Version 17 / 32 vom 15. Juni 2022 um 21:26:57 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Cistaceae:] Helianthemum canum [= Helianthemum oelandicum ssp. incanum] (Graues Sonnenröschen, Graufilziges Sonnenröschen)
  • [Cistaceae:] Helianthemum apenninum (Apenninen-Sonnenröschen)
  • [Cistaceae:] Helianthemum lippii [= Helianthemum sessiliflorum] (Lippis Sonnenröschen)
  • [Cistaceae:] Helianthemum syriacum [= Helianthemum lavandulifolium] (Lavendelblättriges Sonnenröschen)
  • [Cistaceae:] Helianthemum hirtum (Rauhes Sonnenröschen)
  • [Cistaceae:] Helianthemum nummularium (Gewöhnliches Sonnenröschen)
  • [Cistaceae:] Tuberaria lignosa ? [= Cistus tuberaria, Helianthemum tuberaria ?] (Verholztes Sandröschen ?)

Walsingham (1907) wusste nichts zur Raupe, meinte aber, dass wenn diese an Helianthemum leben würde, er sie gefunden haben müsste. Darin hat er sich geirrt.

Chrétien (1917: 493) schrieb knapp: "Existe aussi à Gafsa. Fourreaux pendant l'hiver sur Helianthemum sessiliflorum".

Klimesch (1951: 147-148) konnte bei der Beschreibung des Synonyms Coleophora argentariella schreiben: "Sämtliche, der Beschreibung zu Grunde liegende Imagines (16 ♂, 12 ♀) erhielt ich aus Raupen, die im Oktober und anfangs November 1945 am Monte Calisio (Mons Argentarius) bei Trient in ca. 900—1000 m an xerothermen Stellen an Helianthemum canum eingesammelt worden waren. Die Raupen fraßen bis ungefähr Mitte November und suchten dann am Fuße der Futterpflanze ihre Winterquartiere auf; dabei wurden die Säcke mit dem Ende nach oben angesponnen. Nach der Ueberwinterung fraßen sie noch im März·—April und ergaben im Laufe des Mai die Falter. Der Sack der erwachsenen Raupe (Taf. 8, Fig. 1(5) ist ein ca. 11—15 mm langer, komprimierter, zweiklappiger, filziger Lappensack von grauer Färbung. Die Mundöffnung bildet zur Körperachse einen Winkel von 30—35°. Zum Bau des Sackes werden die nicht ausgeweideten Endteile von minierten Blättern der Futterpflanze verwendet. Das Material wird derart zusammengefügt, daß die Blatteile ventral und dorsal unregelmäßig abstehen. Die Raupe setzt sich daher, solange der Sack noch vergrößert wird, zum Fräße stets an einem Blattrand fest und erzeugt von dort aus größere beiderseitige kotlose Platzminen. Beim Minenwechsel wird ein Teil des Blattes abgetrennt und zur Vergrößerung des Sackes verwendet. Der Sack erreicht schon vor der Ueberwinterung seine volle Größe. Der Sack der gleichfalls an Helianthemum lebenden bilineella ist ebenfalls aus Blattsubstanz gebaut. Er ist kleiner (6—7 mm lang), zweiklappig und — bei der an Helianthemum canum lebenden Raupe — bloß aus drei, der Länge nach aneinandergefügten Blatteilen gebildet. Mund ca. 35°. Der Sack erreicht erst nach der Ueberwinterung im April—Mai seine volle Größe."

Hering (1957: 513) übernahm genau diese beiden Angaben von Chrétien und Klimesch.

Glaser (1981: 135) beschreibt "Coleophora circumdatella betica n.ssp." und vermerkt dazu: "Die von TURATI 1934 in Atti. Soc. Ital. Sci. Nat. 73:p.206, Taf. III, fig.28 beschriebene Coleophora circumdatella weist normalerweise als Vorderflügelgrundfarbe ein sattes Braun auf. Aus Spanien an Helianthemum lavandulifolium MILLER (det. K.Fitz, Mus. Vind.) erzogene Tiere tragen eine tiefschwarze Grundfarbe, von der sich die silberweiße Streifenzeichnung besonders deutlich abhebt und den Tieren einen von der Nominatform stark abweichenden fremden Eindruck verleiht. Für diese aus der Prov.Granada bei Baza und der Prov. Murcia bei Alhama de Murcia vorkommende Population schlage ich den Namen Coleophora circumdatella TURATI ssp. betica vor. Der Raupensack, entwickelt an Helianthemum lavandulifolium MILLER ist in Abb.6 dargestellt." Auch Coleophora circumdatella gilt mittlerweile als Synonym von C. eupreta.

