Danner, F., U. Eitschberger & B. Surholt (1998): Die Schwärmer der westlichen Palaearktis. Bausteine zu einer Revision (Lepidoptera: Sphingidae). – Herbipoliana. Buchreihe zur Lepidopterologie. Band 4/1: Textband, 368 S.; Band 4/2: Tafelband, 720 S.; Marktleuthen (Verlag Dr. Ulf Eitschberger).
Besprechung von Erwin Rennwald
Aus der Beschreibung: „… Dennoch blieben und bleiben viele Fragen offen, die ihre Lebensweise, ihre Entwicklung, ihre Verbreitung, ihre Rolle in unterschiedlichsten Ökosystemen, ihre Physiologie, ja sogar ihre Klassifikation und ihre systematische Einteilung betreffen. Dieses Buch möchte ein wenig dazu beitragen, einige dieser Fragen zu beantworten oder zumindest Lösungswege zu ihrer Beantwortung aufzeigen und zur Diskussion stellen ... Bearbeitet wurden 165 Arten bzw. Unterarten der Schwärmer der westlichen Palaearktis und, wo es sinnvoll und notwendig erschien, auch der angrenzenden Gebiete. Dabei wurden u. a. 7 neue Arten und 3 neue Unterarten beschrieben und die großen Gattungen Hemaris und Hyles nach intensiver Neubearbeitung in Untergattungen gegliedert. Erstmals wurden systematisch, sofern irgendwie verfügbar, alle Präimaginalstadien vom Ei bis zur Puppe erfasst. Dazu wurden nahezu alle dargestellten Arten und Unterarten gezüchtet und zusätzliche Aussagen über ihre natürlichen Lebensräume gesammelt. Außerdem erfolgte die Bearbeitung auf der Basis klassischer Untersuchungen der morphologischen Strukturen der adulten Tiere, jedoch in diesem Buch in stark vertiefter Weise und mit neuen Techniken.
So liegt nun neben dem Textband ein Tafelband vor, der neben den farbigen Abbildungen der behandelten Falter (42 Tafeln) auf weiteren 80 Farbtafeln nahezu alle Entwicklungsstadien und zusätzlich Bilder aus den Lebensräumen von Raupen und Faltern darstellt. Ferner sind im Tafelband erstmals auf nahezu 300 Tafeln die Genitalarmaturen der Schwärmer im Überblick und in wichtigen Details fotografisch wiedergegeben worden. Weitere 155 Tafeln stellen morphologisch und systematisch bedeutsame Details von Eiern, Raupen und Puppen dar, wie sie nur im Rasterelektronenmikroskop sichtbar werden.“
Wer sich systematisch-taxonomisch mit Schwärmern befasst, kommt um dieses Werk nicht herum. Wer „nur“ ein Bestimmungswerk über Schwärmer sucht, ist hier gut beraten. Wer die Präimaginalstadien der Arten in vielen Fotos sehen will, muss hier zugreifen. Auch in Hinblick auf ökologische Fragen sind hier weit mehr Informationen zu holen als bei Pittaway (1993). Das dicke Werk im A3-Format ist nicht ganz billig – bedenkt man den Aufwand, den allein der dicke Tafelband gekostet hat, weiß man, dass die Autoren hier ganz bestimmt nichts verdienen; ein doppelt so hoher Preis hätte auch nicht verwundert.