Version 100 (neueste) vom 17. Juni 2024 um 19:05:13 von Michel Kettner
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Männchen
Weibchen
Kopula
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Beschreibung als Capua saturana
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

1.2. Weibchen

1.3. Kopula

1.4. Raupe

1.5. Fraßspuren und Befallsbild

1.6. Puppe

1.7. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Raupe

Die Raupen scheinen immer ein schwarzes Palpen-Endglied zu haben; bei C. pronubana kann es hell oder dunkel sein.

Das Nackenschild von D. angustiorana ist abgesehen von lateralen Verdunkelungen (die sich nach hinten hin verlängern können) ungefleckt; bei C. pronubana ist es immer auch auf der Fläche gepunktet. Allerdings ist bei stark verdunkelten Formen die Unterscheidung beider Arten problematisch.

Zur Beachtung von weiteren verwechslungsgefährdeten Arten siehe bei Cacoecimorpha pronubana

[Autorin: Tina Schulz]

2.5. Erstbeschreibung

2.6. Beschreibung als Capua saturana

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Taxaceae:] Taxus baccata (Eibe)
  • [Pinaceae:] Picea abies (Gemeine Fichte)
  • [Pinaceae:] Picea pungens (Stech-Fichte)
  • [Pinaceae:] Picea omorika (Serbische Fichte)
  • [Cupressaceae:] Thuja sp. (Lebensbaum)
  • [Berberidaceae:] Mahonia aquifolium (Mahonie)
  • [Buxaceae:] Buxus sempervirens (Buchs)
  • [Araliaceae:] Hedera helix (Efeu)
  • [Myricaceae:] Myrica gale (Gagel)
  • [Salicaceae:] Rinde von Salix (Weide)
  • [Caprifoliaceae:] Symphoricarpos spec. (Schneebeere)
  • [Fabaceae:] Medicago sativa (Luzerne)
  • [Ericaceae:] Vaccinium myrtillus (Heidelbeere)
  • [Grossulariaceae:] Ribes rubrum (Rote Johannisbeere)
  • [Rosaceae:] Malus domestica (Kultur-Apfel)
  • [Rosaceae:] Pyrus communis (Garten-Birne)
  • [Rosaceae:] Prunus armeniaca (Aprikose)
  • [Rosaceae:] Prunus domestica (Zwetschgenbaum)
  • [Rosaceae:] Rubus idaeus (Himbeere)
  • [Rosaceae:] Pyracantha sp. (Feuerdorn)
  • [Vitaceae:] Vitis vinifera (Weinrebe)
  • [Smilacaceae:] Smilax aspera (Raue Stechwinde, Rauhe Stechwinde)
  • [Lauraceae:] Laurus sp. (Lorbeerbaum)

Die Raupe ist hochgradig polyphag. Sie wurde von Forumsteilnehmern an folgenden Pflanzen gefunden: Thuja sp. (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben)), Mahonia aquifolium (Raupenfund von Silke Balzert (siehe oben)), Buxus sempervirens (Buchs) (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben) sowie Weyh (2015)), Hedera helix (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben)), Taxus baccata (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben), auch schon bei Kennel (1910: 122)), Myrica gale (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben)), Rinde von Salix (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben)), Picea abies (Raupenfund von Tina Schulz (siehe oben)), Picea pungens (Raupenfund von Tina Schulz), Symphoricarpos sp. (Raupenfund von Tina Schulz), Medicago sativa (Raupenfund von Tina Schulz), Vaccinium myrtillus Raupenfunde von Corley & al. (2014: 600) und Tina Schulz), Ribes rubrum (Raupenfund von Tina Schulz).

Gerade wegen dieser Polyphagie finden sich in der Literatur erstaunlich wenige Angaben zu konkreten Pflanzenarten - und wenn, dann vor allem zu den als ungewöhnlich empfundenen Arten, nicht zu den "normalen" Pflanzen. Kennel (1910: 122) etwa schreibt zur Raupe: "Sie lebt in England im Mai, in südlicheren Gegenden schon im März und April polyphag, nach Meyrick an Eibe, Apfel etc., an Laurus (Millière), an Smilax aspera (in Spanien nach Roessler), bei Berlin auf einer "kleinen fremdländischen Konifere". (Sorh.)" Und Disqué (1912: 75) berichtet aus der Pfalz: "[...] flog Juni und Juli 1910 in einem Garten in ziemlicher Zahl um eine Eibe (Taxus baccata). Im Laufe des Monats Mai 1911 fand ich dann die Raupe in Mehrzahl zwischen den Nadeln des Baumes versponnen."

[blamineerders.nl.] zeigt eine Raupe an Picea omorika und listet noch zahlreiche weitere Pflanzen auf, die hier erst noch geprüft werden müssten.

In der landwirtschaftlichen Literatur wird das Tier als Schädling an Apfelbäumen, Birnbäumen, Aprikosen, Zwetschgen/ Pflaumen, Himbeeren und Weinreben (siehe der englische Name "Vine tortrix moth") geführt.

Agassiz (1991) züchtete die Art von Pyracantha sp. (Feuerdorn).

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Capua saturana Turati, 1913 wurde anhand eines einzelnen Exemplars von Sardinien ("sui monti di Aritzo") beschrieben. Nach Larsen (2015) ist der Typenbeleg verschollen (und wohl vernichtet), so dass er nicht mehr untersucht werden kann. Larsen (2015) kann für Korsika aber ein dunkles Exemplar von Ditula angustiorana mit oranger Flügelspitze präsentieren, das ganz der (sehr dürftigen) Abbildung und der Beschreibung der Capua saturana entspricht. Da D. angustiorana auch auf Sardinien vorkommt, geht Larsen (2015) davon aus, dass Turati (1913) genau so ein stark verdunkeltes Exemplar mit oranger Vorderflügelspitze vorgelegen hat. Er sieht in "Capua saturana" daher ein jüngeres subjektives Synonym zu Ditula angustiorana. Dies erscheint zumindest sehr plausibel.

4.4. Faunistik

Haslberger & Segerer (2016) schreiben zur Art in Bayern: "Adventivart, in den 1960er Jahren mehrfach mit Südfrüchten nach München (TS) eingeschleppt (Oswald 1963: 67), danach zunächst keine uns bekannten Nachweise mehr; seit 2001 gehäuftes Auftreten, vorwiegend im Siedlungsgebiet, Schwerpunkte bei Nürnberg und Regensburg."

Huemer (2013) berichtet über den Erstnachweis in Österreich: "Die Art wurde neulich erstmals in Oberösterreich festgestellt (Vorchdorf, Kellerfeld, 29.6.2011, leg. Stöckl, Gen. Präp. Wimmer). Ob es sich bei diesem Fund nur um eine temporäre Erscheinung oder um eine permanente Neubesiedlung handelt, bleibt aber vorerst noch offen." Horst Pichler [Forumsbeitrag 28. Oktober 2018] ergänzt dazu: "Mir fällt das erst heute auf, aber warum ist bei dem die Österreichfahne blass? Das ist ein Wickler der zumindest bei mir in Graz recht häufig ans Licht kommt." Die Art dürfte damit in Österreich etabliert sein.

Larsen (2015: 4) fasste zur Gesamtverbreitung zusammen: "Summary of the distribution of D. angustiorana: Denmark, Sweden, The Netherlands, Germany, Belgium, Great Britain, Ireland, Luxembourg, France, Spain, Portugal, Corsica, Sardinia, Italy, Switzerland, Austria, Slovenia; in Africa: Tunisia and Morocco; introduced to North America."

Unsere Angabe zu Serbien entstammt der "Tentative check list of Serbian microlepidoptera" von Jakšić (2016).

Koçak & Kemal (2018: 345) listen die Art für die Türkei als "TR 16 16A", also für die Provinz Bursa im Nordwesten des Landes.

Dem stehen bezüglich des Ostrandes des Verbreitungsgebiets die Angaben von Larsen (2015: 4) gegenüber: "The distribution of D. angustiorana is West European-Atlantic: from Ireland and Great Britain to North Africa: Tunisia and Morocco and the eastern border runs from Sweden, Denmark (Bornholm) to Germany, Austria, Slovenia and northern and central Italy. It is not found in Eastern Europe, the rest of the Balkan and Greece (Rungs 1979, Blackstein & Karisch 2011, Aarvik 2013). The species is introduced to North America and it is also mentioned from Asia Minor (Barrett 1905 and Razowski 2002), but it is not on the Turkish species list and despite of heavy collecting in Turkey no recent findings are reported. The type locality “Russia” of the synonym dumeriliana (Duponchel) is certainly wrong."

Szabóky (2023: 117-118) meldet die Art erstmals aus Ungarn.

Die Verschleppungen in die USA hat dort noch nicht zu einer großflächigen Besiedlung geführt. [butterfliesandmoths.org (abgefragt 30. Juni 2023)] zeigen zwei Falter aus dem Staat Washington im Nordwesten der USA. Nach der Karte der [mothphotographersgroup.msstate.edu /abgefragt 30. Juni 2023)] reicht das Vorkommen an der Westküste der USA von Washington durch Oregon bis in die Mitte von Kalifornien, und im Norden wird auch Kanada erreicht. Bie [bugguide.net] heißt es dazu: "In Canada this species is restricted to south coastal British Columbia; it also occurs south along the coast to California and throughout Europe."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die von Heppner (1982) angegebenen Publikationsjahre.

4.6. Literatur