Cydalima perspectalis (Walker, 1859) - Buchsbaum-Zünsler: Details zur Verbreitung in Europa außerhalb von Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein
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zur Detailverbreitung in Deutschland von Cydalima perspectalis - Buchsbaumzünsler
1. Kurzübersicht über die bisher besiedelten Staaten Europas ( + Georgien in Asien)
- Deutschland (seit 2007 [sicher schon 2006])
- Schweiz (seit 2007)
- Niederlande (seit 2007)
- Frankreich (seit 2008 [sicher schon 2007])
- Großbritannien (seit 2008)
- Österreich (seit 2009)
- Liechtenstein (seit 2009)
- Belgien (seit 2010 [sicher schon 2009])
- Italien (seit 2010)
- Türkei (seit 2011 [sicher schon 2010])
- Ungarn (seit 2011)
- Slowenien (seit 2011)
- Rumänien (seit 2011)
- Tschechische Republik (seit 2011)
- Kroatien (seit 2012)
- Slowakei (seit 2012 [schon 2011?])
- Polen (seit 2012)
- Russland (seit 2013 [sicher schon 2012])
- Dänemark (seit 2013)
- Spanien (seit 2013)
- Griechenland (seit 2013)
- Bulgarien (seit 2014)
- Montenegro (seit 2014)
- Bosnien und Herzegowina (seit 2014)
- Serbien (seit 2014)
- Georgien (Asien: seit 2014)
- Ukraine (seit 2015)
- Luxemburg (seit 2015)
- Schweden [seit 2016]
- Kosovo (seit 2017)
- Portugal (seit 2018 [sicher schon 2017])
- Gibraltar (seit 2018) [hier aus faunistischen Gründen als eigenes "Land" geführt]
- Albanien (seit 2018)
- Litauen (seit 2018)
- Malta (seit 2018)
Eine (nicht mehr ganz aktuelle) Karte mit den Nachweisen aus Europa ist hier zu finden: [Nachweiskarte Europa, Stand 20. Oktober 2015]
2. Details zu den Nachweisen in Europa außerhalb D-CH-A
(Stand 26. September 2019)
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Niederlande
2007 wurde die Art (endlich!) auch in den Niederlanden festgestellt (pers. comm. Tymo Muus, siehe auch Muus (2009). E. Rennwald vermutet, dass die Besiedlung Europas per LKW-Verteilung von importiertem Buchs schon 2006 (und 2005?) von dort aus erfolgte ... T. Brand macht allerdings darauf aufmerksam, dass es in Norddeutschland sehr große Gartenbaubetriebe gibt, die den größten Teil des deutschen Marktes abdecken. Bisher wurde dort nichts von einer Besiedlung durch den Buchsbaumzünsler bemerkt.
Ein weiterer Fund in den Niederlanden erfolgte im Rahmen der National Moth Night im September 2007. Diesmal erschien ein Falter am Licht in Giessen (Provinz Noord-Brabant) im Süden der Niederlande [Lepiforumsbeitrag Rob de Vos].
In der holländischen Online-Zeitschrift „Tuin & Landschap“ wird am 25.09.2007 gemeldet, dass die Art in den Niederlanden noch nicht festgestellt wurde und vermutet, dass die Tiere in Südwestdeutschland durch Importe aus Ostasien hierher gelangt sind. Ein direkter Import durch Privatleute ist nicht völlig auszuschließen, sehr viel wahrscheinlicher ist der Umweg dieser Pflanzen über die Niederlande, die praktisch den gesamten deutschen Markt mit Buchs versorgen. Ein in Kehl befallener Gartenbaubetrieb erhält jedenfalls regelmäßig Buchslieferungen aus Holland. Ein Nachweis dieser Art in Holland war demnach überfällig. Aktuelle Raupenfunde scheinen aus den Niederlanden noch immer zu fehlen - vermutlich nur deshalb, weil keiner schaut ... (?).
Neuere konkrete Daten liegen uns nicht vor. Die Verbreitungskarte von Microlepidoptera.nl führte längere Zeit nur vier 5 x 5 km²-Rasterpunkte an, je 2 beisammen (so auch noch Stand 31. Oktober 2009). Mit Stand von Juni 2013 [Rasterkarte Stand Juni 2013] waren es 35 Rasterpunkte). Ein Zentrum gibt es dabei in Limburg, ein flächigeres im Bereich des Zusammentreffens der Provinzen Nordbrabant, Südholland, Gelderland und Utrecht. Einzelpunkte betreffen auch das östliche Gelderland, das östliche Overijssel (beide nahe an Deutschland), westliche Bereiche von Südholland und den Norden von Zeeland. Damit fehlt die Art noch immer im Norden und Nordwesten des Landes. Auf [http://waarneming.nl/soort/info/81949] gibt es allerdings auch zwei besetzte Rasterfelder im östlichen Groningen – dafür keine in Overijssel und Zeeland.
Der Westdeutsche Rundfunk sammelte 2014 unter dem Stichwort "Frühwarnsystem Buchsbaumzünsler" Daten zur Art [WDR.de/fernsehen/Ratgeber Buchsbaumzünsler, abgefragt 11. September 2014]. Eine - nicht sehr optimistische - Negativ-Meldung betrifft die Südostecke der Niederlande: "M.Laxen/ Maastricht schrieb am 28.04.2014, 17.01 Uhr: Maastricht: Hatte am Wochenende Gäste aus Köln hier in Maastricht. Die Gäste machten mich aufmerksam auf diese Plage! Habe alle Pflanzen heute kontrolliert, nichts zu erkennen. Aber was bringt es wenn ich es nur mache. ... Buxus steht in allen Gärten von Stockholm bis Krotien. Habe anschliesslich aufs Internet in verschiedene Länder wie Belgien, Frankreich, Niederlande, UK, sogar in Kroatien und Italien die Raupe feststellen können! Was muss man denn nun tun?!? Vorbeugend? - Ich werde jedem Fall Bayer Gift vorbeugend einsetzen, hat ja Langzeitwirkung. Laut Hersteller soll 75% vom Gift von den Blättern aufgenommen werden. Aber wenn nun jeder Gift rumspritzt?!? Hat kein Sinn. Ein Raupenfressender Insekt muss her! In Maastricht habe ich jedoch noch keine Raube getroffen, aber ist ja nur die Frage von Zeit. Ich kann mich doch nicht vorstellen, dass die barocken Schlössgärten einfach gerodet werden müssen? Was ich auch seltsam finde, die Buuchsbaumschulen sagen nix!"
Die neuere Verbreitungskarte auf [microvlinders.nl, abgefragt 16. September 2016] entspricht noch weitgehend dem Bild von 2013, nur dass jetzt nicht mehr 35, sondern rund 170 5 x 5 km²-Rasterfelder mit Angaben zur Art belegt sind.
Tymo Muus fasst für den 3 September 2015 auf [http://www.microlepidoptera.nl/] unter der Überschrift "Een plaag: de buxusmot of buxusrups" zusammen: "De soort breidt zich sterk uit in het zuiden van Nederland. Het gaat in zuid Nederland om circa 5 a 10 kilometer per jaar op eigen kracht, maar vlinders duiken ook elders op als zij worden meegevoerd met verkeer en besmette planten. Zo zijn er ook kleine populaties in de omgeving van Winterswijk, Enschede-Losser en Winschoten. Incidenteel komt ze ook voor in Gelderland (omgeving Apeldoorn) en Noord-Holland. De toename was in de eerste 3 jaar met zo'n 300%, dat is nu gedecimeerd. De soort breidt zich iets trager uit maar daarentegen zijn de aantallen vlinders en rupsen op veel van de bekende Brabantse locaties hetzelfde gebleven of lokaal toegenomen."
Belgien
Im "Catalogue of the Lepidoptera of Belgium" [Catalogue of the Lepidoptera of Belgium; Stand 27. August 2010] werden - ohne nähere Angaben - aktuelle Funde von Oost-Vlaanderen, Antwerpen und Limburg angeführt. In den News ist zu erfahren [Catalogue of the Lepidoptera of Belgium, Latest additions and news; Stand 27. August 2010] : "Some larvae of Diaphania perspectalis (Crambidae) were found on Buxus sempervirens early May 2010 at Kapellen, leg. H. Casteels (Instituut voor Landbouw en Visserijonderzoek, Eenheid plant, Gewasbescherming, Entomologie). The contaminated plants were bought by a private person at a retail trade at Ekeren, here no larvae or other contaminated plants were further found. This pest species is new for Belgium." Und später: "A single imago of Cydalima perspectalis (Crambidae) was trapped on 04 July 2010 at Stokkem, leg. M. Jacobs. This pest species is new for the province of Limburg." Nach [http://library.wur.nl/WebQuery/groenekennis/1962898] ist auch in Belgien mit größeren Fraßschäden an Buchs zu rechnen.
Der Westdeutsche Rundfunk sammelte 2014 unter dem Stichwort "Frühwarnsystem Buchsbaumzünsler" Daten zur Art [WDR.de/fernsehen/Ratgeber Buchsbaumzünsler, abgefragt 11. September 2014]. Eine Meldung betrifft die Südostecke von Belgien: "Anonym aus St. Vith/ Belgien schrieb am 27.04.2014, 18.08 Uhr: Auch in St. Vith in Belgien. Unser Buchsbaum war innen voll mit kleinen Raupen, gut versteckt. Da wir noch andere Buchsbäume haben, haben wir ihn soeben vernichtet."
Nach der Verbreitungskarte auf [waarnemingen.be, abgefragt 16. September 2016] gibt es jetzt deutlich mehr Fundstellen im Raum Antwerpen - Brüssel und um Gent, sonst ist aber 2016 nur wenig hinzugekommen.
De Prins (2018) [SEL Lepidoptera News 60, S. 10] kann dann in seinem Aufsatz "About Cydalima perspectalis in Belgium" aber über zahlreiche neue Fundorte - jetzt auch in Flandern - und vor allem über Massenanflug (z.T. mehrere Tausend Tiere) in 2017 berichten.
Im [Lesoir/be vom 23. April 2018] findet sich die Überschrift "Dans les jardins, la pyrale du buis est sortie du bois et fait des ravages". Darunter dann: "Elles sont présentes partout en Région bruxelloise. Elles progressent inexorablement en Wallonie." Im Detail: "Si l’année dernière les dégâts ont été importants, désormais, ils pourraient monter d’un cran. Avec la belle saison, voici le retour des chenilles de la pyrale du buis. La Flandre avait été ravagée, Bruxelles fortement touchée, la Wallonie relativement épargnée. Mais la dévoreuse originaire d’Asie orientale continue de progresser. Ce printemps, des particuliers ont déjà été touchés et l’administration bruxelloise de l’environnement dit avoir elle-même constaté « les premiers dégâts liés au retour de la pyrale du buis dans certains parcs [...]".
Frankreich
Dass die Art von Basel, Weil am Rhein oder Kehl aus auch ins Elsass überspringen dürfte — oder dort längst vorhanden war — war spätestens Anfang 2008 klar.
Das Elsass - die am ersten besiedelte Region Frankreichs, ist mittlerweile fest im Griff des Buchsbaumzünslers, ebenso die Großregion um Paris. Im südlichen Elsass kam es im Sommer 2013 zu Kahlfraß an Buchs in natürlichen Buchswäldern. Die Art ist aktuell – insbesondere im Süden Frankreichs – in starker Ausbreitung begriffen. Nur ganz im Norden und Nordwesten des Landes scheint die Art auch einmal über weitere Strecken zu fehlen. Die Vorkommen der Großregion Paris und des Elsass scheinen noch von den neueren Vorkommen in der Südhälfte Frankreichs isoliert zu sein - doch das ist nur eine Frage der Zeit. Die hier zusammengetragenen Daten sind sicher noch recht unvollständig. Christoph Brua zeigt für das Elsass eine aktualisierte Punktkarte und eine Karte der besiedelten Départements von Frankreich [C. Brua: La Pyrale du Buis Cydalima perspectalis. Présence d'une nouvelle espèce envahissante en France et en Alsace, Aktualisierung 8. September 2013] - bis Ende August 2013 gab es in Frankreich demnach Nachweise aus 32 Départements in 13 Regionen. Mit der Aktualisierung der Karte am 5. Juni 2014 waren es schon 51 Départements! [C. Brua: La Pyrale du Buis Cydalima perspectalis. Présence d'une nouvelle espèce envahissante en France et en Alsace, Aktualisierung 7. Juli 2014]. Und mit der erneuten Aktualisierung der Karte am 7. Dezember 2014 gab es Angaben aus 53 Départements, also mehr als der Hälfte Frankreichs [C. Brua: La Pyrale: Que faire pour protéger ses buis? - Jardins de France 633 - Janvier-février 2015]. Bis 13. August 2015 kamen 3 weitere Départements dazu, es liegen jetzt also Angaben aus 56 Départements vor [BRUA C. (SAE-SEM) : La Pyrale du Buis Cydalima perspectalis présence d'une nouvelle espèce envahissante en France et en Alsace. Page : http://www.societe-alsacienne-entomologie.fr page : http://soc.als.entomo.free.fr/pyrale_du_buis.html, version du 15/08/2015].
Christophe Brua (Präsident der SAE [Societe Alsacienne d'Entomologie]) meldete am 30. Oktober 2008 an E. Rennwald: "Wir haben auch den Buchsbaumzünsler bei uns in Elsass gefunden. Im Massen schon im August in Saint-Louis (68)[= Departement Haut-Rhin] und seit 01/10/2008 in Strassburg (67) [= Departement Bas-Rhin] aber nur einige kleine Raupen." (siehe [Lepiforumsbeitrag E. Rennwald]). Er stellte die Situation im Elsass gleich auf einer schönen Website der SAE dar: [http://sites.estvideo.net/sae/pyrale_du_buis.html] . Der Erstnachweis der Art erfolgte demnach im August 2008 durch Jean-Francois und Jean-Jacques Feldtrauer in Saint-Louis, nur 4 km Luftlinie entfernt von der Stelle mit dem Erstnachweis für Europa in Weil am Rhein. Registriert wurden in der Folgezeit mehr als 700 (!) Falter und zahlreiche Raupen in allen Stadien — der Buchsbaumzünsler hatte sich hier also wohl gleichzeitig wie in Deutschland etabliert. Die Situation im Gebiet gegenüber dem Massenbefallszentrum Kehl stellt sich ganz anders dar. E. Rennwald hatte die Art im Herbst 2007 bei Stichproben in Straßburg noch vergeblich gesucht, ebenso Ch. Brua im Juni 2008 an diversen Stellen in Straßburg und umliegenden Orten. Erst Anfang Oktober gelang Ch. Brua jetzt der Nachweis von einem Dutzend noch jüngeren Raupen im Garten der Orangerie in Straßburg - die Art scheint dort erst jetzt angekommen zu sein und tritt noch nicht sichtbar in Erscheinung. Und das, obwohl das Befallszentrum von Kehl nur rund 3 km Luftlinie entfernt liegt! Ende Oktober 2008 gelang Ch. Brua noch der Fund ebenfalls weniger Raupen an einer zweiten Stelle im Botanischen Garten in Straßburg. Die erneute Suche in diversen Orten um Straßburg blieb auch im Oktober 2008 ergebnislos.
Auf [http://forum.planten.de/index.php?topic=33316.0] gibt es einen Eintrag vom 23. August 2009: „bei unserer Tochter im Garten (südlichstes Elsaß, nahe St. Louis) an den Buchsbäumen heute gesehen, Dutzende wenn nicht Hunderte Falter an und um die völlig zerfressenen Buchse herum. Bilder an Herrn Schön von Schmetterling-Raupe.de geschickt. Ob die Buchsbäume wohl irgendwie zu retten sind?“ Das Vorkommen in St. Louis wird in einem Beitrag vom 16. September 2009 erneut bestätigt [Lepiforumsbeitrag J. P. Binnert].
In einem französischen Insektenforum [La Monde des Insectes 18. August 2009] zeigt "papillon67" einen frischen Falter vom 17. August 2009 aus Plobsheim, also einem Ort 2 km vom Rhein etwes südlich von Kehl / Straßburg gegenüber dem ebenfalls befallenen Neuried-Altenheim auf badischer Seite.
Als eine der Antworten in jenem Forum [Eintrag 6. September 2009] schrieb "ematurga": "Elle vient de m'être signalée (détermination confirmée via photo des chenilles) d'Ile de France et plus précisément d'Orsay (Essonne 91) ! Une dizaine de chenilles le 13/08/2009. Buis quasi défolié. Également présents sur les buis du voisin. Buis en pleine terre depuis des années (donc pas d'achats récents de buis infestés en jardinerie). Proximité du cimetière (où des buis infestés ont peut être récemment été plantés). L'espèce vient très bien à l'éclairage nocturne et pénètre dans les logements. Plus de 200 à 300 exemplaires ont pu être observé à la lampe à UV un soir de juillet dans un des quartiers de Strasbourg !" Dass die Art im Straßburg innerhalb eines Jahres häufig wurde, ist wenig überraschend. Mit der Raupenmeldung aus Orsay, ca. 30 km südwestlich vom Zentrum von Paris, wurde die Art jetzt aber erstmals in einer ganz anderen Region Frankreichs nachgewiesen. Orsay liegt gut 500 km Luftlinie westlich von Straßburg, knapp 400 km von den beiden ersten Nachweisen in England entfernt.
2013 wurde die Art als Problem aus Paris gemeldet, wo es im Frühjahr 2013 zu massivem Raupenfraß an Buchs im Jardin du Louxemburg gekommen sein muss [Senat.fr 18. September 2013].
In der Region Île-de-France - um Paris - wurden im Sommer 2013 auch Raupen in den Départements Yvelines (diverse Gärten in Houilles, auch Montesson, Sartrouville, Croissy dans les Yvelines, Croissy Sur Seine, Le Pecq-sur-Seine, Chatou, Carrières Sur Seine), Essonnes (seit 2010 in Orsay, Bures sur Yvette), Val-d'Oise (Argenteuil), Hauts-de-Seine (Issy les Moulineaux, Fontenay-aux-Roses, Sceaux, Meudon), Seine-Saint-Denis (Seine-Saint-Denis, Les Pavillons-sous-Bois) und Val-de-Marne (Cachan), sowie "im Herzen von Paris" an Buchs in Gärten gefunden. Der Buchsbaumzünsler scheint also Paris und Umgebung fest in Griff zu haben. [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, diverse Beiträge vom 1. August bis 11. September 2013].
In der Region Aquitanien wurden Raupen des Buchsbaumzünslers in Canéjan im Département Bordeaux registriert. [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 10. August 2013].
In der Region Burgund wurden Raupen des Buchsbaumzünslers im Département Saône-et-Loire registriert [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 13. August 2013].
Der Süden Frankreichs scheint schon mehr oder weniger flächig besiedelt zu sein: "Aix en Provence: première attaque sur nos buis bicentenaires le 28 avril: deux haies d'1,5 m de large et 13 m de long ravagées en 3 jours" [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 3. September 2013].
"Je suis à Marseille et mes buis sont attaqués également (dont 1 planté en 1984......): de la poussière verte au pied, signe que les chenilles sont bien là, j'en ai vu plusieurs." [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 11. September 2013].
"Idem à La Colle Sur Loup, dans les Alpes maritimes mon buis est envahit. Une calamité!!!!!" [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 23. August 2013].
"Attaque en règle sur Lyon fin août , de retour de vacances..." [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 28. August 2013].
"Attaque considérable des chenilles sur mes buis à Àles dans le Gard" [Beiträge auf lepetitmondedebidule.blogspot, 29. August 2013].
S. Ratering teilt mit [S. Ratering, Lepiforumsbeitrag 31. Oktober 2012]: „Anfang Oktober war ich 2 Wochen an der Côte d`Azur. Bei einem Spaziergang durch Sanary sur mer fielen mir schon die stark zerfressenen Buchsbaumpflanzen in Blumenkübeln auf. Raupen waren nicht zu entdecken. Ich wollte aber auch nicht mitten in der Fußgängerzone die Bepflanzung auseinander nehmen. Am 5.10.12 flog dann schließlich ein Tier ans Licht, womit sich mein Verdacht bestätigt hatte. Weitere Tiere konnte ich nicht feststellen, auch keine befallenen Buchspflanzen außerhalb des Ortes. Bilddaten: Frankreich, Region Provence-Alpes-Côte d`Azur, Departement Var, Umgebung Sanary sur mer, Falter am 5. Oktober 2012 am Licht“.
ER: Ich hatte zu wenig recherchiert: Die Art ist seit Juli 2012 in PACA (région Provence-Alpes-Côte d'Azur) bekannt - behauptet jedenfalls die französische wikipedia-Seite: [http://fr.wikipedia.org/wiki/Pyrale_du_buis].
ER: Christoph Brua hat am 3. September 2012 seine Elsass-Seite zur Art aktualisiert: [http://sites.estvideo.net/sae/pyrale_du_buis.html] . Dort heißt es jetzt zu Frankreich: "Fin 2012, l'espèce est présente dans plusieurs régions françaises : Côte d'Azur (Nice, Antibes, Saint Laurent du Var, Saint Jeannet, La Colle sur Loup...), région parisienne (Orsay, Suresnes, Clamart, Bezons, Colombes, Saint-Cloud...), région toulousaine (Saint Jory). En Suisse : Courroux, Chêne-Bougeries... En Alsace : 67 - Truchtersheim, Gerstheim, Gimbrett, Haguenau, Kogenheim, Eckbolsheim, Gertwiller, Brumath, 68 - Colmar, Guebwiller, Cernay, Falkwiller, Heidwiller, Merxheim... La carte de distribution n'est pour l'instant plus à jour !" ER: Wenn ich mir diesen Beitrag ansehe, dann muss ich davon ausgehen, dass die Alpes-Maritimes und die Gegend von Nizza nicht erst im Spätsommer 2011 besiedelt wurden: [http://www.lanature.fr/forum/post47612.html]
G. Paulus berichtet [G. Paulus, Lepiforumsbeitrag 29. April 2013]: „einer der ersten Schmetterlinge auf meiner Reise in Frankreich war der Buchsbaumzünsler. In der Altstadt von Montpellier konnte ich an den Buchspflanzungen schon recht massiven Raupenbefall beobachten. An den natürlichen Buchsvorkommen in der Garrigue habe ich allerdings noch nichts gefunden. Gibt es da eigentlich schon mehr Beobachtungen aus dem Mediterranraum? Zur Beobachtung: Frankreich, Longuedoc-Roussillon, Montpellier, 22.4.2013.“
Chr. Brua hat seine Elsass-Übersicht am 3. September 2012 erneuert und schreibt zu Frankreich: "Fin 2012, l'espèce est présente dans plusieurs régions françaises : Côte d'Azur (Nice, Antibes, Saint Laurent du Var, Saint Jeannet, La Colle sur Loup...), région parisienne (Orsay, Suresnes, Clamart, Bezons, Colombes, Saint-Cloud...), région toulousaine (Saint Jory). En Suisse : Courroux, Chêne-Bougeries... En Alsace : 67 - Truchtersheim, Gerstheim, Gimbrett, Haguenau, Kogenheim, Eckbolsheim, Gertwiller, Brumath, 68 - Colmar, Guebwiller, Cernay, Falkwiller, Heidwiller, Merxheim..."
