Version 27 / 30 vom 20. Dezember 2021 um 21:17:48 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Trifolium ochroleucon (Blassgelber Klee)
  • [Fabaceae:] Trifolium rubens (Fuchsschwanz-Klee)

Nel (1993: 215) kann in der Erstbeschreibung der Art über diverse Raupensack-Funde an Trifolium ochroleucon in kalkgeprägten Bereichen der Provence und an Trifolium ochroleucon und Trifolium rubens im Massif des Maures in Höhenlagen zwischen 300 und 800 m berichten. Bezogen auf die Provence wachsen diese Pflanzen dort nicht an den heißesten, sondern eher leicht frischen Standorten. Beide Pflanzenarten sind auch in den Kalkgebieten von Mitteleuropa zu finden, wobei dort die entsprechenden Raupennachweise noch fehlen. Trifolium ochroleucon scheint die wichtigere der beiden Pflanzen zu sein.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Typenmaterial

Nel (1993: 213): « Holotype mâle (PG JN 0554), France, Puy-Runnier, Rougiers, Var, 3.VI.1992 (J. Nel leg.) (Muséum national d'Histoire naturelle, Paris). Allotype femelle (PG JN 0503), Puy-Runnier, Rougiers, Var, 6.VI.1992 (J. Nel. leg.) (Muséum national d'Histoire naturelle, Paris).

Paratypes. Provence (France), 26 mâles, 16 femelles [...]. »

4.3. Faunistik

Die Art wurde aus Süd-Frankreich beschrieben; der Puy-Runnier bei Rougiers im Département Var reicht dabei nur knapp über 400 m. Nel (1993) kann aber nicht nur zahlreiche Funde aus Südfrankreich auflisten, sondern - dank Austausch mit Giorgio Baldizzone - gleich auch Funde aus Italien und einen Nachweis für Korfu (Griechenland) melden.

Die Fauna Europaea [Version 2.6c 22. Februar 2013] nannte dann als Länder mit Vorkommen zusätzlich Slowenien und Mazedonien. Mit dem oben gezeigten Tier vom 28. Juni bestätigt František Kosorín auch das Vorkommen in der Slowakei.

Die Art kommt auch in Deutschland vor: Haslberger & Segerer (2016) melden: "Neu für Mitteleuropa! SL: Oberndorf bei Regensburg, 12.6.2010, GU ZSM M3855-AHS, BC ZSM Lep 61910 (Segerer); Haßberge, Ebern, alter StOÜbPl, 13.6.2012, BC ZSMLep 85586, leg Schreier, det. Segerer. Detailliertes Manuskript in Vorbereitung."

Andreas Werno berichtete in einem Vortrag über den Erstnachweis der Art im Saarland. Er erhielt das betreffende Tier 2019 beim Lichtfang am Hammelsberg bei Perl, also direkt an der Grenze zu Frankreich. Die Angabe fand in der Folge auch Eingang in die Verbreitungskarten der [Delattinia (Stand 30. Januar 2021)].

Huemer et al. (2021) können über den Erstnachweis in Österreich - hier konkret Vorarlberg - berichten, wobei der Beleg allerdings schon zehn Jahre früher gesammelt wurde und zunächst unerkannt blieb: "Fontanella – Ladritschvorsäß, 1250 m SH: 08.07.2010 LF (1 Ex.), DNA Barcode ID TLMF Lep 07698, leg. & det. PH

Bemerkung: Die morphologisch leicht verwechselbare und bisher aus Österreich unbekannte Art wurde von Haslberger & Segerer (2016) als Neufund für Deutschland und Mitteleuropa gemeldet. Ein durch DNA Barcode zweifelsfrei determinierter Beleg aus dem Großen Walsertal deutet auf eine viel weitere Verbreitung hin."

Schon allein die doch recht unterschiedlichen Höhenlage der vier derzeit bekannten Fundorte in Deutschland und Österreich lässt den Schluss auf eine weitere Verbreitung in den Kalkgebieten im südlichen Mitteleuropa zu; die entsprechenden Pflanzen sind hier zwar vielfach selten und gefährdet, bilden bereichsweise aber doch noch ausreichend große Bestände, so dass sich eine gezielte Nachsuche lohnen könnte.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur