Version 27 / 32 vom 19. März 2022 um 21:34:27 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe, Raupensack
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur aus Bayern bekannt (auch aktuell, d.h. nach 1980). Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003) mit "R - extrem selten oder Art mit geographischer Restriktion" für die Region "Schichtstufenland" in die Rote Liste aufgenommen. Nach Haslberger & Segerer (2016: 188) gibt es aus Bayern nur einen einzigen Fund aus Mittelfranken, Oberntief, NSG Gräfholz-Dachsberg, 8.6.1994 leg. Hacker, gen.-det. Pröse.

Die jüngste Meldung zur Art in Deutschland stammt von 2000 von Reinheim im Saarland (A. Werno) - es ist die einzige Meldung aus diesem Bundesland.

Gaedike et al. (2017) geben für Rheinland-Pfalz als Zeitraum "vor 2001" an und verweisen auf Graf et al. (2001). Graf et al. (2001: 92) hatten dazu geschrieben: "1 ♂, 1 Falter ohne Abdomen Pfalz, [ohne Datum], coll. Möbius, MTD. Erstnachweis für Rheinland-Pfalz." Dies war allerdings kein Erstnachweis, denn die Art war aus der "Rheinpfalz" beschrieben worden! Wocke (1877: 598) vermerkte in seiner Erstbeschreibung: "Die Raupe fand Eppelsheim in der Rheinpfalz an Inula germanica." Hier ist also die Typenlokalität zu suchen. Und tatsächlich gibt es hier noch Typenmaterial und Baldizzone (2019: 514) legte endlich einen Lectotypus fest: "Lectotypus ♂. "Grünstedt ǀ 74 ǀ Inula"; Coll. Wocke"; Genital no. 2634 ǀ Bent W. Rasmussen"; Lectotypus ♂ ǀ Coleophora inulae Hein. et Wck. ǀ Bent W. Rasmussen", coll ZIN. [designato in questa sede]." Es handelt sich hier also sicher um ein Exemplar, das Wocke von Eppelsheim aus dessen Zucht an Inula germanica erhalten hatte - nur der Fundort "Grünstedt" ist leicht in "Grünstadt" zu korrigieren. Hier in diesen Kalksteinbrüchen war Eppelsheim im Jahr 1874 also fündig geworden! Und der zugehörige Lectotypus steckt jetzt im Zoologicheskiy Institut Ran (ZIN) in Sankt Petersburg. Die Exemplare in der Möbius-Sammlung im Museum of Zoology Senckenberg Dresden (MTD) dürften vom gleichen Fundort und vermutlich auch dem gleichen Sammlungsjahr entstammen. Inula germanica gibt es dort auch heute noch - vielleicht sollte man nach knapp 150 Jahren doch einmal schauen, ob der zugehörige Falter auch noch da ist.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.2. Literatur

  • Lectotypus-Festlegung: Baldizzone, G. (2019): Fauna d’Italia. Vol. LIII. Lepidoptera Coleophoridae. - XVII + 907 S.; Milano (Calderini).
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Graf, F., Leutsch, H., Nuss, M., Stübner, A., Sutter, & S. Walter (2001): Aktuelle Daten zur Kleinschmetterlingsfauna von Sachsen mit Hinweisen zu anderen Bundesländern (Lep.). — Entomologische Nachrichten und Berichte 45 (1/2): 89-96. Dresden.
  • Erstbeschreibung: Heinemann, H. & M. F. Wocke (1877): Die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz. Zweite Abtheilung. Kleinschmetterlinge. Zweiter Band. Die Motten und Federmotten: V-VI, 1-825, Tabelle der Gattungen 1-11, Tabelle der Arten 11-102. Braunschweig (C. A. Schwetschke und Sohn). — Digitalisat von Google Books im Viewer von archive.org: [593].
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt]
  • [SCHÜTZE (1931): 199]