Version 48 (neueste) vom 6. Juni 2024 um 10:06:52 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe, Raupensack
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanze
Locus typicus
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanze

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Tanacetum vulgare (Rainfarn)

Schon Fuchs (1886) sammelte die Raupen-Säcke in großer Anzahl im Herbst auf den getrockneten Fruchtständen des Rainfarns, also an Wegrändern und in Brachen. Wo die Art vorkommt, ist sie - wenn man sich erst einmal eingeschaut hat - leicht zu finden. An der selben Pflanzenart leben auch die Raupensäcke der weiter verbreiteten Coleophora tanaceti.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Namensgeberin war die Loreleygemeinde Bornich in Rheinland-Pfalz, in deren Umgebung an verschiedenen Stellen die Raupen für die Erstbeschreibung gesammelt wurden.

4.2. Locus typicus

Locus typicus ist die Umgebung von Bornich, genauer der zum Rieslingsberg gehörende Talausgang des Urbachtals am Fuße des Lennig.

Die zu Rheinland-Pfalz gehörende Loreleygemeinde Bornich verriet auf ihrer Internetseite mehr über diesen Rieslingberg, zu dem sich auf ihrer [aktuellen Website (Abfrage am 19. März 2022)] nichts mehr findet: „Der Rieslingberg war eine bis in die 70er Jahre betriebene Weinbergslage der Bornicher Winzer. Die Lage befindet sich im Urbachtal, einem Seitental des Rheintals zwischen Roßstein und Loreley. Weinbau wurde hier schon vor dem dreißigjährigen Krieg erwähnt, sowie im Zusammenhang mit den großen Dorfbränden im 16. Jahrhundert und in einem Weinregister im 17. Jahrhundert. Die dort befindlichen Lagen heißen: Hohenlay, Rothenack, Dachskaute, im Weinches Weingarten, Doorn und Schimmel. Nach Aufzeichnung in einer Katasterakte soll hier 1820 die erste Weinbergsumlegung am Mittelrhein durchgeführt worden sein. Man kann daraus schließen, daß seinerzeit schon fast alle Parzellen im unteren Teil von einem durchgehenden Mittelweg erschlossen sind. Die Steine für den Mauer- und den Wegebau sind an der Hohenlay (Lay für Schiefer oder Fels) gebrochen worden.“ Dann aber auch: „Nach der Feld-Flurbereinigung sind 1954 einige Landwirte und Winzer aus dem Dorf ausgesiedelt. Der Weg von Sehnenthal und der Loreley war ihnen jetzt zu weit geworden und dadurch der Weinbau unrentabel. Nach und nach blieben die Weinberge hier liegen und verwilderten. Somit sind die Weine aus der Weinbergslage Rieslingberg von der Weinkarte verschwunden. Für die Großlage Bornich wurde nach der Weinbergsflurbereinigung auf ‚Reste‘ der Lagename ‚Rothenack‘ übernommen und gilt jetzt für alle Weinbergslagen in Bornich. Das ist das einzige, was übrig blieb vom Bornicher Rieslingsberg.“

4.3. Faunistik

In Deutschland wurde die Art zunächst nur auf den heißen Hängen von Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland gefunden, also insbesondere in den Tälern von Rhein, Nahe, Saar und Mosel. Neuerdings wurde sie auch im deutsch-niederländischen Grenzgebiet in Nordrhein-Westfalen entdeckt (Seliger (2012)). Die Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2020: 115) meldet den Erstnachweis für Bayern.

Die Art wurde 2011 auch erstmals im an Nordrhein-Westfalen angrenzenden Bereich der Niederlande (Provinz Limburg) nachgewiesen (Schreurs et al. (2013)), und am 3. Oktober 2015 gelang der Erstnachweis für Belgien durch den Fund zahlreicher Raupensäcke bei Arlon in der Provinz Luxemburg in der Wallonie [bladmineerders.be abgefragt 3.12.2015]. Sollte es sich hier um eine klimatisch bedingte Arealerweiterung handeln?

Nel & Varenne (2024: 104) berichten aus Frankreich: "Vient d’être signalé nouveau pour la France par Martin (2021) en Lorraine, avec imago et fourreaux sur Tanacetum vulgare."

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.4. Typenmaterial

Baldizzone (1991: 308) designierte einen Lectotypus: “Lectotypus ♂, reca le seguenti etichette: 1) “Lownif 12/8.84 excl. Tanacetum” [a mano, di pugno di Fuchs], 2) “Coleoph. Bornicensis Fuchs” [etichetta ottagonale, caratteristica della coll. Fuchs, scritta a mano), 3) “ex coll. Fuchs Strasburg” [a stampa], 4) “Bldz PG nr. 9081 ♂” [giallo a mano e stampa], 5) “Lectotypus ♂ Coleophora bornicensis Fuchs, Baldizzone 1990)” [rosso, a mano e a stampa] (figg. 1-2).”

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)