[E. Rennwald, 4. September 2013]: C. perspectalis ist in Frankreich in starker Ausbreitung begriffen. 2012 gab es Angaben aus zahlreichen erstmals besiedelten Departements, darunter auch Hérault: [http://www.ecl18.eu/mr-jean-marie-ramel-geographical-range-cydalima-perspectalis-walker-1859-lepidoptera-pyraloidea]
P. Hempel [P. Hempel, Lepiforumsbeitrag 4. September 2013] kann konkret berichten: „Erstmaliger Fund in Frankreich, Languedoc-Roussillon, Departement Hérault, Innenstadtgarten in Pézenas, 20 m, 04.09.2013. Das Bild zeigt die beiden Arten Buchsbaum, die seit Jahrzehnten in meinem schattigen Innenstadtgarten wachsen. Dazu zwei Raupen, drei Puppen und drei Kokons. Alle Pflanzen sind erstmalig und massiv befallen.“
Im südlichen Elsass wurden im Sommer 2013 diverse natürliche oder naturnahe Buchsbaumbestände kahlgefressen: "Environnement Les ravages de la pyrale - Illfurth : "La célèbre forêt de buis de Tagolsheim dévorée. ... La forêt de buis du Buxberg de plusieurs hectares est vraisemblablement morte. PHOTO DNA ... La ravageuse pyrale du buis (Cydalima perspectalis) l’avait à peine effleurée l’an dernier. Cette année elle ne lui a donné aucune chance. Elle a avalé tout cru le Buxberg, la forêt de buis la plus septentrionale de France, située entre Tagolsheim et Illfurth, dans le Sundgau."... " Le spectacle est macabre, lugubre. Dépité, Christophe Brua, président de la Société Alsacienne d’Entomologie (SAE), ne peut que constater l’ampleur des dégâts. Il ne s’attendait pas à une telle vision : « Les chenilles ont eu tellement faim que même l’écorce a été mangée, ces arbustes sont morts sur pied ! »." [DNA, 31. August 2013]
Ramel & Rossi (2013) [PDF auf zobodat.at (S. 70-71)] hatten die frühen Meldungen aus Frankreich zusammengestellt und formuliert: "In France mainland, the species was recorded in Bas-Rhin, Haut-Rhin, 2008; Essonne 2009; Paris 2010; Allier, Charente, 2011; Alpes Maritimes, Bouches-du-Rhône, Hérault, Yvelines, Tarn, Tarn et Garonne, Vendée, Hauts-de-Seine, Val-d’Oise 2012. These data suggest that the Box Tree Moth has a large potential geographic range in Western Europe." Sie waren damit schon nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Nach der Karte auf [Lépi'Net - Les Carnets du Lépidoptériste Français, abgefragt 16. September 2016] ist Frankreich mittlerweile fast vollständig besiedelt: Insgesamt fehlen noch 8 Departements in der Südhälfte und 16 in der Nordhälfte des Landes, die meisten davon ganz im Norden. Abfrage der gleichen Karte am 7. Oktober 2017 ergab noch 5 fehlende Departements im Süden (Hautes-Pyrénées, Aude, Lozère, Cantal, Haute-Loire) und weiterhin 16 im Norden.
Ich selbst hatte Anfang September 2016 die anscheinend ersten Falter in Lembach (im Norden des Departement Bas-Rhin) beobachtet. Damals gab es dort noch kaum Spuren am Buchs. Nach telefonischer Auskunft von François Spill (7. Oktober 2017) gab es im August / September 2017 aber sehr starken Raupenfraß mit dem Ergebnis, dass "die Leute allen Buchs herausreißen".
Großbritannien [seit 2008 (Einzelfund 2007)]
- Kent [Einzelfund 2007, dann wieder 2009],
- Surrey [seit 2008]
- East Sussex [seit 2008]
- Essex [seit 2009]
- Hertfordshire [seit 2010]
- Bristol [seit 2010]
- Buckinghamshire [seit 2013?]
- Bedfordshire [seit 2013?]
- Gloucestershire [seit 2013?]
- Greater London [seit 2013?]
- Norfolk [seit 2013]
Das Department of Environment Food and Rural Affairs meldet am 17. Oktober 2008 auf seinem International Phytosanitary Portal (IPP) die beiden Erstfunde für Großbritannien in Weybridge, Surrey und Icklesham, Sussex [defra 17. Oktober 2008]. Es handelte sich jeweils um einzelne Falter in Lichtfallen. Die Funde werden kommentiert: "The findings were detected in light traps at two locations in the south-east of England, which had been set by a conservation group. The origin of these moths is not known. No reports of unusual caterpillars or damage to Buxus have been received. Icklesham, East Sussex is near to the coast and an area where migrant Lepidoptera from Continental Europe are frequently found. Inspectors will be carrying out further surveillance and publicity is being arranged." Der erste in Großbritannien gefundene Falter dieser Art vom 4. September 2008 ist hier abgebildet: [hantsmoths 4. September 2008]
A. Korycinska & D. Eyre (The Food and Environment Research Agency (Fera) [pdf-Version, Fera, Updated May 2011] berichten: "In the UK, three adult moths were found in East Sussex and Surrey in September 2008 and in 2009 damage to box was observed in a Surrey nursery. Further adult findings were reported from Essex and Kent in 2009, and from Kent, Hertfordshire and Bristol in 2010."
Ian Kimber überrascht auf der Artseite der ukmoths [ukmoths, Aufruf 2. März 2014] mit dem Hinweis, dass es eine Angabe über einen Nachweis der Art von 2007 von Kent gäbe - konkretisiert wird dieser nicht.
Jim Wheeler berichtet auf seiner Artseite [Artseite auf norfolkmoths.co.uk, Aufruf 2. März 2014] über den Erstnachweis in Norfolk (Costessey: 2 Falter am 3. Oktober 2013 in einer Lichtfalle im Garten, Foto Matt Casey). Er listed die Counties mit den bisher bekannten Nachweisen auf: nach Kent "Surrey, Sussex, Essex, Bucks, Herts, Glos and Beds".
Jono Forgham zeigt in seinem Blog [Blog von Jono Forgham] einen Falter, den er am 6. August 2014 in seiner Lichtfalle in Hadham Ford fand und zu dem er vermutet, dass es der Erstnachweis für Hertfordshire wäre. Er zeigt das Tier auch im Birdforum [Birdforum, Beitrag jforgham vom 7. August 2014]. Von "Andy1979" bekommt er zur Antwort: "KenM seems to get a lot of them in London. Is it Enfield you're in Ken? Must be spreading!" Und "honeyM" erwidert: "Hi Jono. I'm afraid it's not a first for Hertforshire as that was back in 2010. In 2011, when Fera wrote their Pest Sheet on it, it had been found in the UK in East Sussex, Surrey, Essex, Kent, Hertfordshire and in Bristol. I'm not aware of the situation since then. A friend regularly gets annual totals in double figures from his garden which is a known hot-spot and you are almost due north from there. Martin". Und weiter: "I've since read that the 'first' record was not in Surrey in 2008 but in Kent in 2007 - but I can't find any actual reference, just comments in other reports. It's also been recorded from Hampshire, Norfolk, Bedfordshire and Gloucestershire. According the this ([http://www.kitchengarden.co.uk/news/...is-caterpillar]) the RHS and FERA are trying to monitor the distribution of this species." Und "KenM" kann berichten: "I'm several miles from Enfield, and am currently on 26 so far this year, last one on the 2nd August. Cheers".
Im "Independent" [Independent.co.uk vom 16. Juni 2014] (und vielen anderen britischen Zeitungen) war am 16. Juni 2014 zu lesen: [The RHS [Royal Horticultural Society] documented eight cases of infestation by the voracious caterpillar in a single month in May in the Woodford and Loughton areas of London and the village of Stoke Poges, near Slough. The figures are double the total for the entirety of 2013 and match the number of all sightings since 2011. Andrew Salisbury, an entomologist with the RHS, told The Independent: “The numbers don’t sound high but they are a marked increase and a sign of establishment of the species. “There were eight cases over the last three years, and now there are already eight this year, indicating that this pest is now well-established in parts of the South East and likely to become a big problem on box plants.”"
Ispotnature.org [ispotnature.org] zeigt Falter von "Victoria road, Ruislip" (20. Juli 2014) und "Cheltenham" (18. Juli 2014).
Die Art war 2014 / 2015 noch ganz auf den Südosten der Insel konzentriert, in dem sie sich zwar langsam aber sicher fest etabliert hat; von hier aus rückt sie weiter ins Landesinnere (Großraum London) und an der Küste entlang auch nordwärts vor. Nachweise in Bristol und Gloucestershire im Osten Englands zeigen aber, dass die Art auch weiter verschleppt wurde. Aus der Nordhälfte Englands gab es bis 2015 keine Angaben, ebensowenig aus Nordirland oder Wales.
Dann war auf [Spektrum.de, 21. März 2016, Beitrag von Daniel Lingenhöhl] unter der Überschrift "Schmetterling verwüstet Englands Gärten" zu lesen: "Buchsbäume sind ein wichtiger Teil der britischen Gartenkultur. Ein eingeschleppter Schmetterling macht sich mit Appetit darüber her." Und weiter: "Seit zehn Jahren beklagen vor allem süddeutsche Gärtner, dass eine wichtige Gartenzierde von hungrigen Raupen kahl gefressen werde: Um 2006 wurden hier zu Lande erstmals Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) nachgewiesen, deren Nachwuchs – wie der Name zielsicher andeutet – speziell an Buchsbäumen knabbert, einem beliebten, weil immergrünen Strauch. Vor fünf Jahren erreichte der aus Ostasien stammende Schmetterling schließlich auch England, wo er sich lange auf den Großraum London beschränkte. Doch mittlerweile breitet sich die Art stark über Südostengland aus und bedroht damit den typischen englischen Ziergarten mit seinen zahlreichen Buchsbäumen, wie die BBC meldet. Die Royal Horticultural Society hat den eingeschleppten Falter deshalb zur größten "Gartenpest" gekürt, dem sich britische Gärtner gegenwärtig gegenübersehen. Damit löst der Buchsbaumzünsler erstmals Nacktschnecken ab, die während der letzten zehn Jahre für die Gesellschaft als die größte Plage galten."
Im [Artikel der BBC.com, 18. März 2016] hieß es unter der Überschrift "Box tree caterpillar tops Royal Horticultural Society pests list": "A very hungry caterpillar that devours hedges has been named "top pest" by the Royal Horticultural Society. The box tree caterpillar - the larva of a moth - is native to Asia and feeds on box plants, commonly used in formal gardens for hedges and shrubbery. First found in the UK in 2011, it was initially limited to London but is now spreading across south-east England. It is the first time in nearly a decade that slugs and snails are not top of the society's most-unwanted list."
2015 gab es sehr viel mehr Meldungen zum Buchsbaumzünsler in England als zuvor. Die [BBC.com, 26. August 2015] fassen zusammen: "Invasive box tree caterpillar could spread across UK. Gardening experts are warning that a caterpillar, which can destroy hedging plants in days, is starting to spread from London across the UK. More than 150 infestations by box tree caterpillars, native to the Far East and India, have been reported to the Royal Horticultural Society this year, up from just 20 last year." Im detaillierteren Artikel [BBC.com, 26. August 2015] heißt es unter dem Titel "Invasive caterpillar 'could spread in UK'": "An invasive caterpillar that feeds on hedges is starting to spread from its established base in London across the UK, experts warn. The Royal Horticultural Society (RHS) says it is now receiving three or four reports of infestations a day. There have been more than 150 reports already this year, compared with 20 last year, and just three in 2011. Initially limited to a small area of south west London, there have now been reports of the box tree caterpillar (Diaphania perspectalis) in areas outside the M25 and in Essex. Dr Hayley Jones, an entomologist with the RHS, said: "The key thing is that it is established - it has survived throughout the winter and is breeding. It has a foot in the door and is now building up in numbers." The moth first became established in Europe in 2007 and was first reported in the UK in 2008. By the end of 2014 it became apparent that it had established itself in some parts of London."
Italien [seit 2010]
Aus Italien liegen mittlerweile Nachweise aus neun benachbarten nord- und mittel-italienischen Regionen vor (Venetien [2010], Lombardei [2011]), Emilia-Romagna [2012], Friaul-Julisch Venetien [2012], Marken [2012], Toskana [2012], Piemont [2013], Abruzzen [2014], Latium [2014] und Trentino-Alto Adige (Trentino-Südtirol) [seit 2015]; ferner zwei Nachweise für Sizilien. 2014 gab es endlich auch das erste Falterfoto eines Buchsbaumzünslers aus Rom (Region Latium). Die - recht unvollständige - Verbreitungskarte (Vorsicht: ungeprüfte Meldungen!) auf [demetra.net, abgerufen 15. August 2014] zeigt für die Nordhälfte Italiens für 2012 nur 6 Punkte, für 2013 ca. 20 Punkte, für 2014 dann aber rund 100 Punkte. Nur einer der Punkte bezog sich 2013 auf die Toskana (Pistoia), alle anderen lagen in Alpennähe. 2014 gibt es sehr viel mehr Meldungen aus Norditalien, aber auch zunehmend Meldungen in der Toskana und einzelne Meldungen aus den Regionen Abruzzen und Latium (Rom und als südlichster Punkt Alatri).
- I - Veneto – VC, Vicenza [seit 2010]
"Pontos" meldet am 19. November 2010 in einem italienischen Gartenforum [Forumsbeitrag Pontos Compagnia del Giardinaggio] starken Raupenbesatz in Lugano (Schweiz, Tessin) und warnt vor einem Übergreifen der Art auf Italien. Zu diesem Zeitpunkt war sie aber bereits da, wenn auch möglicherweise nur punktuell.
Die beiden ersten Nachweise stammen aus dem norditalienischen Vicenza (Poebene, Venetien):
Im Forum Entomologia Italiani gibt es vom 11. Oktober 2010 eine schön bebilderte Anfrage nach einem frischen Falter, den der Fotograf - Silvano Biondi - in seinem Garten im Zentrum von Vicenza fand [Forum Entomologia Italiani, 11. Oktober 2010]. Die Bilder wurden für die Verwendung bei "leps.it" vorgeschlagen, wo sie aber bis Ende 2011 nicht eingebaut wurden.
Ganz unabhängig davon meldete A. von Scholley-Pfab einem Falter, den sie am 19. September 2011 beim Blütenbesuch an Blumenkübeln - ebenfalls in der Innenstadt von Vicenza Innenstadt fotografierte [Annette von Scholley-Pfab, Lepiforumsbeitrag vom 23. September 2011]. Am 23. und 27. August 2012 wurden wieder je ein Falter in Vicenza fotografiert [Beitrag "marcello" [Marcello Consolo] im linneaforum.it vom 27. August 2012]. Nachweise in Vicenza im Oktober 2010, September 2011 und August 2012 - zumindest hier scheint der Falter also fest etabliert zu sein.
- I - Veneto – PD, Padova [seit 2013]
Giulio Piras [Beitrag entomologiitaliani.net vom 28. September 2013] bittet um Bestimmung eines Falters, aufgenommen am 2. September 2012 in Padua (Venetien). Er wird rasch als Buchsbaumzünsler identifiziert.
- I - Lombardia - CO, Como [seit 2011]
Bella (2013) weist auf zwei Arbeiten von 2011 und 2012 hin, nach denen die Art schon 2011 um Como entdeckt und vor ihr gewarnt wurde.
- I - Lombardia - VS, Varese [seit 2012]
Aggiornamenti Fitopatologici N.4 (settembre 2012) aus Varese meldet die Art von "in tutto il Nord Lombardia dalle zone di confine sino alla pianura". Demnach müsste die Art also auch in Varese angekommen sein - konkrete Fundorte werden leider nicht genannt. Nach Bella (2013) verbreitete sich die Art - von der Schweiz her kommend - bis 2012 in den Provinzen Lecco und Varese. demetra.net [demetra.net, abgefragt 15. August 2014] zeigt einen konkreten Punkt vom 10. September 2012 in Laveno Mombella.
- I - Lombardia - BG, Bergamo [seit 2012]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt vom 7. September 2012 von Città alta Bergamo.
Erwartungsgemäß breitet sich die Art in der nördlichen Lombardei weiter aus. So kann "ff57" [Beitrag auf naturamediterraneo.com vom 24. Juni 2014] einen noch recht frischen (und wohl vor Ort geschlüpften (?)) Falter aus Isso vorstellen, den er als Erstnachweis für die Provinz Bergamo meldet.
- I - Lombardia - LC, Lecco: Bellano [seit 2013]
Martino Salvetti meldet [M. Salvetti, Beitrag entomologiitaliani.net vom 12. September 2013] mit Bild unterlegte Raupenfunde an Buchs in Bellano und damit erstmals aus der Provinz Lecco.
- I - Lombardia - SO, Sondrio [seit 2013]
Martino Salvetti zeigt ein Bild eines ihm unbekannten Falters, zu dem die Antwort nicht lange auf sich warten ließ [Beitrag M. Salvetti auf entomologiitaliani.net vom 22. Oktober 2013]. Der Falter wurde Mitte September 2013 in Sondrio gesammelt.
- I - Lombardia - MI, Milano [seit 2013]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt vom 6. August 2013 in Mailand. Auf [collector-secret.proboards.com] gibt es einen Falter aus Mailand vom 5. Juli 2015 zu sehen.
- I - Lombardia - BS, Brescia [seit 2014]
Der - nach derzeitiger Kenntnis - erste Nachweis für die Provinz Brescia (im Original gemeldet unter "Region Trentino, der autonomen Provinz Trient") erfolgte durch Köhler (2015) durch den Lichtfang je eines Falters am 7. u. 8. Oktober 2014 in einer Hotelanlage am Rande des Ortes Tignale, ca. 340 m oberhalb des Gardasees auf dessen Westseite; Schäden an Buchs waren hier zumindest nicht auffällig.
- I - Emilia-Romagna - RE, Montecchio Emilia [seit 2012]
Violi Michele [Beitrag entomologiitaliani.net vom 12. September 2013] bittet um die Bestimmung eines am 25. September 2012 in Montecchio Emilia centro - Via Al Forte (Emilia-Romagna – RE) aufgenommenen Falters – eines Buchsbaumzünslers.
Uhl & Wölfling (2013) berichten über einen ersten Falterfund (1 Männchen am 8. Oktober 2012) in Pineta san Vitale, ebenfalls in Emilia Romagna.
- I - Emilia-Romagna - UD, Udine [seit 2014]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt vom 18. April 2014 von Buia, Udine.
- I - Emilia-Romagna - MO, Modena [seit 2014]
Die "Gazzetta di Modena" [Gazzetta di Modena 24. August 2014] meldet eine stärkere Ausbreitung der Art in der Provinz Modena.
- I - Friuli Venezia Giulia (Friaul-Julisch Venetien) - PN, Pordenone [seit 2012]
Governatori (2013) meldet die ersten Raupenfunde vom 9. Juli 2012 von einem alten Buchsbaum aus dem Zentrum von Casarsa della Delizia in der Provinz Pordenone. Aus der Provinz konnten noch eine ganze Reihe weiterer Raupenfunde aus dem Südwesten der Region angeführt werden, die Provinzen Gorizia, Udine und Triest schienen aber noch verschont zu sein. In der Arbeit wird eine Verbreitungskarte für die Region vorgelegt.
- I - Toscana (Toskana) - PT, Pistoia [seit 2012]
Bella (2013) weist auf eine Meldung aus Pistoia, also vom Nordosten der Toskana hin, wonach die Art hier schon 2012 festgestellt wurde.
- I - Toscana (Toskana) - SI, Siena [seit 2014]
Luana [Beitrag auf naturamediterraneo.com vom 13. August 2014] zeigt einen Falter vom 10. August 2014 aus Torrita di Siena.
- I - Toscana (Toskana) - LU, Lucca [seit 2015]
Im "Il Tirreno. Edizione Lucca" [iltirreno.gelocal.it 15. Juli 2015] war für Borgo a Mozzano zu lesen: "Allarme per la larva piralide che attacca anche gli alberi".
- I - Toscana (Toskana) - LI, Livorno [seit 2015]
Peter Zahn [Lepiforums-Beitrag 18. Oktober 2015] zeigt einen Falter vom 6. Oktober 2015 von der Insel Elba, genauer vom Hydra Lehr- und Forschungsinstitut in Fetovaia und schreibt dazu: "weitere Sichtungen am 9. und 13. Oktober 2015". Die Art hat also auch den Sprung auf die Insel geschafft.
- I - Marche (Marken) - PU, Pesaro Urbino [seit 2012]
Bella (2013) weist auf eine Meldung aus der Provinz Pesaro Urbino hin, wonach die Art hier schon 2012 festgestellt wurde.
Marco Paglialunga zeigt sehr starke Raupenschäden und Buchs und diverse Falter [Beitrag in entomologiitaliani.net vom 27. September 2013]: "25.IX.2013 - ITALIA - Marche - PU, Collina Baratoff".
- I - Marche (Marken) - MC, Macerata [seit 2014]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt von 2014 von Caldarola.
- I - Piemont (Piemonte) - BI, Biella: Ponderano [seit 2013]
Auf ticianopascutto.wordpress.com war am 1. Oktober 2013 zu erfahren: "La prima segnalazione sul nostro territorio appare pubblicata sulla rivista piemontese di storia naturale ad opera di Mario C. Raviglione, Fabrizio Boggio e Fabrizio Buttè – Prima segnalazione di Cydalima perspectalis (Walker, 1859) in Piemonte (Lepidoptera Crambidae) 34, 2013: 159-170." Im Beitrag werden aktuelle Schäden an Buchs auf dem Friedhof von Ponderano gezeigt. [tizianopascutto.wordpress.com]
- I - Piemont (Piemonte) - AT, Asti: Passerano Marmorito [seit 2013]
ATnews.it berichtet über Raupenschäden an Buchs auf dem Friedhof von Passerano Marmorito [ATnews.it vom 27. November 2013]
- I - Piemont (Piemonte) - AL, Alessandria: Spinetta Marengo [seit 2014 (sicher seit 2013)]
Sara Piani berichtet [Beitrag in entomologiitaliani.net vom 18. April 2014] "17.IV.2014 - ITALIA - Piemonte - AL, Spinetta Marengo: In data 17/04/2014 ho trovato il lepidottero Cydalima perspectalis in provincia di Alessandria, località Spinetta Marengo, su cespugli di bosso presenti in un giardino privato."
- I - Piemont (Piemonte) - VB, Verbano-Cusio-Ossola [seit 2013]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt vom 8. September 2013 von Gravellona Toce.
- I - Sicilia (Sizilien) - CT, Catania [seit 2013 (sicher schon 2012)]
Bella (2013) meldet Raupenfunde vom April und Mai 2013 in zwei Gärtnereien in der Provinz Catania (Aci Castello und Catania) im Osten Siziliens. Der Buchs war aus einer Gärtnerei in Pistoia (Toskana) bezogen - offensichtlich mitsamt von Eiern oder Jungraupen.
- I - Lazio (Latium) - RM, Roma (Rom) [seit 2014]
Tomaso Lezzi zeigt einen ersten Falter aus Rom [Beitrag auf entomologiitaliani.net vom 6. Juli 2014], gefunden am Licht am Haus in Rom, 30 m.
Paolo Mazzei fotografierte am 17. und 23. September 2014 je einen Falter am Rocca di Papa ca. 25 km außerhalb der Stadt [Artseite auf leps.it]
Tina Schulz fand am 9. September 2015 1 Exuvie und 5 Raupen an einem Buchs-Kübel am Petersplatz (Piazza San Pietro) in Rom, 5 m entfernt vom Vatikanstaat [Lepiforumsbeitrag 22. Oktober 2015].
- I - Lazio (Latium) - FR, Frosinone [seit 2014]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt vom 14. Juli 2014 von Alatri.
Maurizio Gigli [Beitrag auf entomologiitaliani.net vom 7. August 2014] zeigt einen ganz frischen Falter aus Serone: "Lazio, Frosinone, Serrone, 650 m, alla luce UV sul terrazzo, 7.VIII.2014".
- I - Abruzzi (Abruzzen) - PE, Pescara [seit 2014]
Auf der Verbreitungskarte von demetra.net [abgerufen am 15. August 2014] gibt es einen Punkt vom 10. August 2014 von Montesilvano.
- I - Abruzzi (Abruzzen) - AQ, L'Aquila [seit 2015]
Stefano Scivola zeigt im [http://www.entomologiitaliani.net/public/forum/phpBB3/viewtopic.php?f=11&t=62653&hilit=Cydalima] entomologiitaliani.net, Beitrag 30. Juni 2015] einen Falter, den er an diesem Tag im Riserva Naturale Guidata Monte Salviano gefunden hat.
- I - Liguria (Ligurien) - GE, Genova (Genua) [seit 2015]
Im lepidopteravaria.blogspot.it [lepidopteravaria.blogspot.it Beitrag Alessandro Bisi] wird ein Falter vom 8. September 2014 aus Genua, Via Pelio, gezeigt.
Im Forum Entomologi Italiani [Anfrage Rocco Marciano] und parallel dazu im Forum Natura Mediterraneo [Anfrage Rocco Marciano] wurde am 13. September 2014 ein Falter angefragt, der am Vortag, also am 12. September 2014, in Genua in Strandnähe fotografiert wurde.
Jens Philipp meldet für den 11. und 12. August 2015 starken Falter-Anflug beim Lichtfang in Masone, 430 m, nordwestlich von Genua [Lepiforumsbeitrag J. Philipp 15. August 2015]. Die Art muss in der Region demnach zwischenzeitlich in stärkerer Population vertreten sein.
- I - Trentino-Alto Adige (Trentino-Südtirol) - BZ, Bolzano (Bozen) [seit 2015]
Werner Pichler [Lepiforum, 16. September 2015] meldet für den 15. September 2015 seinen ersten Falterfund für Bozen (im Westen der Stadt an einer Wegbeleuchtung).
Ungarn [seit 2011]
Sáfián & Horváth (2011) führten am 23. September 2011 einen öffentlichen Lichtfangabend im Botanischen Garten von Sopron in Westungarn durch - und fingen zwischen 21 und 23 Uhr gleich 7 Falter von Cydalima perspectalis, darunter gleich 4 melanistische Tiere. Im Park gibt es viel gepflanzten Buchs - nach Raupen wurde anscheinend noch nicht gesucht.
Hartmann, G. & U. Buchsbaum (2013) melden einen erneuten Fund in Ungarn, diesmal 170 km entfernt vom ersten Fundort: "Der erneute Nachweis von C. perspectalis in Ungarn ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Art in Mitteleuropa mehr und mehr etabliert. Auch hier handelt es sich um ein punktuelles / inselartiges Vorkommen (Abb. 1). Der Fundort Mesztegnyö (südlich von Marcali, ca. 46°30’ N / 17°25’E, 130 m NN) liegt ca. 35 km südlich des bekannten Balaton-Sees und ist ca. 170 km von dem ersten Fundort in Ungarn aus dem Jahr 2011 entfernt (Abb.1). Das Tier wurde am 22. August 2013 gefangen. 2011 wurde die Art erstmals in Ungarn in Sopron nahe der österreichisch/ ungarischen Grenze nachgewiesen (Safia & Horvat 2011). Das nächste Vorkommen wurde südlich davon aus Kroatien an der slowenischen Grenze, im Nordwesten von Istrien bei Sveta Marija na Krasu gemeldet (Koren &Crne 2012)."
Der Westdeutsche Rundfunk sammelte 2014 unter dem Stichwort "Frühwarnsystem Buchsbaumzünsler" Daten zur Art [WDR.de/fernsehen/Ratgeber Buchsbaumzünsler, abgefragt 11. September 2014]. Eine Meldung betrifft Ungarn: "Manfred schrieb am 29.03.2014, 09.27 Uhr: Am 25.03.2014 erste Raupen in 8746 Nagyrada / Ungarn auf einigen Sträuchern entdeckt. Bekämpfung durch ablesen." Der Fundort liegt etwa 35 km nordwestlich von Mesztegnyö am Westrand des Kis-Balaton.
Ferenc Lakatos (University of West-Hungary, Institute of Silviculture and Forest Protection, H-9400 Sopron) machte mich darauf aufmerksam (E-Mail 28. August 2015), dass er in Ungarn eine Seite zur Verbreitung und Biologie der Art in ungarischer Sprache betreut: [http://emevi.emk.nyme.hu/index.php/22553/]. Für uns besonders interessant: Alle aus Ungarn bekannt gewordenen Meldungen werden in einer GoogleMap basierten Karte zusammengetragen: [https://www.google.com/maps/d/edit?mid=zp205dOTE0Ik.kQx7SGQrupP4&usp=sharing]. Auf der Karte werden die Nachweise nach Jahren getrennt dargestellt. Insgesamt ergibt sich:
- 2012 war die Art noch auf Sopron und Nagycenk, also 2 Orte ganz im Nordwesten des Landes beschränkt
- 2013 gab es von fast 50 Orten im Westen des Landes (zwischen Sopron, Györ und Balaton-See, z.T. auch schon etwas weiter südlich. Von weiter östlich stammen 3 Nachweise aus Budapest sowie einzelne, noch isolierte Vorkommen fast im Nordosten des Landes bei Miskolc, Avas-hegy und Bódvaszilas.
- 2014 kommt es zu einer starken Verdichtung der Nachweisorte im Westen des Landes und ganz besonders in Budapest. Neu sind jeweils mehrere Nachweise ganz im Süden des Landes nahe der kroatischen Grenze südlich Pécs und um Szeged, dazu ein erster Nachweis in Debrecen im Osten des Landes.
- Die bisherigen Nachweise von 2015 (Stand 28. August 2015) konzentrieren sich wieder überwiegend auf Budapest, den Balaton und die Orte nordwestlich der beiden.
Nagy et al. (2017) melden weitere Fundorte aus dem Nordosten von Ungarn.
Slowenien [seit 2011 (schon 2008?)]
Sáfián & Horváth (2011) melden nicht nur ihren Fund in Ungarn, sondern erwähnen auch: "It was recently found in Austria and also in Slovenia (Matjaž Jež pers. comm.)". Seljak (2012) berichtet dazu über den ersten Nachweis von Raupen an Buchs am 23. August 2011 in einem Garten in Ključarovci (ca. 30 km östlich Maribor), wobei es bereits starken Befall gab.
Marion et al. (2013) [PDF auf zdravgozd.si] präsentieren u.a. eine Verbreitungskarte für Slowenien. Bis zum 18. Juni 2013 war die Art noch vor allem auf den Nordosten des Landes (von Maribor an west- und südwestwärts) beschränkt, hatte aber auch schon einen Fundpunkt in der Mitte des Landes. Die Karte wird erläutert: "2011: Ključarovci v Pomurju; 2012: Drevesnica Muta: 2013: Ljubljana (privatni vrtovi Brdo, vrt Merkator Brdo, privatni vrt Rožna dolina, vrt Oddelka za lesarstvo BF, privatni vrt na Dolgem mostu, Tivoli); Maribor - pokopališče v Kamnici, Hoče Pivola, Občina Hoče Slivnica – Botanični vrt Univerze v Mariboru, Petanjci, Občina Tišina – Vrt spominov in tovarištva na Petanjcih, Tišina, Občina Tišina – Park ob Bathyanijevem dvorcu na Tišini, Slatina v Rožni dolini, Kozjak (travnik ob lovskem domu sredi gozda)."
Türkei [seit 2011]
Am 13. November 2011 schrieb ich [E. Rennwald, Lepiforumsbeitrag 13. November 2011]: "Er hat es geschafft, der Buchsbaumzünsler, er hat sich im europäischen Teil von Istanbul festgesetzt und wartet auf die Fähre, die ihn zurück nach Asien bringt ...
Konkret: Hizal et al. (2012) [pdf-Version schon am 13. November 2011 verfügbar] melden für den 15. Juni 2011 den Erstnachweis eines Falters von Cydalima perspectalis im europäischen Teil von Istanbul in der Türkei. Bei der Nachsuche wurden in verschiedenen Stadtteilen im nordöstlichen Istanbul zahlreiche Raupen und völlig zerfressene Buchspflanzen (Buxus sempervirens, inkl. der Zuchtform aureavariegata) gefunden. Damit wird wahrscheinlich, dass die ersten Eier oder Raupen schon 2010 eingeschleppt wurden, als Istanbul Kulturhauptstadt Europas war.
Die Suche östlich des Bosporus, also im asiatischen Teil Istanbuls, erbrachte bisher keine Nachweise, was aber sicher nur eine Frage der Zeit ist.
Istanbul liegt fast 1500 km von den bis zum Fundzeitpunkt nächstbekannten Fundstellen in Graz oder Wien entfernt und gut 2000 km von den ersten europäischen Fundstellen im Frühjahr 2007 im Raum Weil am Rhein/Basel und Kehl."
Hizal et al. (2012) zeigen eine Verbreitungskarte des Buchsbaumzünslers in Istanbul - einer der Fundpunkte liegt auf der Ostseite des Bosporus - die Art ist also zurück in Asien!
Die (beeindruckende) Verbreitungskarte von [inaturalist.ca] zeigt nicht nur die ersten Fundpunkte für Nordamerika (Kanada, Ontario) sondern auch einen Fundpunkt in Ankara - den zugehörigen Datensatz kenne ich leider nicht.
Rumänien [seit 2011] (schon 2010?)
Székely, Dincă & Mihai (2011) berichten über "Cydalima perspectalis (Walker, 1859), a new species for the Romanian fauna (Lepidoptera: Crambidae: Spilomelinae)." Grundlage der Meldung war das Foto eines Falters, den der Drittautor am 6. Oktober 2011 im Garten eines Kindergartens im nordwestlichen Stadtbereich von Bukarest fand. Im Kindergarten gibt es (erwartungsgemäß) keinen Buchs, wohl aber in nahen Parks und Gärten. Leider suchten die Autoren hier nicht nach Raupen oder Raupenspuren.
Oltean et al. (2017) stellen im Abstract zu ihrer Arbeit "Cydalima Perspectalis Walker (Lepidoptera, Crambidae) a New Dangerous Pest Report on Buxus Sempervirens in Cluj Area" [zum PDF-Download auf researchgate.net] zusammenfassend fest: "In Romania, this species was reported in 2010, near Bucharest, from where it has been spread throughout the country. In Cluj has been reported in 2015." In der Arbeit wird u.a. die Phänologie gut untersucht: "In Cluj area, Cydalima perspectalis (Walker, 1859) develops two full generations, the third generation is partial. In field the flight of the hibernating adults generation, occurs between 10.06-9.07. Depending on the generation the incubation takes place in 5-7 days. Development of the larvae is between 29 to 38 days. Pupae stage lasts from 10 to 14 days."
Tschechische Republik [seit 2011]
Šumpich (2011) meldet den ersten sicheren Nachweis aus der Tschechischen Republik: einen Falter von Hnanice, vom 7. Oktober 2011.
Kroatien [seit 2012]
Koren & Črne (2012) melden „The first record of the Box Tree Moth, Cydalima perspectalis (Walker, 1859) (Lepidoptera, Crambidae) in Croatia.” Nachgewiesen wurden 2 Falter beim Lichtfang am 21. Juni 2012 im nördlichen Istrien zwischen den Ortschaften Valica und Sveta Marija na Krasu.
Diese Meldung wurde offensichtlich wenig beachtet, denn Matošević (2013) meldet erneut Erstnachweise aus Kroatien, diesmal Raupenfunde vom August 2013 im Arboretum Opeka (Osijek) und in Varaždin, also jeweils im Norden des Landes. Ihre Fotos von kahlgefressenem Buchs zeigen, dass die Art hier schon 2012 am Werk war.
Agroklub.com [23. Juli 2014] erwähnt neue Funde in Nord-Kroatien an der Grenze zu Slowenien: Čakovec, Mursko Središće, Frkanovec, Slakovec.
Köhler (2015) meldet für den 14. Oktober 2014 den Fund eines frischen Falters am Licht im 5. Stockwerk einer Hotelanlage in Rabac, also im Südosten der Halbinsel Istrien, gut 80 km entfernt vom Fundort vom 21. Juni 2012; die Buchsbäume der Anlage wurden nicht auf Raupen hin abgesucht.
Matošević [2015] ([PDF auf stetnici.sumins.hr]) lieferte zwischenzeitlich ein knappes Update und stellte fest: "Štetnik se tijekom 2013. i 2014. izuzetno brzo proširio po cijeloj Hrvatskoj, tako da je tijekom 2014. godine zaraženo cijelo područje Varaždina, Međimurja, Osijeka, Zagreba, Karlovca, Pule, Dubrovnika, nađen je i na Lokrumu." Die Art hat sich also 2013 und 2014 in Kroatien extrem schnell ausgebreitet und hat Varaždin, Međimurje, Osijek, Zagreb, Karlovac, Pula, und Dubrovnik "infiziert".
Vergleicht man mit den Fundorten von 2012 / Anfang 2013 ist festzustellen, dass sich alle drei Herde gut gehalten haben:
- Auf der Halbinsel Istrien ist die Art nicht mehr auf den Nordwesten beschränkt, sondern wurde in Küstennähe auch ganz im Süden (Pula) und (nach Köhler 2015) im Südosten (Rabac) gefunden, und nach einer Meldung im Informationsblatt der Statt Opatija [opatija.hr 25. August 2014] hatte sie sich auch bereits im Nordosten von Istrien festgesetzt.
- im Osten des Landes hat sich das Vorkommen in Osijek über viele Parks und Gärten hinweg stabilisiert (Raspudić et al. 2014 [Seite auf bib.irb.hr], Đurđica 2015 [PDF auf pfos.unios.hr])
- und aus dem Vorkommen ganz im Norden des Landes in Varaždin ist ein flächiges Vorkommen geworden, das von der ungarischen Grenze über Zagreb bis Karlovac reicht.
- Neu hinzugekommen ist 2014 das Vorkommen bei Dubrovnik ganz im Süden des Landes; es umfasst auch die kleine 700 m von Dubrovnik entfernt im Mittelmeer gelegene Insel Lokrum.
- Was noch fehlte war ein verbindender Punkt zwischen den vielen Vorkommen im nördlichen Landesteil und Dubrovnik ganz im Süden, also ein Nachweis irgendwo im mittleren Dalmatien. 2015 wurde er prompt geliefert: in Kaštela. Am 28. September 2015 war auf den dalmacijanews.hr [http://www.dalmacijanews.hr/clanak/ans8-kineski-moljac-na-splitskom-podrucju-nova-posast-parkova-vrtova#/clanak/ans8-kineski-moljac-na-splitskom-podrucju-nova-posast-parkova-vrtova] dalmacijanews.hr, 28. September 2015] zu erfahren, dass die Schäden an Buchs in Kaštela (bei Split) eindeutig sind.
Slowakei [seit 2012 (2011?)]
Nach den zahlreichen Funden des Buchsbaumzünslers im Osten Österreichs war auch ein Übergreifen der Art in den Westen der Slowakischen Republik zu erwarten. Dieser ist - wie fast immer gänzlich unbeachtet - bereits 2011 oder 2012 erfolgt. Das legen jedenfalls Raupenfunde Anfang Mai 2013 in Gärten in der - ganz im Westen des Landes gelegenen - Hauptstadt Bratislava nahe:
Am 20. Mai 2013 meldet der slowakische TV-Sender STV 2 [bratislava.sk/vismo Monitoring médií z 22.5.2013, (20.05.2013; Televízna stanica STV 2; Regionálny denník; 17.30; por. 9/9; PETRÍK Robo)]: „23. BRATISLAVA ČELÍ ÚTOKU HÚSENÍC Z ÁZIE“, also „Bratislava ist mit einen Angriff von Raupen aus Asien konfrontiert“. Im Beitrag wird berichtet, dass Gärtner im Garten des Präsidentenpalastes Anfang Mai (6. Mai 2013) Raupen an Buchs gefunden haben, dass der Garten daraufhin weiter untersucht wurde und dass auch gleich gespritzt wurde. Der Gartenkomplex der Altstadt von Bratislava gehört aber nur teilweise zum Präsidentenpalast, zum anderen Teil der Stadt. Nachdem die Kommune informiert wurde, hat sie Gärtner geschult, die zum Schluss kamen, dass im städtischen Bereich keinerlei Maßnahmen nötig wären (Tomáš HALÁN, hovorca mestskej časti Bratislava - Staré Mesto: "Následne pracovníci odborne skontrolovali zvyšnú časť záhrady, ktorú spravuje Staré Mesto a dospeli k záveru, že nie je potrebné chemické ošetrenie ani drevín, ani rastlín."). – Damit ist sichergestellt, dass der Buchsbaumzünsler in Bratislava jetzt fest etabliert ist. Nach den Raupenfunden Anfang Mai muss die Besiedlung von Bratislava spätestens 2012 erfolgt sein.
Letzteres wurde durch Meldungen von Pastorális et al. (2013) mittlerweile auch bestätigt; als Erstfunde aus Bratislava werden angeführt: "Bratislava, Mlynská dolina [7868], 15. 8. 2012, 1 ♀, 16. 8. 2012, 1 ex., Bratislava, Hrad [7868], 12. 9. 2012, 1 ex., A. Lendel, leg., det. & coll. Motýle boli prilákané na svetelný zdroj okolo 23. hodiny, exemplár zo septembra bol náhodne objavený mŕtvy na zemi."
Nach Šumpich (2011) wurde die Art schon 2011 gefunden - konkrete Angaben werden aber nicht gemacht.
Andrej Makara fotografierte am 11. August 2014 einen frischen Falter den Vladimír Molnár am Balkonlicht im 6. Stockwerk in Roznava (Rosenau), ca. 330 m, in der Südostslowakei fand [Lepiforums-Beitrag A. Makara vom 13. August 2014]. Bratislava und Roznava liegen rund 260 km Luftlinie auseinander. Fast auf halber Strecke dazwischen konnte František Kosorín am 30. August 2014 zwei wenig abgeflogene Falter mit Fundort "Hronská Pahorkatina-Hronské Kľačany 163 m" in der Südslowakei finden [Lepiforums-Beitrag F. Kosorín vom 30. August 2014].
Polen [seit 2012]
Dem [englischen Summary von BLAIK et al. (2016)] ist zu entnehmen: "The first individual in Poland was observed in 2012 in Michałkowa in the Sowie Mts, where in 2013 pupae were also found. In 2015 the moth was also observed in the environs of Opole and Kraków. All the records come from gardens in rural areas, besides one specimen was observed in the city centre. Further extension of the species’ range in Poland and increase of its role as a pest of Buxus can be expected in subsequent years." Im Artikel selbst sind dann konkrete Daten aufgelistet; zum Erstnachweis lauten diese: "Góry Sowie, Michałkowa ad Zagórze Śląskie XS02, 3 IX 2012, 1 ex., na ścianie budynku, obs. et phot. J. Masłowski, det. M. Hołowiński".
Bury et al. (2017) [PDF auf rcin.org.pl] legen eine Rasterkarte für Teile von Südostpolen vor und schreiben in der Zusammenfassung: "The paper presents the first records of box tree moth from a few localities situated in 5 UTM squares in the Podkarpacie region – in the south-eastern Poland. This species, native to the subtropical regions of East Asia, was accidentally introduced into Europe in the first decade of the 21st century. Box tree moth was observed for the first time in Poland in 2012, and more recently in the Podkarpacie region in 2016. The rapid expansion of the species is mostly explained by the transfer of its preimaginal stages along with its main host plant (Buxus spp.)."
Russland [seit 2013 (sicher schon 2012)]
- RU - Region Sotchi [seit 2013 (sicher schon 2012)]
Dass die Art in Russland als Erstes im Bereich der Schwarzmeerküste auftauchen würde, ist nicht weiter überraschend. Im Beitrag von Anne-Sophie Roy auf Scoop.it [Scoop.it/t/pest-alerts vom 16. Januar 2014] wird auf Funde von 2013 in Sotchi verwiesen und vermutet, dass die Tiere 2012 mit Pflanzmaterial für das olympische Dorf eingeschleppt wurden. Detaillierter beschrieben wurde das Vorkommen schon 2013 von N.N. Karpun & Ye.A. Ignatova auf rusnauka.com mit dem Titel: "The first Report about Cydalima perspectalis Walker on the Black Sea coast of Russia" [Beitrag 2013 auf rusnauka.com, 7. Zoologija]. Danach wurde die erste Generation in bereits größerer Anzahl in der zweiten Junihälfte 2013 registriert, die zweite Generation dann ab Anfang August. Danach wurden dann Raupendichten bis zu 60-80 Raupen pro Quadratdezimeter festgestellt. Da sich das Gesamtgebiet der Raupennachweise entlang der Schwarzmeerküste von Sotchi Ende 2013 bereits auf rund 100 km - vom Lazarevsky-Distrikt bis zum Adler-Distrikt an der Grenze zu Georgien - erstreckte, vermuteten die Autoren, dass die Einschleppung wohl schon mindestens 2 Jahre zuvor erfolgte. Das kann, muss aber nicht sein; denkbar wäre auch eine massive Einschleppung mit europäischem Pflanzmaterial erst Anfang 2012. Jedenfalls haben die 22. Olympischen Winterspiele vom Februar 2014 hier ihre nachhaltigen Spuren hinterlassen, auch wenn der einheimische Buchs (Buxus colchica) hier noch nicht befallen ist. Nach [SCHIRJEVA (2013), Seite auf dendrarium.ru] wurde in Sotchi 2012 Pflanzmaterial aus Italien verwendet.
Die Einschleppung der Raupen nach Sotchi sorgt auch in den natürlichen Buchswäldern der Region für große Probleme. So warnt der NABU in einer Pressemitteilung vom 15. August 2015 [NABU 15. August 2015]: "UNESCO-Weltnaturerbegebiet Kaukasus in Gefahr. Invasion des Buchsbaumzünslers bedroht einzigartige Tier- und Pflanzenwelt". Auch wenn die Formulierung sicher etwas übertrieben ist: "Das UNESCO-Weltnaturerbegebiet Kaukasus ist in Gefahr: NABU-Mitarbeiter stellten in den Wäldern einen dramatischen Befall durch den Buchsbaumzünsler fest. Nun drohen ganze Naturkomplexe mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna zu verschwinden" - ernst zu nehmen und in ihren Konsequenzen wissenschaftlich zu verfolgen ist die weitere Entwicklung der Bestände von Buchs und Buchsbaumzünsler im UNESCO-Weltnaturerbegebiet Westkaukasus in jedem Fall. Im Artikel heißt es konkreter: "Seit 2013 sei insbesondere der Südhang des Welterbegebietes an der Schwarzmeerküste, seit wenigen Monaten jedoch auch zunehmend der Nordhang massiv von den Raupen befallen. „Die Wälder auf dem Südhang des Großen Kaukasus wurden bereits auf über 100 Kilometer stark beschädigt, auf den Buchsbäumen ist mitunter kein einziges Blatt mehr verblieben“, sagte Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms. „Mittlerweile ist die herausragende Artenvielfalt des Gebietes gefährdet, da sich der starke Befall im Weltnaturerbegebiet auch auf Naturwälder und eiszeitlichen Relikte ausbreitet“, so Kovalev weiter. Die russischen Behörden und Fachleute sind von der beispiellos schnellen Verbreitung überrascht und benötigen daher dringend internationale Unterstützung bei der Bekämpfung des eingeschleppten Schädlings." Interessant, dass hier der NABU von einem "Schädling" und von "Bekämpfung" spricht - wohl wissend, dass eine "Bekämpfung" hier ohne großflächigen massivsten Spritzmitteleinsatz gar nicht möglich ist. Ich möchte vor diesem dringendst abraten, da er sicher massivere Schäden für das Ökosystem mit sich bringt, als es der Buchsbaumzünsler je könnte - und weil der Buchsbaumzünsler über kurz oder lang sowieso gewinnt. Ich gehe davon aus, dass der Buchsbaumzünsler ohne Gegenmaßnahmen relativ rasch in das Ökosystem integriert wird, und die Buchswälder nur wenig verändert weiter existieren werden.
- RU - Region Krasnodar [seit 2013 (sicher schon 2012)]
Ein Beitrag des Forstschutzzentrums der Region Krasnodar macht am 18. Februar 2014 auf Raupenfunde auf einem Friedhof im Karasunskom Bezirk von Krasnodarsk aufmerksam, also nochmals fast 150 entfernt vom bisher bekannten Befallsgebiet um Sotchi. Nach diesem Artikel soll es im Oktober - Dezember 2013 hier wie um Sotchi zu teilweise starkem Raupenbesatz gekommen sein. [Beitrag auf czl23.ru]
- RU - Republik Tschetschenien [seit 2013]
Proklov & Karayeva (2013) melden: “Russia, Chechen Republic, Grozny, 6.09.2013, 3 specimens, by day, and several more seen in consecutive days.” Das bedeutet, dass es hier bereits ein stärkeres Vorkommen geben muss. Die Art wurde also durch Pflanzentransporte in die tschetschenische Hauptstadt im Nordkaukasus noch sehr viel weiter ostwärts verschleppt als zuvor bekannt: Grosny liegt rund 600 km Luftlinie von Sotchi entfernt.
- RU - Dagestan [seit 2016]
Poltavsky & Ilyina (2017) berichten: "The box pyralid is the most dangerous pest of box trees. Its distribution in the North Caucasus and in Transcaucasia since 2012 has had a catastrophic character because it leads to complete defoliation and death of box trees in natural populations and artificial plantings. Pyralid caterpillars are capable of damaging not only box but also holly, chestnut, medlar cherry laurel, field maple, ordinary ash, and blackberry (Shchurov, 2014). Our observations in 2016 have shown that expansion of the species in the North Caucasus is continuing and the range extends to the north and the east. The box pyralid has reached the Caspian Sea near Makhachkala and for the first time has appeared in Rostov-on-Don in artificial plantings of box." Auch wenn die Angaben zu anderen Nahrungspflanzen als dem Buchs wenig glaubhaft sind, ist doch festzustellen, dass sich die Art entlang des Nordkaukasus ungebremst ostwärts verbreitet und die Buxus colchicus-Wälder erheblich verändert hat.
- RU - Region Rostow am Don [seit 2016]
Bei Poltavsky & Ilyina (2017) ist zu lesen: "The box pyralid has reached the Caspian Sea near Makhachkala and for the first time has appeared in Rostov-on-Don in artificial plantings of box." Bei Rostow am Don ist also wieder einmal von Verschleppung auszugehen.
Dänemark [seit 2013]
Donald Hobarn zeigt [bei flickr.com] das Foto eines am 1./ 2. August 2013 gefangenen Falters aus einer Licht-Lebendfalle in Søborg / Dänemark nordwestlich von Kopenhagen. Nach verschiedenen Hinweisen bei Wikipedia sollen 2013 noch weitere Nachweise auf der Insel Sjælland gelungen sein. Buhl et al. (2014) fassen die Ergebnisse von 2013 für Dänemark zusammen: "one specimen was photographed at light near Copenhagen, and numerous larvae were subsequently found in plant nurseries in North-eastern Zealand." Ausführlicher heißt es dann: "NEZ: UB47 Søborg, 1 stk. fotograferet 2.viii.2013 (D. Hobern), UB36 Vallensbæk, la. og pu. i antal 25.viii.2013 og senere, Buxus sempervirens (buksbom) (P. Falck m. fl.), UB49 Høstekøb, antal la. 9.ix.2013, Buxus sempervirens (buksbom) (F. J. Nielsen), UB48 Bagsværd, antal la. 15.ix.2013 og senere, Buxus sempervirens (buksbom) (F. J. Nielsen m. fl.). Ny for Danmark."
Spanien [seit 2013]
- ES - Autonome Region Kantabrien (Cantabria) [seit 2013]
- ES - - Provinz Kantabrien (Cantabria) [seit 2013]
Juanjo Rozadilla zeigt in einem spanischen Forum das Foto eines Exemplars der verdunkelten Form dieser Art, aufgenommen in der Provinz Kantabrien in Spanien [Artseite auf biodiversidadvirtual.org/insectarium]. Das Foto wurde am 29. September 2013 geschossen, die - sicher zutreffende - Determination erfolgte durch Jaume Oliveras. Nach der Diskussion im Forum war die Art aus Spanien bis dahin noch unbekannt.
- ES - Autonome Region Galizien (Galicia) [seit 2013]
- ES - - Provinz Pontevedra [seit 2013]
2014 kam eine Meldung aus dem Südwesten von Galizien hinzu [Atlantico.net, 28. Juni 2014], [pontevedraviva.com, 28. Juni 2014] und [Faro de Vigo, 1. Juli 2014]. Demnach wurden in Tomiño, Baixo Miño, Provinz Pontevedra, an mehreren Stellen - wieder einmal in Gärten - Raupen gefunden und (erfolgreich?) bekämpft; der Autor geht von Einschleppung aus.
Der Artikel steht im Zusammenhang mit der Publikation von Pérez-Otero et al. (2014), die online am 25. Juni 2014 erschien [PDF auf aegaweb.com]. Dort berichten die Autoren: "A principios de mayo observamos en algunos setos de Buxus sempervirens cv. “suffruticosa” de diferentes jardines del municipio de Tomiño (Pontevedra) zonas parcialmente defoliadas, algunas con el limbo (e incluso la corteza de los tallos más delgados) totalmente eliminado, otras respetando la epidermis. En torno a ellas se encontraban orugas de color verde con cabeza y tubérculos dorsales negros, hilos de seda y excrementos, tanto en las hojas como en el suelo". Raupenfunde im Mai 2014 können hier als sicherer Beleg dafür gewertet werden, dass die Art hier schon 2013 vorhanden war.
Auf [www.biodiversidade.eu] finden sich mehrere Raupen- und dann Faltermeldungen vom 17. April bis 24. Juni 2015 aus dem Süden von Gondamar (nahe der Grenze zu Portugal) von Jonatan Antúnez.
- ES - Autonome Region Katalonien [seit 2014]
- ES - - Provinz Girona [seit 2013]
Im Abstract von Bassols i Isamat & & Oliveras Giralt (2014) [Originalarbeit noch nicht eingesehen] ist zu lesen: "Cydalima perspectalis (Walker, 1859), a new invasive species for Catalonia (Lepidoptera: Pyraloidea, Crambidae, Spilomelinae). The presence of the Crambidae Cydalima perspectalis (Walker, 1859) in Catalonia is reported. It was first observed in Besalú (Garrotxa) in July 2014. [...] Its larvae feed on the leaves of European box (Buxus sempervirens), a common shrub in Catalan forests and often planted in gardens. Its adaptation to these latitudes would seem to indicate that stands of the box trees in Catalonia may suffer damage in the future."
- ES - Autonome Region Baskenland (País Vasco) [seit 2015]
- ES - - Provinz Gipuzkoa [seit 2015]
[https://gd.eppo.int/taxon/DPHNPE/distribution/ES] melden: "País Vasco (found for the first time in 2015 on Buxus sempervirens together with Cylindrocladium buxicola in Gipuzkoa)."
- ES - Autonome Region Baskenland (País Vasco) [seit 2015]
- ES - - Provinz Vizcaya [seit 2017]
[https://gd.eppo.int/taxon/DPHNPE/distribution/ES] melden: "From NPPO (2017): another outbreak was found in April 2017 in a cemetery of the municipality of Gernika-Lumo (Vizcaya province, Pais Vasco). Infested buxus plants have been removed and burnt." Demnach wäre die Art in Spanien noch nirgends etabliert.
Griechenland [seit 2013]
Strachinis et al. (2015) veröffentlichen im Juli 2015 einen Artikel mit dem Thema „First record of Cydalima perspectalis (Walker, 1859) (Lepidoptera: Crambidae) in Greece”. Und tatsächlich reichen die Meldungen fast ein Jahr weiter zurück als bei meinem im Lepiforum mitgeteilten vermeintlichen Erstfund für Griechenland. Interessanterweise befinden sich alle bisherigen Funde im Osten Griechenlands am Rande zur Ägäis. Die frühesten und auch die meisten Meldungen stammen dabei aus Zentralmakedonien und dort aus dem Regionalbezirk Thessaloniki. Mit Ausnahme meiner eigenen Meldung wurden stets nur einzelne Falter gefunden, nie Raupen – was aber sicher auf mangelnde Suche zurückzuführen ist.
- GR - Zentralmakedonien [seit 2013]
- GR – Zentralmakedonien: Regionalbezirk Thessaloniki (Thermi, Thessaloniki, Kalamaria, Thermaikos) [seit 2013]
E. Rennwald [Lepiforumsbeitrag Erwin Rennwald, 11. September 2014] berichtete über den vermuteten Erstnachweis der Art in Griechenland. Basis für die Meldung waren eindeutige Raupenspuren am 5. September 2014 an einem gepflanzten Buchsstrauch im Weingut Ktima Gerovassiliou bei Epanomi, ca. 25 km südlich des Zentrums von Thessaloniki und 15 km südlich des internationalen Flughafens "Makedonia". Epanomi liegt zwar schon in der geographischen Region Chalkidiki, gehört aber politisch zur Gemeinde Thermaikos und damit noch zum Regionalbezirk Thessaloniki. Die damals nächste bekannte Fundstelle schien das rund 500 km entfernte Istanbul zu sein - die Nachweise in Italien, Kroatien und Rumänien waren noch weiter entfernt. Der neue Fundort beruhte also sicher wieder einmal auf aktiver Einschleppung mit Pflanzmaterial.
Strachinis et al. (2015) melden dann aber weit frühere Funde: “the box tree moth was recorded for the first time in Thermi, Thessaloniki, northern Greece, in October 2013 (Theodosis Mamais, personal communication). On 18 May 2014, two adults C. perspectalis were found and collected by the first author (IS) in the city of Thessaloniki (40.608°, 22.971°) [voucher numbers: NHMC.85.01.16129.01 and NHMC.85.01.16129.02, Natural History Museum of Crete] and a photograph of a specimen from Thessaloniki taken on May 20, 2014 was published [http://www.lepidoptera.eu/ContributorPics.php?ID=1688] (photograph by Theodosis Mamais). […] on 27 August 2014 Ersi Augustidou observed and photographed the species in Kalamaria, Thessaloniki (40.586°, 22.941°).”
- GR – Zentralmakedonien: Regionalbezirk Pieria (Katerini) [seit 2014]
Strachinis et al. (2015) melden: on 22 August 2014 Savvas Vassiliadis photographed another specimen in Katerini city (40.303°, 22.501°)”.
- GR - Thessalien [seit 2014]
- GR – Thessalien: Regionalbezirk Magnisia (Volos) [seit 2014]
Strachinis et al. (2015) berichten: “On 17 July 2014, the second author (CK) found another specimen at Ano Lechonia village, Pelion mountain (Figure 1) (39.328°, 23.058°).”
- GR - Ostmakedonien und Thrakien [seit 2014]
- GR – Ostmakedonien und Thrakien: Regionalbezirk Drama (Drama) [seit 2014]
Strachinis et al. (2015) fahren fort: “Four more observations made by different citizens followed: on 22 July 2014 an adult specimen was photographed by Dimitris T. Kaloutsikos in Drama city (41.153°, 24.117°)”.
H. Ziegler [Lepiforumsbeitrag 16. Oktober 2015] zeigt einen Falter vom 6. Juni 2015 aus Taxiarches (490 m, N Drama)]
- GR - Attika [seit 2014]
- GR – Attika: Athen-Nord (Kifisia) [seit 2014]
Strachinis et al. (2015) berichten: “in September 2014 Lia Naki photographed an adult specimen in Kifissia, Attica (38.066°, 23.818°).”
Bulgarien [seit 2014]
Im Abstract zur Anfang 2015 erschienenen Originalarbeit von Beshkov et al. (2015) [Abstract auf entrecord.com] heißt es: "Cydalima perspectalis (Walker, 1859) (Lep.: Crambidae) is reported here as a new genus and species for Bulgaria, from three remote localities in disjunct parts of the country. All localities are in urban areas. At one of the localities the new species has become a pest, reproducing and causing serious damage to Buxus spp.". Dem Artikel selbst [PDF auf nmnhs.com] ist zu entnehmen, dass die Art bisher nur im Botanischen Garten von Balchik an der Schwarzmeerküste Schäden verursacht hat - da dort schon im Juni 2014 zahlreiche Raupen gefunden wurden, ist zu vermuten, dass die Art hier schon 2013 eingeschleppt wurde. Weitere Funde von 2014 entlang der Schwarzmeerküste betreffen die Umgebung von Albena, Zlatni Tyasatsi und Varna, was heißt, dass sich die Vorkommen an der Küste bereits über gut 40 km verteilen. Losgelöst von diesem Hauptvorkommen gab es 2014 je einen Nachweis ganz im Südosten (South-east Bulgaria: Strandzha-Berge, Gramatikovo) und ganz im Südwesten (Usoyka) von Bulgarien. Der Nachweis von Gramatikovo liegt gut 150 km südlich von Varna und ebenfalls nahe an der Schwarzmeerküste - nach weiteren 150 km wird das Vorkommen im türkischen Istanbul erreicht. Und auch die Vorkommen im Nordosten Griechenlands liegen nur noch knapp 300 km von Gramatikovo entfernt.
