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Falter
Raupe
Männchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

Zur Gattung Dahlica allgemein: Die Arten sind sicher nur durch Männchen, Weibchen und weibliche Puppenhüllen zu bestimmen, und zwar mit mehreren Exemplaren. Einzeltiere bleiben — mit Ausnahmen — fraglich. Wichtig bei den Weibchen ist noch die Information, ob sie nach dem Schlupf ohne Begattung sofort Eier abgelegt haben oder nicht (dann sind es bisexuelle Arten, die vor der Eiablage auf das Männchen warten). Säcke mit Puppenexuvien und die daraus geschlüpften Falter müssen übereinstimmen.

Bestimmungswichtige Merkmale sind bei den Männchen der Genitalindex (Aedoeaguslänge durch Valvenlänge) sowie die Form der Schuppen am Vorderflügel zwischen Diskoidalzelle und Apex („Schuppenklassen“ 1-6), bei Weibchen die Kopf-Brust-Platte der Exuvie und die Form der Dornen des „Genitalfeldes“, genauer des Dorsalfeldes. (Die Position der bestimmungsrelevanten Dornen wurde am Präparat mit einem roten Kreis markiert. Diese Dornen sind winzig klein, das Foto wurde im Mikroskop mit 400-facher Vergrößerung aufgenommen).

Für weitere Detais wird auf die Spezialliteratur verwiesen. Die hier gemachten Ausführungen dienen einerseits als Warnung, bei Dahlica keine Artbestimmung nur über ein Falter- oder Raupen(sack)-Foto zu erwarten. Anderseits sollen sie deutlich machen, dass auch bei dieser schwierigen Gattung eine verlässliche Bestimmung möglich ist, wenn man die dafür wesentlichen Bereiche kennt. (Text: Peter Buchner, unter Verwendung von Mitteilungen von Erwin Hauser)

Literatur: Hättenschwiler, P. (1977): Neue Merkmale als Bestimmungshilfe bei Psychiden und Beschreibung von 3 neuen Solenobia DUP. - Arten. Mitt. Ent. Ges. Basel 42(2): 33 - 60

In Ebert, Band 3 sowie Pro Natura - Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) 1997: Schmetterlinge und ihre Lebensräume, Band 2 sind wesentliche Teile der Arbeit von Hättenschwiler zu finden.

Die Präparate 1-5 stammen von den im Bild 2 gezeigten Imagines (Präparate und Mikrofotos Peter Buchner)

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Hättenschwiler (1977: 52): «Sie soll den Namen meines lieben Freundes Prof. Dr. WILLI SAUTER tragen, der als erster die Schweizerischen Solenobia-Arten systematisch bearbeitete und dessen Arbeit wegweisend war.»

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Arnscheid & Weidlich (2017: 28) äußern den dringenden Verdacht, dass die vielen Meldungen zu "D. sauteri" aus Deutschland alle zu D. inconspicuella gehören könnten: "Populations formerly known as D. sauteri [...] from northern and western Germany have been found by genetic characteristics to belong to D. inconspicuella (Arnscheid & Weidlich, 2015: unpubl.)". Daraus folgern sie: "D. sauteri is probably distributed from north Switzerland and Austria to the Czech Republic (Liska et al. 2008: 289). Records from Romania (Rakosy et al. 2003: 30) and Italy (Parenzan & Porcelli 2006: 12) are questionable and probably belong to other species. Ssp. lichtenbergeri is only known from Lower Austria." Da unklar ist, wie dieses Ergebnis zu interpretieren ist, führen wir vorerst beide Arten für Deutschland mit Fragezeichen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Typenmaterial

Hättenschwiler (1977: 53): «Holotypus: ♂ Lengnau/AG, Ex. P. 5.4.74 leg. m.

Allotypus: ♀ Lengnau/AG Ex. P. 8.4.74 leg. m.

Beide sind in der Sammlung des Entomologischen Institutes der ETH in Zürich.» — Die Paratypen stammen aus der Schweiz und aus Deutschland.

4.5. Unterarten

"Bisher nur vom Typenfundort südlich von Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich) ist die Unterart Dahlica sauteri lichtenbergeri bekannt geworden. Sie unterscheidet sich morphologisch gering, aber konstant von der Nominatunterart, weist jedoch in der mtDNA (DNA-Barcode) mit durchschnittlich 3,6% eine deutliche Abweichung von dieser auf (Hauser, 2012, mit Ergänzungen bei Hauser, 2013: p1856 und Hauser, 2016: p512). Es sei noch erwähnt, dass diese neue Unterart weder in der Morphologie noch im DNA-Barcode stärker von Dahlica casentinensis Bertaccini, 2013 aus Mittelitalien unterschieden ist.

Bei manchen Aufsammlungen aus Österreich (z.B. vom Leopoldsberg bei Wien), die D. sauteri nahestehen, deuten manche morphologischen Merkmale auf Mischpopulationen von D. sauteri und D. wockii hin. Dies wäre durch DNA-Analysen eindeutig zu klären (Hauser, 2013)." (Mail vom 17. Jänner 2021 von Erwin Hauser an Peter Buchner)

4.6. Literatur