Nel (1991: 91+93) berichtete über den Erstnachweis der Art in Frankreich: "Un seul fourreau de cette espèce a été trouvé le 3 juillet 1990 au Villard-de-Saint-Crépin, vers 1 400 m d'altitude, dans les Hautes-Alpes, au-dessus de la célèbre station de Genévrier Thurifère. En fin de phase nourricière, le fourreau était fixé sur un pied d'Helianthemum apenninum (L.) Mill. ( = H. polifolium Mill.). Ce fourreau (Fig. 1) est tout à fait similaire à la figure 238 Tafel 24 S de TOLL (1962). Il mesure 11 mm de long." Und er stellt auch die bisherigen Angaben zur Biologie zusammen: "Sur toute son aire de répartition, elle se nourrit de diverses espèces de Cistacées vivaces comme Helianthemum sessiliflorum, Helianthemum tuberaria et Cistus monspeliensis en Afrique du Nord (WALSINGHAM, 1907; CHRÉTIEN, 1916), Helianthemum lavandulifolium en Espagne (GLASSER, 1980) et Helianthemum sp. en Italie (BALDIZZONE, 1982 b)." Hier ist dem Autor ein Fehler unterlaufen, denn die Angaben von Walsingham (1907: 126) beziehen sich eindeutig auf die Vergleichsart Coleophora helianthemella, ja es wird sogar betont, dass beide Pflanzen am Fundort der C. eupreta fehlen!

Baldizzone (2019: 312) listet auf: "Piante nutrici: Cistaceae del genere Helianthemum (appeninum, hirtum, lavandulifolium, nummularium, oelandicum ssp. incanum, sessiliflorum) e Tuberaria lignosa." Die Angaben zu Helianthemum hirtum, H. nummularium und auch Tuberaria lignosa müssten demnach auf seine eigenen Beobachtungen zurückgehen. Hinter "Tuberaria lignosa" wird ein Fragezeichen gesetzt, denn es könnte sich auch um die Wiederholung von Nels Fehler zu "Helianthemum tuberaria" handeln.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Synonym C. horatioella: Agenjo (1952: 70): “Dedico la especie en recuerdo del que fué mi entrañable y malogrado amigo, el juez Horacio de Castro y Carbone, la noticia de cuya muerte me sorprendió con tristeza durante mi excursión almeriense de 1942.”

4.2. Synonyme

4.3. Unterarten

4.4. Typenmaterial

Synonym C. horatioella: Agenjo (1952: 70) beschrieb C. horatioella nach einem einzigen ♂: “Holotipo: ♂ de Almería, a 17 m., V-1942 (R. Agenjo leg.). En la colección de lepidópteros de España del Instituto Español de Entomología.”

4.5. Literatur

  • Beschreibung als Eupista horatioella: Agenjo, R. (1952): Fáunula lepidopterológica almeriense: 1-370, pl. I-XXIV. Madrid (Consejo superior de investigaciones cientificas).
  • Baldizzone, G. (2019): Fauna d’Italia. Vol. LIII. Lepidoptera Coleophoridae. - XVII + 907 S.; Milano (Calderini).
  • Baldizzone, G. van der Wolf, H. & J.-F. Landry (2006): World Catalogue of Insects 8. Coleophoridae, Coleophorinae (Lepidoptera). 1-215. Apollo Books (Stenstrup).
  • Chrétien, P. (1917): Contribution à la connaissance des lépidoptères du nord de l'Afrique. Notes biologiques et critiques. — Annales de la Société entomologique de France 85 (3-4): 369-502. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Glaser, W. (1981): Beitrag zur Kenntnis der Coleophoridae XII. (Lepidoptera, Coleophoridae). — Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, 32 (3/4): 133-135.[PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Walsingham (1907): Algerian Microlepidoptera. — The Entomologist's Monthly Magazine 43 (= second series 18): 6-10, 55-58, 125-129, 147-154, 187-195. London (Gurney & Jackson).

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)