Version 19 / 20 vom 6. Februar 2024 um 22:04:27 von Erwin Rennwald
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Geschlecht nicht bestimmt
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Hyssopus officinalis (Ysop)

Nach Toll (1961: 74) lebt die Raupe auf Ysop (Hyssopus officinalis).

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

  • Coleophora melissella Toll, 1961 [synonymisiert von Baldizzone (1985: 191)]

4.2. Faunistik

Locus typicus der nach einem einzigen ♀ beschriebenen Art nach Toll (1961: 74): Frankreich, La Bessée, 1100 m. Aktuelle Angaben scheint es allerdings weder aus den Hautes-Alpes noch von sonst irgendwo in Frankreich zu geben.

Bolt & Schmid (2024: 3-4) waren daher selbst sehr überrascht, die Art erstmals im Wallis und dabei neu für die Schweiz nachzuweisen: "Fundort: VS Stalden, 840 m. Raupensäcke an Ysop (Hyssopus officinal[i]s), 10.IV.21; Falter: 28.-31.VIII.2021 cult. et gen. det. J. Schmid, conf. G. Baldizzone." Sie kommentieren daher ausführlich: "Die Entdeckung dieser Art in der Schweiz ist unerwartet und sehr bemerkenswert. Der Typenfundort liegt beim französischen La Bessée, in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, im Tal der Durance, einer der trockensten Regionen der Alpen. Der Fundort im Wallis, erst der zweite in den Alpen überhaupt, liegt passenderweise in der Gemeinde mit den geringsten jährlichen Niederschlägen der Schweiz. C. hyssopi scheint somit eine extrem xerophile Art zu sein, die ausserhalb der Alpen nur noch aus Spanien gemeldet wurde. Die Raupen sind im Frühling schon erwachsen, gehen dann während der heissen Sommerperiode in Diapause, um erst gegen Ende August den Falter zu ergeben. Ysop, eine alte Heilpflanze, die früher in Gärten angepflanzt wurde, wächst in der Schweiz heute nur im Wallis und im Genferseegebiet, und ihre weitere Verbreitung ist streng westalpin (Aeschimann et al. 2004)."

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.3. Typenmaterial

Toll (1961: 74): « Holotype (femelle), La Bessée, 1100 m, 6, 10-VI-1959, leg. W. Glaser, se trouve dans ma collection. »

4.4. Literatur

  • Baldizzone, G. (1985): Nueve sinonimie nel genere « Coleophora » Hubner (IV). Contribuzioni alla conoscenza dei « Coleophoridae ». XL (Lepidoptera). — Rivista Piemontese di Storia Naturale 6: 181-198. [PDF auf storianaturale.org]
  • Bolt, D. & J. Schmid (2024): Für die Schweiz neue Schmetterlingsnachweise und Bestätigungen von bis anhin zweifelhaften Schweizer Vorkommen (Lepidoptera). — Opuscula Lepidopterologica Alpina, 5: 1-16. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
  • Erstbeschreibung: Toll, S. (1961): Etude sur les genitalia de quelques Coleophoridae XIX. Nouvelles espèces de Coleophora de France méridionale. — Bulletin de la Société Entomologique de Mulhouse 1961: 67-76.