VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+7Kontinente:EU
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Linaceae:] Linum narbonense [= Linum narbonensis] (Spanischer Lein, Französischer Lein, Narbonne-Lein)
  • [Linaceae:] Linum tenuifolium (Schmalblättriger Lein)

Nach Nel 2001 leben die Raupen auf Lein-Arten (Linum narbonense und Linum tenuifolium).

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

  • Coleophora benedictella Chrétien, 1904 [synonymisiert von Baldizzone (1979: 113)]
  • Coleophora dichroella Toll, 1952 [synonymisiert von Baldizzone (1989: 149)]
  • Coleophora moestella Toll, 1952 [synonymisiert von Baldizzone (1985: 196)]

4.2. Faunistik

Diese Art wurde bis 7. März 2012 nicht in der Mitteleuropa-Liste des Forums angeführt. Doch schon die Originalbeschreibung ("....MANN entdeckte diese seltene Art bei Wien auf dem Rodauner Berg.....") lässt erkennen, dass sie in Österreich vorkommt, sie wird auch in der Österreich-Liste angeführt. Es ist daher davon auszugehen, dass sie hier nur vergessen wurde. (Anmerkung Peter Buchner)

Die Art wurde von Gaedike et al. (2017) in das "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands" aufgenommen. R. Gaedike begründete: "Erstfund für BY siehe Segerer et al. (2015), damit auch erster gesicherter Nachweis für D. Die Angabe für BW von Reutti (1898) über ein am 16.7.1890 bei Tauberbischofsheim gefangenes Exemplar kann ohne Überprüfung des Falters nicht verifiziert werden (Hausenblas in litt.)."

Segerer et al. (2015: 72) hatten den Fund in Bayern ausführlich erläutert: "Bestätigung des Vorkommens in Deutschland, neu für Bayern. Der nach äußeren Merkmalen unbestimmbare Miniersackfalter wurde aus dem östlichen Österreich und Ungarn beschrieben und kommt darüber hinaus in Süd- und Südwesteuropa vor (Baldizzone & van der Wolf 2013). Toll (1962: 666) gibt die Art auch – ohne Nennung konkreter Daten – aus Südwestdeutschland an, worauf vermutlich die Auflistung bei Baldizzone (1996: 86) für Deutschland zurückzuführen ist. In der aktuellen Fauna Europaea wird sie für Deutschland nicht mehr angeführt (Baldizzone & van der Wolf 2013). C. striolatella entwickelt sich nach Nel (2001: 10) an Linum narbonense und L. tenuifolium. In Deutschland kommt nur die letztere Pflanze natürlich vor, mit einem deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in einem Teil Unterfrankens (Arbeitsgemeinschaft Flora von Bayern 2015). Von dort stammt auch – in bester Übereinstimmung mit dem botanischen Hintergrund – unser im Freiland gekeschertes Einzelstück, wodurch das Vorkommen in Deutschland nunmehr bestätigt ist. Nel (loc. cit.) merkt an, dass die an L. tenuifolium lebenden, aus den südfranzösischen Gebirgen stammenden Tiere nur halb so groß wie die von L. narbonense seien und aufgrund dieses auffallenden Unterschieds der taxonomische Status zu hinterfragen sei. Unser Stück weist jedenfalls die identische BIN wie Tiere aus Österreich und Italien auf (Datenbank BOLD, unveröffentlichte Daten); im Fall, dass durch künftige Forschungen tatsächlich noch eine andere Kryptospezies in Südwesteuropa erkannt werden sollte, ist davon auszugehen, dass es sich bei dem bayerischen Tier um die „echte“ C. striolatella handelt (Locus typicus). SL: Lkr. Main-Spessart, Karlstadt, Gambach/Umg., 4.6.2010, BC ZSM Lep 72115 (leg. et coll. HASL- BERGER). Neu für das Schichtstufenland und Unterfranken."

Durch diesen Fund in Mainfranken bekommt die Uralt-Meldung aus Baden-Württemberg wieder neue Nahrung: Der Fundort Tauberbischofsheim liegt nur 40 km südlich der neuen Fundstelle bei Karlstadt und im naturräumlich und vegetationskundlich gleichen Kontext! Gezielte Nachsuche im Tauberland könnte sich also lohnen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur