Version 7 / 14 vom 29. April 2021 um 11:20:59 von Jürgen Rodeland
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Falter
Raupe, Raupensack
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise

Vor der Überwinterung leben die Raupen in einem Sack, welcher aus einem Blütenkelch des Strandflieders (Limonium vulgare) gebildet wird. Gemäss Literatur ernährt sich die Raupe von den Samen der Pflanze. Anfang Oktober waren alle Raupensäcke bereits verlassen (siehe Befallsbild 2). Die Raupen hatten sich in die Blütenstengel des Strandflieders eingebohrt. Runde, mit weisser Seide verschlossene Löcher mit einem Durchmesser von einem knappen Millimeter verrieten die Stellen, wo die Raupen sich eingebohrt hatten (siehe Befallsbild 1). An manchen Stengeln liegen mehrere solche "Fensterchen" im Abstand von bloss 5 bis 15 Millimetern. Spaltet man einen Stengel auf, so findet man einen etwa 1 Zentimeter langen Gang, der beim verdeckelten Schlupfloch endet und mit einer leicht durchscheinenden, aber dichten Gespinströhre ausgekleidet ist. Darin überwintert die Raupe (siehe Befallsbild 3). Die Verpuppung im Stengelinnern findet erst im Frühling statt. (Autor: Rudolf Bryner) [Zuchtbericht im Lepiforum]

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Plumbaginaceae:] Limonium vulgare (Gewöhnlicher Strandflieder)
  • [Plumbaginaceae:] Limonium narbonense (Schmalblättriger Strandflieder)

Schon in der Erstbeschreibung schildert Stainton (1884) sehr detailliert die Lebensweise der Raupe an bzw. in Limonium vulgare auf der Isle of Wight in Großbritannien. Nach Huertas Dionisio (2005) entwickelt sich die Raupe dieser Art in Südspanien in Blütenständen von Limonium narbonense.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Bauer et al. (2012) bestreiten die Eigenständigkeit der Gattungen Metriotes und Goniodoma und überführen sie in die Synonymie der Gattung Coleophora.

4.3. Faunistik

Nach Gaedike (2008) kommt die Art in Deutschland vor. Den Erstnachweis für Deutschland erbrachte Rickert (2009) mit Funden im Juli 2006 in den Salzwiesen von Westerheversand (Schleswig-Holstein). Roweck & Savenkov (2010) ergänzen: "Wir berichteten früher (Roweck & Savenkov 2007) über den Neufund für die deutsche Fauna durch C. Rickert im Vorland von Westerhever, bei St. Peter-Ording sowie auf der Hamburger Hallig. In Ergänzung hierzu wird mitgeteilt, dass die Art mittlerweile die Südwestküste von Seeland in Dänemark erreicht hat (Gregersen & Syska 2009) und auf der Nordfriesischen Insel Sylt seit 2009 in großer Individuendichte an den Strandflieder-Beständen im Ostteil der Insel auftritt: Sylt, Morsum (9./10.10.2009 zahlreiche Raupen an Limonium)."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Bauer, F., Stübner, A., Neinhuis, C. & M. Nuss (2012): Molecular phylogeny, larval case architecture, host–plant associations and classification of European Coleophoridae (Lepidoptera). — Zoologica Scripta, 41: 248–265.
  • Gaedike, R. (2008): Nachträge und Korrekturen zu: Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Microlepidoptera). — Entomologische Nachrichten und Berichte 52 (1): 9-49.
  • Huertas Dionisio, M. (2005): Estados inmaturos de Lepidoptera (XXII). Dos especies del género Goniodoma Zeller, 1849 en Huelva, España (Lepidoptera: Coleophoridae). — SHILAP Revista de Lepidopterología 33 (129): 5-15. [PDF auf redalyc.org]
  • Rickert, C. (2009): Bemerkenswerte Kleinschmetterlinge aus den Salzwiesen Schleswig-Holsteins. — In: Kurzfassungen der Vorträge der Mikrolepidopteren-Tagung. Virgo, Mitteilungsblatt des Entomologischen Vereins Mecklenburg 12: 8-12. Schwerin [PDF auf www.entomologie-mv.de].
  • Roweck, H. & N. Savenkov (2010): Ergänzungen zur Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) von Schleswig-Holstein und Hamburg, Teil III. — Faun.-Ökol.Mitt. 9: 149-165.
  • Erstbeschreibung: Stainton, H. T. (1884): On the Coleophora of the Statice limonium, hitherto erroneously recorded as Goniodoma auroguttella, F. v. R. — The Entomologist's Monthly Magazine 21: 59-61. London (John van Voorst).

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)