Version 47 (neueste) vom 16. Juni 2024 um 17:32:10 von Michel Kettner
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Falter
Raupe, Raupensack
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

2. Diagnose

Die Falter sind auffällig klein: Vorderflügellänge ca. 5 mm.

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

Ausführungen zur Biologie von Rudolf Bryner [hier]

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Juncaceae:] Luzula sylvatica (Wald-Hainsimse)
  • [Juncaceae:] Luzula luzuloides (Wald-Hainsimse)
  • [Juncaceae:] Luzula nivea (Wald-Hainsimse)

Bereits Wood (1892: 118-120) lieferte von Hough Wood, Herefordshire (England) ausführliche Angaben zur Lebensweise von Falter und Präimaginalstadien der Art. Er betonte, dass er die Art an lichten Stellen im Wald fand, wo die Falter tagsüber um Luzula sylvatica herumfliegen und die Weibchen ihre Eier in Blütenstände dieses Grases legen. Er beschrieb die Raupe, die lange ohne Raupensack im Blüten-/Fruchtstand dieses Grases lebt und die heranreifenden Samen aushölt. Er bemerkt, dass die Raupe nach einigen Wochen ihren ersten Sack anlegt, dann bald die Nahrungsaufnahme einstellt und den ganzen Rest des Sommers, Herbstes und Winters unbeweglich in diesem Raupensack diapausiert. Er bemerkt, dass die Raupe mit den neuen Blüten und heranreifenden Samen im nächsten Frühjahr wieder aktiv wird, weiter frisst und wächst und sich dann erneut in eine lange Diapause bis ins folgende Jahr zurückzieht, sich erst dann verpuppt und kurz danach den Falter ergibt. Dazu passend fand er dieImagines nur in geraden Jahren, was einen (fast) obligatorische zweijährige Larvalentwicklung voraussetzt. Insgesamt macht dies Sinn, dass die Falter nicht am Ende der Reifezeit der Samen ihrer Nahrungpflanze fliegen sondern in deren Blütezeit - die jungen Raupen benötigen offensichtlich junge Samen.

Doch diese zweijährige Larvalentwicklung ist nicht überall ganz so obligatorisch wie von Wood dargestellt. Emmet et al. (1996: 320-321) führen weitere Quellen an, die den zweijährigen Zyklus in England bestätigen, aber auch solche, die klar machen, dass er nicht ganz unveränderlich ist und sich auch schon nach eiem Jahr Falter ergeben können. Daten von Festland-Europa scheint es dazu nicht zu geben - hier fliegen die Falter zumindst in allen Jahren, so dass wenigstens teilweise von einer nur einjährigen Larvalentwicklung auszugehen ist. Ob einjährige Larvalentwicklung hier eher die Ausnahme oder eher der Normalfall ist, ist noch zu klären.

Baldizzone (2019: 369) schreibt zur Raupennahrung: "Piante nutrici: Luzula (Juncaceae) di diverse specie: luzuloides, nivea, sylvatica."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur

  • Аникин, В. В. (2021): К фауне молей-чехлоносок (Lepidoptera, Coleophoridae) Дальнего Востока России [Anikin, V. V. (2021): Notes on casebearer moths (Lepidoptera, Coleophoridae) fauna of the Russian Far East]. — Амурский зоологический журнал 13 (3): 319-330.
  • Richter, I. & G. Pastorális (2015): New findings of case-bearing moth species of Goniodoma and Coleophora genera from the Balkans (Lepidoptera: Coleophoridae). — Microlepidoptera.hu 8: 29-42. [PDF auf epa.oszk.hu]
  • Синёв, С. Ю. [ed.] (2019): Катапог чешуекрылых (Lepidoptera) России. Издание второе [Sinev, S. Yu. (ed.) (2019): Catalogue of the Lepidoptera of Russia. Second edition]: 1-448.
  • Erstbeschreibung: Wood, J. H. (1892): Our rush-feeding Coleophorae. — The Entomologist's Monthly Magazine 28 (= Second series 3): 117-122, 169-176 + pl. 4. London (Gurney & Jackson).

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)