2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Antennaria dioica [= Gnaphalium dioicum] (Gewöhnliches Katzenpfötchen)
- [Asteraceae:] Filago arvensis ?? (Acker-Filzkraut ??)
- [Asteraceae:] Filago sp. ?? (Filzkraut ??)
- [Asteraceae:] Gnaphalium sylvaticum ??? (Wald-Ruhrkraut ???)
Hofmann (1869: 110-111) berichtet inseiner Erstbeschreibung: "Die Raupe dieser Art findet man in den Blütenkörbchen des Gnaphalium dioicumL. (Katzenpfötchen), jedoch nur an den weiblichen Pflanzen, wenn dieselben verblüht sind und die Körbchen mit dem weissen Pappus ausgefüllt sind. Schon Mitte Juni kann man die Räupchen entdecken, wenn man die Pappushaare aus den Korbhüllen herauszieht, wobei man oft bemerkt, dass zwischen den Pappushaaren ein zartes, weisses röhrenförmiges Gespinnst angelegt ist, in welchem dann das Räupchen steckt. Dieses lebt, wie alle Samenfresser unter den Coleophoren, in der Jugend ohne Sack im Innern der Korbhülle und verzehrt die Samen; erst wenn es seine volle Grösse erreicht hat, was in der zweiten Junihälfte meist der fall ist, verfertigt es sich einen sack aus Gespinnst [...] Wenn der Sack völlig ausgebildet ist, verlässt die Raupe das Blütenkörbchen, läuft eine Zeit lang unruhig umher und sucht sich einen sicheren Versteck am Boden oder Baumstämmen, um ihren Sack da zu befestigen. Das geschieht schon Ende Juni und von dieser Zeit an bleibt die Raupe ruhig sitzen, nimmt keine Nahrung mehr zu sich und überwintert in diesem Zustande [...]".
Angaben zu "Gnaphalium" betreffen Antennaria dioica [= Gnaphalium dioicum], oder - bei "Gnaphalium arenarium" - sie beruhen auf Fehlbestimmung von Coleophora gnaphaliella. Ob es tatsächlich Raupenfunde an Gnaphalium sylvaticum oder Filago (arvensis) gibt, ist mir nicht klar.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Faunistik
Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Thüringen und Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003) mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Regionen "Schichtstufenland" und "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten" in die Rote Liste aufgenommen.
4.2. Literatur
- Cama, A. & J. Nel (2008): Coleophora pappiferella Hofmann, 1869 espèce nouvelle pour la faune de France (Lepidoptera Coleophoridae). — Oreina 1: 10-11 [PDF auf oreina.org].
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Erstbeschreibung: Hofmann, O. (1869): Beiträge zur Naturgeschichte der Coleophoren. — Entomologische Zeitung 30: 107-122. Stettin.
- Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt]
- [SCHÜTZE (1931): 197]