1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Ausgewachsene Raupe
1.3. Jüngere Raupenstadien
1.4. Ei
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Raupe
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
2.5. Erstbeschreibung
2.6. Beschreibung als Crambus monochromella
3. Biologie
3.1. Prädatoren
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„perla [richtig margarita] die Perle.“
rostellus: „rostellum Schnäbelchen, nach der Palpenform.“
4.2. Abweichende Schreibweisen
- Crambus perlellus (Scopoli, 1763) [so bei Slamka (2008) in Übereinstimmung mit dem Gender Agreement (Artikel 34.2. der 4. Ausgabe (2000) des ICZN)]
4.3. Andere Kombinationen
- Phalaena perlella Scopoli, 1763 [Originalkombination]
4.4. Synonyme
- Tinea dealbella Thunberg, 1788
- Crambus warringtonellus Stainton, 1849
- Crambus monochromella Herrich-Schäffer, [1855] [synonymisiert durch Huemer et al. (2021: 8)]
- Crambus monochromellus Herrich-Schäffer, [1855]
- Crambus rostellus LaHarpe, 1855
4.5. Taxonomie
Crambus monochromella Herrich-Schäffer, [1855] wurde als eigenständige Art der Hochlagen beschrieben, dann abwechselnd als Subspecies, Höhenform und wieder Art angesehen. Sie wurde aus der Schweiz und aus Österreich (Vorarlberg) angeführt.
Das SwissLepTeam (2010) ging pragmatisch vor und führte das Taxon getrennt: "Ob dem Taxon monochromellus spezifischer, subspezifischer oder infrasubspezifischer Status zukommt, bleibt abzuwarten. Der Name wurde meistens für die dunklen Formen von Crambus perlella verwendet."
Slamka (2008) erhob das Taxon wieder in den Artrang. Die Fauna Europaea [last update 23 July 2012, version 2.5] führte das Taxon hingegen als Synonym zu Crambus perlella. Huemer (2013) akzeptierte diese Synonymisierung und begründet: "Der taxonomische Status der bei Huemer & Tarmann (1993) noch als separate Art geführten C. monochromellus ist umstritten. Nach Slamka (2010) handelt es sich entweder um eine Unterart oder wahrscheinlich nur um eine ökologische Form von C. perlella. Tatsächlich differieren zentralalpine C. monochromellus von typischen C. perlella durch ihre dunklere Färbung sowie mit gewissen Übergängen auch in der männlichen Genitalmorphologie. Da diese Merkmale, vor allem bei Untersuchung außeralpiner Populationen, aber eine hohe Plastizität aufweisen und auch der DNA Barcode keine Hinweise auf unterschiedliche Taxa gibt (Huemer, unveröff. Daten), wird hier der auch in Fauna Europaea (Karsholt & Nieukerken, 2011) akzeptierten Synonymie gefolgt."
Huemer et al. (2021: 8) griffen die Frage der Berechtigung dieses Taxons erneut auf und verwiesen Crambus monochromella erneut in die Synonymie; sie begründen: "Eine mit zunehmender Höhenlage dunklere Flügelfarbe sowie reduzierte Flügelspannweite der Falter ist auch von anderen Schmetterlingsarten bekannt, z.B. Caryocolum petryi (Hofmann, 1899) (Huemer & Karsholt 2010). Die Genitalmorphologie ist bei den Weibchen differentialdiagnostisch irrelevant und im männlichen Genital durch erhöhte intraspezifische Variabilität ebenfalls für eine zweifelsfreie Abgrenzung unzuverlässig (Fazekas 1993, 2002). Schließlich wird eine Zwei-Arten-Hypothese auch durch bisher unveröffentlichte DNA Barcodes nicht unterstützt (Abb. 9)."
Im Lepiforum wurde das Taxon bis zum 2. Februar 2021 als eigenständige Art mit dem Zusatz "Artberechtigung fraglich!" geführt. Jetzt wird es - Huemer et al. (2021: 8) folgend - als Synonym bzw. verdunkelte Höhenform zu C. perlella gestellt.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.6. Publikationsjahr der Beschreibung als Crambus monochromella
Wir folgen den Datierungs-Angaben von Heppner (1982) und von Hemming (1937: 587). Verwirrend ist, dass Hemming (1937: 589) die Nachträge zu den einzelnen Bänden alle nur unter der Überschrift „Nachtrag zum ersten Bande“ datiert. Das führte offensichtlich zu Verwechslungen mit Hemmings Datierungen von Volume 4 (1937: 587), denn die betreffenden Taxa Herrich-Schäffers werden von verschienenen Autoren teils auf 1851, teils auf 1855 datiert. Für alle Pyraliden, die Herrich-Schäffer in seinen „Nachträge[n] zum vierten Band“ beschrieb, ist [1855] das korrekte Publikationsjahr!
Obwohl die Tafel Pyralidides 23 bereits 1852 erschienen ist, darf sie nach den Bestimmungen des ICZN nicht als Erstbeschreibung gelten, denn die Nomenklatur auf dieser Tafel ist nicht binominal.
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.7. Literatur
- Barrett, C. G. (1905): The Lepidoptera of the British Islands 10. Heterocera. Pyralidina—Tortricina: 1-384. pl. 425-469. London (Lovell Reeve and Co. Limited).
- Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Beschreibung als Crambus monochromella: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1849“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Vierter Band. Die Zünsler und Wickler: 1-288, Index 1-48, Pyralidides pl. 1-23, Tortricides pl. 1-59. Regensburg (G. J. Manz).
- Beschreibung als Crambus monochromella: Herrich-Schäffer, G. A. W. (1843-1856): Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Sechster und letzter Band: Schlusswort [4 pp., unpaginiert]; Macrolepidoptera I-XVIII, pl. I-XXII; Microlepidoptera I-VIII, pl. I-XIV; Nachtrag zum ersten Bande 1-38, Nachtrag zum zweiten Bande 39-61, Nachtrag zum dritten Bande 62-80, [Nachtrag ohne Titel] 81-133; Weitere Nachträge zum dritten Band 133-139, Nachträge zum vierten Band 140-161, Nachträge zum fünften Band 161-166, Zweiter Nachtrag zum ersten und zweiten Bande 167-178; Systema Lepidopterorum Europae 1-72; Index 1-48. Regensburg (G. J. Manz).
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Huemer, P., Hiermann, U., Mayr, T. & J.G. Friebe (2021): Ergänzungen und Korrekturen zur Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) Vorarlbergs. — inatura – Forschung online, 83: 1-11. [PDF auf inatura.at]
- Erstbeschreibung: Scopoli, J. A. (1763): Entomologia Carniolica exhibens insecta Carnioliae indigena et distributa in ordines, genera, species, varietates. Methodo Linnaeana. 1-421. Vindobonae (Trattner).
- SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).