1. Falter
2. Diagnose
2.1. Weibchen
Hinweis: ein bis zum 27. August 2021 gezeigter [Falter + Genitalpräprarat] wurde entfernt, weil [Zweifel] an der Bestimmung aufkamen.
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen
Hinweis: ein bis zum 27. August 2021 gezeigter [Falter + Genitalpräprarat] wurde entfernt, weil [Zweifel] an der Bestimmung aufkamen.
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Tanacetum corymbosum [= Chrysanthemum corymbosum] (Ebensträußige Margerite, Ebensträußige Wucherblume, Straußmargerite)
Razowski (2001: 98) kann keine Angaben zur Raupe machen. Dabei übersah er offensichtlich die Meldung von Steuer (1984: 148) aus Bad Blankenburg (Thüringen), in der es heißt: "D. podoliensis Toll, 1939: Seit 1971 finde ich die Falter von Ende Mai bis Juni sehr häufig auf der Höhe des Herrenberges. Nach meinen Beobachtungen vermutete ich schon seit einigen Jahren Chrysanthemum corymbosum als ihre Futterpflanze. Im Frühjahr 1982 grub ich die Wurzel mit den jungen Trieben aus und pflanzte sie in geeignete Zuchtbehälter. Vom 5. Mai bis 22. Juni schlüpften 7 Falter (5 ♂♂ und 2 ♀♀)."
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Hemimene podoliensis Toll, 1942 [Originalkombination]
4.2. Faunistik
Locus typicus ist "Krzywcze, Kreis Borszezow (Podolien)", heute also der Ort Krywtsche in der Rajon Borschtschiw in der Oblast Ternopil im Westen der Ukraine.
Außer in der Ukraine wurde die Art auch in Rumänien, Ungarn, der Slowakei und Tschechien nachgewiesen. Für Österreich und Deutschland gibt es nur wenige Nachweise jeweils im Osten der Länder.
Der oben gezeigte Falter aus Gumpoldskirchen ist der Erstnachweis von Dichrorampha podoliensis für Österreich. Buchner (2008: ) erläutert: "Erstfund für Österreich: Niederösterreich, Glaslauterriegel 2 km SW Gumpoldskirchen, E 16°15´N 48°02´, 330 m, 1 ♂ am 19. 5. 2007 am Licht (18 W superaktinisch + 18 W Schwarzlicht in Leuchtturm). Der Fundort befindet sich auf einem flachen Südosthang in einem spärlich mit Flaumeichen durchsetzten Halbtrockenrasen." Später schreibt Huemer (2013) dazu: "Der bisher einzige Nachweis im Bundesgebiet basiert auf einem Einzelexemplar aus Niederösterreich (Glaslauterriegel 2 km SW Gumpoldskirchen, 330 m, 19.5.2007, leg. Buchner (Buchner, 2008)."
Nach Gaedike et al. (2017) können die Art aus Deutschland nur mit Nachweisen von vor 2000 aus Thüringen (Bad Blankenburg) und Bayern anführen, wo sie ihre westlichsten Nachweispunkte erreichte. Pröse (1991: 61) stellt die einzigen beiden gesicherten Nachweise aus Bayern (je 1 Männchen) zusammen, beide aus dem Ostbayerischen Grundgebirge um Landshut: 13. Juli 1985 Eigenbach bei Landshut, leg. et gen.det. Grünewald; 23. Mai 1995 Frauenberg/ Straßburg bei Landshut, leg. et GU 299-Kolbeck. Ob die Art hier auch noch aktuell vorkommt, wäre zu klären.
4.3. Typenmaterial
Toll (1942: 169) schreibt: "Bis jetzt sind nur männliche Exemplare bekannt geworden, die von mir auf einer Wiese bei Krzywcze, Kreis Borszezow (Podolien), zwischen dem 1. und 19. Juni 1936 erbeutet wurden. Die Type und die sechs Cotypen befinden sich in meiner Sammlung." Nach [Tortricid.net (abgefragt 7. Dezember 2019)] befindet sich der Holotypus im ISEZ (Institute of Systematics and Evolution of Animals, Zoological Institute, Polish Academy of Sciences, Krakow, Poland).
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Literatur
- Buchner, P. (2008): Kurzmitteilungen. Depressaria discipunctella (Depressariidae), Elachista differens (Elachistidae), Dichrorampha podoliensis (Tortricidae) und Antigastra catalaunalis (Crambidae) neu für Österreich sowie Elatobia fuliginosella (Tineidae) und Ethmia haemorrhoidella (Ethmiidae) neu für Niederösterreich (Lepidoptera). — Beiträge zur Entomofaunistik, 8: 141-145. [PDF auf zobodat.at]
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Pröse, H. (2001): Neue Ergebnisse zur Faunistik der "Microlepidoptera" in Bayern. Vierter Beitrag (Insecta, Lepidoptera). — Nachrichtenblatt der bayerischen Entomologen 50 (1/2): 51-65 [Digitalisat auf www.archive.org].
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
- Steuer, H. (1984): Die Schmetterlinge von Bad Blankenburg, IV. Teil (Lepidoptera). — Deutsche Entomologische Zeitschrift, N. F. 31 (1-3): 91-152.
- Erstbeschreibung: Toll, S. (1942): Neue Microlepidopteren. — Zeitschrift des Wiener Entomologen-Vereines 27: 166-173, pl. XIII-XVI [hier 168-169, pl. XIII]. [PDF auf zobodat.at]