Version 4 / 9 vom 6. Dezember 2021 um 18:00:50 von Erwin Rennwald
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2. Weitere Informationen

2.1. Andere Kombinationen

  • Chnoocera magnatella (Toll, 1959)

2.2. Synonyme

  • Coleophora magnatella Toll & Amsel, 1967 [jüngeres primäres Homonym]
  • Coleophora polichomriella Amsel, 1968 [überflüssiger Ersatzname für Coleophora magnatella Toll & Amsel, 1967]

2.3. Faunistik

Toll (1959: 338-339) beschrieb die Art nach einem Männchen von Margelan [Margʻilon] in Usbekistan (Holotypus) und drei Paratypen aus Alvand (Provinz Hamadan) im Iran.

Die Coleophoridae der Afghanistan-Expedition von 1956 waren zum damaligen Manuskript-Abschluss noch nicht aufbereitet - jedenfalls wurde 8 Exemplare aus Polichomri vom 28. Mai 1956 nicht mit in die Erstbeschreibung aufgenommen. Toll bestimmte sie als C. magnatella sp.n. und versah sie mit "Allotypus" und "Paratypus"-Zetteln; Toll starb, und da G. Amsel die bereits erfolgte Erstbeschreibung übersah, legte er sie in Toll & Amsel (1967: 12) gerade noch einmal vor - mit dem seltsamen Hinweis, dass im der Holotypus der Art nicht vorlag, da er noch in der Sammlung Toll stecken müsste. Amsel (1968: 49) bemerkte, dass Toll (1959: 338-339) schon einmal C. magnatella und 2 weitere bei Toll & Amsel (1967) als "sp. n." beschrieben hatte und meinte, dass die Beschreibung von 1967 Homonyme produziert hätte, weshalb er für C. magnatella Toll & Amsel, 1967 den Ersatznamen "Coleopbora polichomriella" kreierte. Den Holotypus von C. magnatella Toll, 1959 beachtete er weiterhin nicht, sonst hätte er bemerkt, dass Toll - wie auch an anderer Stelle - den Tieren aus Polichomri einfach ungerechtfertigte Paratypen-Etiketten verpasst hatte. Baldizzone et al. (2006: 78-79) sehen den Namen C. magnatella Toll & Amsel, 1967 als jüngeres primäres Homonym von C. magnatella Toll, 1959 an, C. polichomriella Amsel, 1968 daher als überflüssigen "replacement name".

Baldizzone et al. (2006: 79) schreiben zur Verbreitung: "Palearctic: Iran, Afghanistan, Turkmenistan." Den Holotypus aus Usbekistan scheinen auch sie nicht zu kennen - ob er noch existiert, ist mir unklar.

I. Richter führt auf seiner [Artseite auf bluefile.cz (abgefragt 6. Dezember 2021)] Belegtiere aus Georgien, Armenien und der Mongolei an.

Sinev (2017: 73) führt die Art in der Kombination Chnoocera magnatella für Russland aus der Region 11 (Волго-Донской регион: Саратовская, Волгоградская и Ростовская области), also aus dem Süden des europäischen Teils von Russland. Details zu dieser Meldung werden leider nicht genannt.

(Autor: Erwin Rennwald)

2.4. Typenmaterial

Toll (1959: 343): „Holotypus (Männchen), Margelan, Usbekistan, Christoph leg., und 3 (Paratypen) aus Iran, Alvand, 7000 ft., 21.VI.1938, [Prov. Hamadan].“

2.5. Literatur

  • Amsel, H.G. (1968): Über Homonymien bei afghanischen Coleophoriden (Lepidoptera: Coleophoridae). — Beiträge zur naturkundlichen Forschung in Südwestdeutschland 27 (1): 49-50. [PDF auf zobodat.at]
  • Baldizzone, G. van der Wolf, H. & J.-F. Landry (2006): World Catalogue of Insects 8. Coleophoridae, Coleophorinae (Lepidoptera). 1-215. Apollo Books (Stenstrup).
  • Синёв, С. Ю. [ed.] (2019): Катапог чешуекрылых (Lepidoptera) России. Издание второе [Sinev, S. Yu. (ed.) (2019): Catalogue of the Lepidoptera of Russia. Second edition]: 1-448.
  • Erstbeschreibung: Toll, S. (1959): Coleophoriden aus Iran und Iraq der Ausbeute E. P. Wiltshire (Lepidoptera: Coleophoridae). — Bulletin de la Société entomologique d'Égypte 43: 331-346.
  • erneute "Erstbeschreibung": Toll, S. (†) & H. G. Amsel (1967): Coleophoriden aus Afghanistan (Lepidoptera: Coleophoridae). — Beiträge zur naturkundlichen Forschung in Südwestdeutschland 26 (3), 2. Afghanistan-Heft: 5-16, pl. 1-5. Karlsruhe. (Ex libris Jürgen Rodeland)