraniak & Sohn (2015: 586) ja ausdrücklich gegenüber E. hufnagelii abgrenzen, sollte ihnen hier keine Verwechslung unterlaufen sein. Die Meldung lautet wörtlich: "Germany: Thuringia: Rothe: 1 ex., 26 July 1865 (Wocke), genitalia slide no. A 200, ZISP." Was mit "Thuringia: Rothe" konkret gemeint war, bleibt unklar. In der deutschen Schmetterlingsliteratur scheint E. syenitella nie thematisiert worden zu sein. Gaedike et al. (2017: 33) erwähnen E. syenitella überhaupt nicht, E. hufnageli von Nordrhein-Westfalen und Bayern, also auch nicht von Thüringen. Dass große Teile der Wocke-Sammlung im Museum in Sankt-Petersburg gelandet sind, ist bekannt - dass die Daten dort nicht für Deutschland-Listen aufgearbeitet wurden, ist wenig überraschend. Wenn der Falter aber 1865 gesammelt wurde, hätte er eigentlich Eingang in den dicken Band von Heinemann & Wocke [1876] finden müssen. Dort wird E. syenitella aber nicht erwähnt, E. hufnageli nur für "in den südlichen Alpen". Vor diesem Hintergrund kann ich die Meldung von E. syenitella für Thüringen nur für das Ergebnis einer Fehletikettierung oder fehlerhaften Etiketten-Interpretation werten.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur