Version 57 / 60 vom 6. März 2022 um 15:47:28 von Michel Kettner
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Falter
Raupe
Puppe
Diagnose
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Falter

Colias erate tritt in drei verschiedenen Farbvarianten auf, von denen die zitronengelbe die häufigste ist. Diese kann in Europa allenfalls mit der hier extrem seltenen zitronengelben Farbvariante von C. croceus verwechselt werden. Grundsätzlich ist jedoch der Vorderflügel-Apex von Colias erate erkennbar spitzwinkeliger als der der verwandten Arten.

Dem häufigeren C. croceus und den selteneren C. chrysotheme und C. myrmidone sehr ähnlich sind die orange gefärbten C. erate-Männchen und die weißen C. erate-Weibchen. Bei C. croceus und C. myrmidone ist die Grundfarbe der Flügeloberseite meist kräftiger orange und die Unterseite der Hinterflügel meist grünlich, bei C. erate mehr gelblich. Die C. erate-Weibchen sind zudem oberseits durchschnittlich schwächer grau bestäubt, aber stärker als die von C.hyale und C.alfacariensis. Ein weiteres nicht absolut zuverlässiges Merkmal ist der Duftschuppenfleck an der Basis der Hinterflügel-Oberseite. Dieser ist bei den Männchen von C. croceus und C. myrmidone stets vorhanden, bei denen von C. chrysotheme nie. Bei C. erate aber kann er vorhanden sein, muss aber nicht. Bei C. chrysotheme ist die Randbinde der Flügeloberseite zudem deutlicher von hellen Adern durchschnitten, als bei C. erate und den anderen verwandten Arten.

Ein wenig problematisch sind auch noch Männchen der 1. Gen. von C. erate, bei denen oftmals die dunkle Randbinde von hellen Flecken unterbrochen sind (f. hyaloides). Solche Tiere erinnern dann stark an C. hyale oder C. alfacariensis. Die Randbinde der Hinterflügel-Oberseite ist bei C. erate jedoch stets breiter und weniger unterbrochen als die der beiden anderen Arten. Zudem fallen alle zitronengelben Männchen von C. erate stets durch ihren kalten, leicht grünstichigen Gelbton auf.

Im Gegensatz zu den weißen Weibchen von Colias erate haben die von C. croceus auf der Vorderflügel-Unterseite basal des Diskoidalflecks zuweilen (keineswegs immer!) eine blass-gelblichen Tönung. Bei Colias erate ist allenfalls die Flügelwurzel gelblich bestäubt, die übrige Flügelfläche rein weiß.

Grundsätzlich sind die meisten Colias erate auch im Freiland sicher anzusprechen, vorausgesetzt, der Beobachter verfügt über genügend Erfahrung. Es sind stets nur einzelne Tiere, die größere Probleme aufwerfen. In der Sonne fliegende zitronengelbe C. erate fallen stets schon durch ihren grünstichigen, "kalten" Farbton auf.

2.3. Ähnliche Arten

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Wanderverhalten

Bei C. erate handelt es sich um eine Art der asiatischen Steppen, die erst Ende der 1980er Jahre nach Mitteleuropa vorgedrungen ist. Die Art gilt als Binnenwanderer, sie hat aber zudem eine starke Tendenz zur Arealerweiterung und breitete sich bis 2007 in Österreich donauaufwärts nach Westen aus. Auch im Osten Brandenburgs, speziell in der Niederlausitz wurde sie bis 2007 regelmäßig angetroffen. Danach zog sie sich wieder zurück und ist derzeit (2012) in Österreich nur mehr sehr vereinzelt anzutreffen. Auch in Sachsen und Brandenburg tritt sie aktuell nur in Einzelexemplaren in Erscheinung.

3.2. Habitat

Eine wichtige Nahrungspflanze der Raupe ist die Luzerne (Medicago sativa agg.) eine weitere die Bunte Kronwicke (Coronilla varia). Daher teilt sie den Lebensraum oft mit C. croceus, der ganz ähnliche Ansprüche stellt. C. erate fliegt also wie C. croceus auf Luzernefeldern und trockenen Wiesen hauptsächlich tieferer Lagen.

3.3. Lebensweise

Der Falter fliegt in drei bis vier Generationen von Ende März bis zum Wintereinbruch. Wenngleich einzelne Raupen in Diapause gehen können, frisst sie den Winter über doch meist durch. Deshalb hat sie ähnliche Probleme wie die C. croceus-Raupe, den mitteleuropäischen Winter zu überleben. Denn auch wenn die Raupe den Frost überlebt, die Blätter der Luzerne erfrieren im Winter bei stärkerem Frost. Daher verhungern viele Raupen, wenn das Weibchen die Eier an dieser Hauptnahrungspflanze abgelegt hat. Zudem sind alle den Winter hindurch aktive Raupen trocken-warmer Lebensräume bevorzugte Opfer von Spinnen und räuberischen Insekten. Die Falter dieser Arten sind daher im Frühjahr generell sehr viel seltener als im Spätsommer und Herbst.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„έρατή = die Liebliche.“

Spuler 1 (1908: 10L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Verbreitung

C. erate ist von Tschechien und Niederösterreich bis Äthiopien und Japan verbreitet. In Europa tritt sie in tieferen Lagen Südosteuropas auf. Die Nordwestgrenze der Verbreitung liegt derzeit im östlichen Österreich und Mähren. Aber auch in Bayern, Sachsen, Brandenburg und Südpolen sind schon einzelne eingewanderte Falter beobachtet worden. In der Niederlausitz konnte sie wahrscheinlich auch schon kurzlebige Populationen ausbilden.

[Informationen zum Vorkommen der Art in Deutschland]

(Autor: Jürgen Hensle)

4.4. Datierung der Esperschen Texte und Tafeln

Wir folgen den Angaben von Heppner (1981), auch hinsichtlich des Vorhandenseins oder Fehlens eckiger Klammern. Hieraus ergibt sich eine Abweichung gegenüber der Liste von Wiemers et al. (2018), die das Jahr 1805 in eckige Klammern fassen.

(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)