Auch die EPPO macht auf die Art aufmerksam [EPPO Reporting Service no. 01 - 2015 Num. article: 2015/009]: "First report of Cydalima perspectalis in Bulgaria. The NPPO of Bulgaria recently informed the EPPO Secretariat of the first report of Cydalima perspectalis (Lepidoptera: Crambidae – formerly EPPO Alert List) on its territory. Damage, as well as larvae and pupae of C. perspectalis, were found in July 2014 on boxwood (Buxus sp.) plants in the botanical garden of the city of Balčik. Surveys were carried out in private gardens of the city and more infestations were found. All insect life stages could be observed. In 2015, a survey will be carried out throughout the country. The situation of Cydalima perspectalis in Bulgaria can be described as follows: First found in 2014 in the Eastern part (city of Balčik)."
Montenegro [seit 2014]
Ostojić et al. (2015) [PDF auf cabi.org] melden Raupenfunde in großer Anzahl an Buchs vom August 2014 aus Herceg Novi, Tivat, Kotor, Bar und Ulcinj, sowie vom September 2014 aus dem Bereich der Stadt Podgorica.
Bosnien & Herzegowina [seit 2014]
Ostojić et al. (2015) [PDF auf cabi.org] schreiben in ihrem englischen Summary zur Art: "It was found in Bosnia and Herzegovina for the first time in 2014. During April and May 2015th, box tree moth was recorded on several locations in Herzegovina." Gezielte Raupensuche an Buchs im April und Mai 2015 erbrachte zahlreiche Nachweise in den 4 Gemeinden Čapljina (Trn, Gabela, Doljani, Dračevo und in der Stadt Capljina; die größten Schäden an Buchs wurden dabei in den Ortschaft Doljani, Dracevo und Gabela festgestellt), Ljubuški (an 2 Stellen in der Stadt Ljubuški, bisher ohne größere Schäden), Grude (Gorica und Prispa, jeweils mit kleineren Schäden) und Čitluk (Potpolje, Blizanci, Padine, und in der Stadt Čitluk). Die Art ist hier also bereits fest etabliert.
Serbien [seit 2014]
Ostojić et al. (2015) [PDF auf cabi.org] melden die Art auch aus Serbien, nennen aber keine konkreten Fundorte.
Der EPPO-Liste [abgefragt 20. Oktober 2015] ist zu entnehmen: "First found in July 2014 in Belgrade in 2 nurseries and in many private gardens in the Cukarica municipality (near Belgrade)." Als weitere Referenz wird dort genannt: "Glavendekić M (2014) The box tree moth Cydalima perspectalis (Walker) (Lepidoptera: Crambidae) - new pest in Serbia. Proceedings of the VII Congress on Plant Protection (Zlatibor, RS, 2014-11-24/28), 267-268."
Plant et al. (2017) [zum PDF auf researchgate.net] berichten über Zünslerfunde auf dem Balkan; für Cydalima perspectalis nennen sie für den 15. Juni 2017 als Fundort: "Ovčarsko-Kablarska Klisura (gorge), Planinarsko Društvo “Kablar”".
Georgien [Asien] [seit 2014]
Auf [http://www.schmetterling-raupe.de/art/perspectalis.htm] findet sich ein Falterfoto mit Daten: "Georgien, Sakhalvasho, 11.9.2014 Roland Schlegel".
Matsiakh (2016) zeigt Fotos von massiven Fraßschäden an Buchs im Botanischen Garten und rund um das Schloss von Zugdidi im Westen Georgiens, wo Cydalima perspectalis nach ihren Angaben erstmals 2014 beobachtet worden war. Das damals befürchtete Übergreifen auf natürliche Wälder mit Buxus colchica ist danach erwartungsgemäß rasch erfolgt.
Die beiden Fundorte von 2014 liegen rund 90 km auseinander, beide nahe der Schwarzmehrküste und ca. 250 bzw. 190 km entfernt vom russischen Sotchi.
Ukraine [seit 2015]
Nagy et al. (2017) melden neben weiteren Fundorte aus dem Nordosten von Ungarn auch einen ersten Nachweis aus dem Westen der Ukraine ("Transcarpathia"). Auf [https://gd.eppo.int/taxon/DPHNPE/distribution/UA] ist zu lesen: "EPPO Reporting Service (2017/129): first found in Crimea in 2015, and in Transcarpathia (near Velyka Dobron, West Ukraine) in 2016."
Auf [http://www.vniisubtrop.ru/novosti/343novyjopasnyjvreditelsamshitanachernomorskompoberezherossii.html] wurde am 16. August 2013 erstmals vor einem neuen gefährlichen Schädling an der Schwarzmeerküste gewarnt.
Bei Макаренко et al. (2019) ist zu lesen: "Свідчення про наявність C. perspectalis на території України до 2013 р. були відсутні [9, 19]. Перші згадки про появу подібних по• шкоджень відзначено в 2015 р. у Закарпатській області [21], Криму [3], м. Києві [4]. З того часу пошкодження самшиту фіксували по всьому Києву." Die zunächst 2015 in Transkarpatien, auf der Krim und in Kiew festgestellten Schäden durch Raupen betreffen jetzt also zumindest Kiew in größerem Stil. Im Artikel ging es daher nur noch darum, ob und wie man die Art mit biologischen Spritzmitteln begrenzen könne. Der Erfolg fiel bescheiden aus.
Luxemburg [seit 2015]
Hellers & Christian (2016) [PDF auf researchgate.net] berichten: "Am 11. September 2015 entdeckte die Zweitautorin in Wasserbillig in der Nähe des Bahnhofs an einer Mauer ruhend ein Exemplar eines bis dato in Luxemburg noch nicht nachgewiesenen Zünslers (Abbildung 1). Das Tier wurde eingesammelt, präpariert und der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Luxemburg beigefügt. Die genauere Betrachtung ergab, dass es sich um den Buchsbaumzünsler Cydalima perspectalis (Walker, 1859) handelt. Somit war der schon lange erwartete Erstnachweis dieser Art in Luxemburg erfolgt."
Es sollte nicht das letzte Exemplar in Luxemburg sein. Ries, C. & M. Pfeiffenschneider [Eds.] (2018): Cydalima perspectalis (Walker, 1859). In: neobiota.lu - Invasive Alien Species in Luxembourg. URL: [https://neobiota.lu/cydalima-perspectalis/] [abgefragt 23.08.2018] melden für 2016 einen weiteren Fund in Dudelange: "The first time the species occurred in Luxembourg was in 2015. On 11th September the first specimen of the box tree moth was found by Svenja Christian in Wasserbillig, municipality of Mertert (Hellers & Christian 2016). In 2016, the moth was observed in Dudelange by Georges Bechet."
Doch auch dabei blieb es wohl nicht. So ist auf der Werbeseite des "Hornbach" [abgefragt 23. August 2018] zu lesen: "In Luxemburg tritt vermehrt wieder der Buchsbaumzünsler auf. Diese Raupen fressen die Blätter ab und verbreiten sich stark."
Eine [Forumsmeldung von Roger Engel vom 2. Juli 2019] betrifft einen Falterfund vom selben Tag in Leudelingen.
Schweden [seit 2016]
Roger Kaufmann wies mich am 31. Oktober 2018 darauf hin, dass es bereits drei Meldungen aus Schweden gibt, eine vom September 2016 und zwei von August bzw. September 2018. Sie wurden auf der Seite "ArtportalenI" publiziert: [https://www.artportalen.se/ViewSighting/SharedSearch?storedSearchId=96&identifier=3CFFF3CF]. In der Reihenfolge der Beobachtung:
- 17. September 2016: Klagshamn, SK, Västra Klagstorp, Sk: 1 Falter am Licht (Båtel & Bruno Enekvist) - 28. August 2018: Alnarp, blomsterträdgården, Alnarp, Lomma s:n, Sk, 1 Falter nachts mit Lampe gefunden (Jonatan Wollmér) - 8. September 2018: Klingsta, Danderyd, Danderyd, Danderyd s:n, Upl, 1 Falter in Lichtfalle (Lena Wennersten)
Von den beiden Tieren aus 2018 werden Fotos vorgelegt (helle Form). Raupenmeldungen fehlen bislang.
Das erste Tier vom 17. September 2016 wurde bereits von Bengtsson (2017: 15) abgebildet und als Erstnachweis für Schweden dokumentiert.
Kosovo [seit 2017]
Geci & Ibrahimi (2018) melden den Fund eines Falters am 20. August 2017 am Licht in Veriq, općina Istog.
Portugal [seit 2018 (sicher schon 2017)]
Nachdem die Art schon seit Jahren in Spanien nahe der Grenze zu Nordportugal bekannt war, erhielten wir im [Forumsbeitrag von Annette von Scholley-Pfab am 21. Juni 2018] endlich auch der Nachweis für Portugal selbst: Etliche typische Fraßspuren wurden von ihr und Rudi Pfab am 4. Juni 2018 an Buchs im Kreuzgang der Kathedrale von Braga gefunden, am selben Tag dann weitere Fraßspuren 20 km weiter südlich in der Innenstadt von Guimarães - und dort saß dann auch ein frischer Falter an einer Hauswand.
Gibraltar [seit 2018]
Charles Perez [Forumsbeitrag 23. August 2018] zeigt einen noch fast fransenreinen Falter vom 22. August 2018 aus dem Botanischen Garten von Gibraltar und schreibt dazu: "Cydalima perspectalis, 190m, 22 August 2018, Gibraltar. First record of Cydalima perspectalis in a Robinson's Moth Trap in the Gibraltar Botanic Gardens, Gibraltar, on the 22/08/2018". Wie der Falter - oder die Raupe - dort hin kamen, ist ungeklärt.
Albanien [seit 2018]
Plant et al. (2017) [zum PDF auf researchgate.net] berichten über Zünslerfunde auf dem Balkan, C. perspectalis führen sie aber nur aus dem Süden von Serbien an, nicht von Albanien. Möglicherweise handelt es sich bei dem Fund von Benjamin Morawietz [Forumsbeitrag 29. Oktober 2018] also tatsächlich um die erste Meldung für Albanien: "Albanien, Qark Shkodra, Shkodra, Innenstadt, 15 m, 27. Oktober 2018, Gespinst an Buchsbaum." Er fasst zusammen: "Im Vorbeigehen konnte ich an vielen Buchsbäume einige braune Stellen entdecken, aber wie gesagt nur einmal genauer hinsehen. Wie es scheint, ist dort der Befall (noch?) nicht besonders stark."
Litauen [seit 2018]
Paulavičiūtė & Mikalauskas (2018) berichten über den Erstnachweis für Litauen: 1 Falter wurde am 20. September 2018 in Žudiškės (54.826962 N, 25.227542 E) im Distrikt Vilnius am Licht gefangen.
Malta [seit 2018]
Agius (2018) meldet in seinem Artikel "Pest species Cydalima perspectalis (Walker, 1859) new to the Maltese Islands" den Fund eines ganz frischen Einzelfalters auf Malta: "1 ♂, Zurrieq, 5-V-2018, at light, leg. J. Agius." Seine Erläuterung ist eindeuig: "In Malta, several species of alien organisms have been established during the last decade and the Lepidoptera is no exception. Even though in Malta there are no native Buxus trees, it is in actual fact a common imported ornamental genera so there is a high possibility that this species establishes itself in Malta as well. Considering that C. perspectalis is not a strong flier, it is being assumed that the presence of this species in Malta is the result of Buxus importation. In fact, it was confirmed that a garden centre in Qormi had just imported fresh Box trees whilst another garden centre at Burmarrad confirmed that during the week starting 14th May 2018 they were expecting fresh consignments."
(Autor: Erwin Rennwald, mit Ergänzung von Jürgen Rodeland)
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3. Weitere Informationen
3.1. Literatur
- Geci, D. & H. Ibrahimi (2018): First record of the Box Tree Moth Cydalima perspectalis (Walker, 1859) (Lepidoptera, Crambidae) from Kosovo. — Natura Croatica 27 (2): 343-345. [PDF auf hrcak.srce.hr]
Cydalima perspectalis (Walker, 1859) - Buchsbaum-Zünsler: Details zur Verbreitung in der Schweiz, Österreich und Liechtenstein