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Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Artemisia alba (Kempfer-Wermut)

Glaser (1969) teilt in seiner Erstbeschreibung mit: "Die Raupe lebt Mitte Mai an Moehringia muscosa, die am Fundplatz an Straßenmauern wächst. Der Röhrensack (Abb. 11) ist 10—11 mm lang, äußerst dünn, lederfarben, an den Sack von Col. settarii Wck. erinnernd. Die orale Öffnung bildet mit der Sackachse einen Winkel von 45°." Betrachtet man die Verbreitung der Pflanze, deckt sich das nur bedingt mit den wenigen Falter- und Raupenmeldungen: Die Pflanze ist in den Kalk-Alpen von der montanen bis in die subalpine Stufe weit verbreitet an feuchten beschatteten Felsen und entsprechendem Felsschutt zu finden, doch immerhin gibt es sie auch im Jura, in den Karpaten und im nordwestlichen Balkan.

Wie sich bald herausstellte, lebt die Raupe nicht am Nelkengewächs (Caryophyllaceae) Moehringia muscosa (Moos-Nabelmiere), sondern - wie auch die verwandten Coleophora-Arten - an Artemisia, hier konkret Artemisia alba. Moehringia muscosa war wohl nur Sitzpflanze von Kokons im Ruhezustand - ein Beispiel, das zu genereller Vorsicht bei der Bestimmung von Nahrungspflanzen bei Coleophoriden mahnt.

[Bladmineerders.nl (abgefragt 15. Juli 2022)] formuliert zur Raupennahrung: "Asteraceae, monophagous - Artemisia alba. The statement by Glaser (1969a), Moehringia were the hostplant, has turned out to be incorrect. Only cases with pupae were found attached to this plant; the larvae had strayed from their real hostplant (Baldizzone & Buvat, 1983a)." Die Arbeit von Baldizzone & Buvat (1983) habe ich noch nicht studiert. Baldizzone (2019: 505) geht bemerkenswerterweise gar nicht mehr auf sie ein, sondern erwähnt nur noch Artemisia alba als einzige Raupennahrungspflanze.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Glaser (1969) erläutert: "Die Art soll, wie schon seinerzeit vorgesehen, zu Ehren ihres Entdeckers J. Thurner benannt werden."

4.2. Faunistik

Locus typicus: Italien, Gemona, Lago di Cavazzo. Richter (2017) meldet einen Falter von Pernik, Bosnek, 950m in Bulgarien und schreibt: "Scarce and less known Coleophora. This species has been recorded in Italy, Croatia, and Macedonia. New species for Bulgaria."

Bryner & Kopp (2023: 48) melden die Art erstmals aus der Schweiz (Wallis): "Agarn (VS), Feschelbachmündung, 630 mü.M., 11.7.2017, drei Falter, leg., det. durch GP (WI 1746) und coll. W. Wittland."

4.3. Typenmaterial

Glaser (1969) berichtet: "Holotypus ♂ Italien, Gemona, Lago di Cavazzo (GU. Präp. Nr. 525, Dr. Klimesch) in Coll. Dr. Klimesch. Ein Paratypus ♀ e l. 9.8.1951 (GU. Präp. Nr. 570. Dr. Klimesch) Coll. Klimesch, 1 Paratypus e l. 4.7.1951, ohne Abdomen, 1 Paratypus e l. 18.7.1951, ohne Abdomen, 1 Paratypus ♂ (GU. Präp. Nr. 553, Dr. Klimesch) e l. 11.8.1951 in Coll. Klimesch, 1 Paratypus 18.7.1951, ohne Abdomen, 1 Paratypus ♂ e l. 23.7.1951, alle von Herrn J. Thurner, gesammelt."

Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Nach dem Geleitwort in der Zeitschrift [PDF auf zobodat.at] wurde der Band erst am 1. Juli 1969 ausgegeben.

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)