Version 55 / 62 vom 27. Juni 2022 um 15:14:49 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe, Raupensack
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Pinaceae:] Larix decidua (Europäische Lärche)
  • [Pinaceae:] Larix kaempferi (Japanische Lärche)
  • [Pinaceae:] Larix sibirica (Sibirische Lärche)
  • [Pinaceae:] Larix gmelinii [= Larix dahurica] (Dahurische Lärche)
  • [Pinaceae:] Larix laricina (Ostamerikanische Lärche)
  • [Pinaceae:] Larix occidentalis (Westamerikanische Lärche)
  • [Pinaceae:] Pseudotsuga menziesii (Douglasie)

Die Raupensäcke der Art finden sich an Lärchen, in Europa nur spärlich an natürlich vorkommenden Bäumen, viel häufiger außerhalb des Lärchenareals gepflanzten Larix decidua, dazu aber auch allen anderen gepflanzen Lärchen-Arten. [Bladmineerders.nl (abgefragt 27. Juni 2022)] stellt zusammen: "Larix decidua, gmelinii, kaempferi, laricina, occidentalis, sibirica; Pseudotsuga menziesii." Die Art ist in Ostasien (mit L. kaempferi und L. sibirica) heimisch, nach Nordamerika wurde sie eingeschleppt und ist dort jetzt mit den nordamerikanischen Lächen-Arten L. laricina und L. occidentalis verbreitet. Die Raupen treten oftmals sehr zahlreich auf, so dass sie das Wachstum der Bäume erheblich reduzieren können.

Die Douglasie wird hingegen sicher nur ausnahmsweise genutzt. Gauss (1957: 52) formulierte: Die kleine, kaum 10 mm spannende, aschgrau-bräunliche, schwach silbrig glänzende Lärchenminiermotte, Coleophora laricella Hb., ist durch ganz Mitteleuropa von Finnland bis zum Südabhang der Alpen - in diesen bis zu 1600 m Meereshöhe - eine allzu treue Begleiterin der Lärchen aller Altersklassen und Arten, die Jahr für Jahr mehr oder weniger stark befallen werden (3-9). Schon seit 1816 ist dieser [...] Kleinschmetterling als Forstschädling, und zwar als spezifisches Lärcheninsekt, bekannt. Auch aus Nord-Amerika, wo der Falter als aus Europa eingeschleppt 1886 in Northampton erstmalig gemeldet wurde, sind nur Lärchen als Wirtspflanzen bekannt (2). Erstmalig fanden Schwarz (7) 1931 in Österreich und Van Poeteren (11) 1932 in Holland auf Douglasiennadeln Räupchen einer Miniermotte, die sie für Coleophora laricella hielten. Dies kann nun für Deutschland bestätigt und belegt werden. Durch die Freundlichkeit von Forstmeister Sprossmann (Forstdirektion Nordbaden, Karlsruhe) erhielten wir im März 1956 aus dem Staatl. Forstamt Langensteinbach dank der Aufmerksamkeit des Revierförsters Rothemund Douglasienzweige zugesandt, die eine bisher an Douglasien unbekannte Schädigung durch einen Nadelminierschädling aufwiesen [...]". Baldizzone (2019: 350-351) erwähnen nur Larix, nicht aber Pseudotsuga menziesii.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Nach Geiter, Homma & Kinzelbach (2002: Anhang I, 26) handelt es sich für Deutschland um ein Neozoon mit fraglichem Status (Kategorie C), das vor 1993 eingeschleppt worden sei. Als Literaturbeleg wird „Weidner, H. (1993)“ angegeben, ein bibliographisch vollständiges Zitat dieser Arbeit enthält der Band nicht.

Stainton (1859: 75, 77) berichtet: „Diese Art scheint weit verbreitet zu sein und ist, wo sie vorkommt, in Menge vorhanden; so bei West-Wickham, Mickleham und Guildford, auch bei Manchester, Lancaster, York, Stockton-on-Tees, Bowness und in Schottland bei Renfrew. Auf dem Continent lebt sie überall in Deutschland und ist auch in Finland, der Schweiz und Frankreich beobachtet worden.“

Biesenbaum & van der Wolf (1999: 303-304) verzeichnen über 30 Belege aus Nordrhein-Westfalen (zwischen 1911 und 1998), darüber hinaus einen Falter aus Rheinland-Pfalz (1966) und Literaturbelege vor 1930 aus Hessen.

Laštůvka & Laštůvka (2020: 49) melden den Erstnachweis für Spanien: “Lérida, Xerallo, 2 ♂♂, 24-VI-2018.”

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur

  • Biesenbaum, W. & H. W. van der Wolf (1999): Die Lepidopterenfauna der Rheinlande und Westfalens. Band 7. Familie Coleophoridae Hübner [1825] – 333 S. + 29 Farbtafeln; Leverkusen (Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Lepidopterologen e.V., Verein für Schmetterlingskunde und Naturschutz).
  • Gauss, R. (1942): Die Lärchenminiermotte, Coleophora laricella Hb., ein neuer Schädling an der Douglasie? — Zeitschrift für angewandte Entomologie, 40 (1): 52-54. [Sekundärzitatnach der ersten Seite auf [onlinelibrary.wiley.com]]
  • Geiter, O, Homma, S. & R. Kinzelbach (2002): Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Forschungsbericht 296 89 901/01. UBA-FB 000215: Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland Untersuchung der Wirkung von Biologie und Genetik ausgewählter Neozoen auf Ökosysteme und Vergleich mit den potenziellen Effekten gentechnisch veränderter Organismen. I-III, 1-74, Anhang 1 1-35, Anhang II 1-31, Anhang III 1-52 [PDF auf umweltbundesamt.de].
  • Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1834]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 8: pl. 1-71.
  • Jagsch, A. (1973): Populationsdynamik und Prasitenkomplex der Lärchenminiermotte, Coleophora laricella Hbn., im natürlichen Verbreitungsgebiet der Europäischen Lärche, Larix decidua Mill.— Zeitschrift für angewandte Entomologie, 73 (1): 1-42. [Sekundärzitat nach dem Abstract auf [onlinelibrary.wiley.com]]
  • Jung, W. (1942): Beiträge zur Kenntnis der Lärchenminiermotte (Coleophora laricella Hb.). — Zeitschrift für angewandte Entomologie, 29 (3): 475-517. [Sekundärzitat]
  • Laštůvka, A. & Z. Laštůvka (2020): New faunistic records of moths from the Iberian Peninsula (Insecta: Lepidoptera). — SHILAP Revista de lepidopterología 48 (189): 47-58. [PDF auf redalyc.org]
  • [SCHÜTZE (1931): 38]
  • Stainton, H. T. (1859): The natural history of the Tineina 4: I-IX, 1-292, pl. I-VIII. London (John van Voorst) – Paris (Deyrolle) – Berlin (E. S. Mittler und Sohn). — Digitalisat auf archive.org: [68-79], [pl. I fig. 2].