Version 29 / 48 vom 6. Januar 2022 um 23:08:38 von Peter Buchner
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Raupe, Raupensack
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanze
Locus typicus
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanze

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Tanacetum vulgare (Rainfarn)

Schon Fuchs (1886) sammelte die Raupen-Säcke in großer Anzahl im Herbst auf den getrockneten Fruchtständen des Rainfarns, also an Wegrändern und in Brachen. Wo die Art vorkommt, ist sie - wenn man sich erst einmal eingeschaut hat - leicht zu finden. An der selben Pflanzenart leben auch die Raupensäcke der weiter verbreiteten Coleophora tanaceti.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Namensgeber war die Loreleygemeinde Bornich in Rheinland-Pfalz, in deren Umgebung an verschiedenen Stellen die Raupen für die Erstbeschreibung gesammelt wurden.

4.2. Locus typicus

Locus typicus ist die Umgebung von Bornich, genauer der zum Rieslingsberg gehörende Talausgang des Urbachtals am Fuße des Lennig.

Die zu Rheinland-Pfalz gehörende Loreleygemeinde Bornich verrät auf ihrer Internetseite mehr über diesen [Rieslingberg]: „Der Rieslingberg war eine bis in die 70er Jahre betriebene Weinbergslage der Bornicher Winzer. Die Lage befindet sich im Urbachtal, einem Seitental des Rheintals zwischen Roßstein und Loreley. Weinbau wurde hier schon vor dem dreißigjährigen Krieg erwähnt, sowie im Zusammenhang mit den großen Dorfbränden im 16. Jahrhundert und in einem Weinregister im 17. Jahrhundert. Die dort befindlichen Lagen heißen: Hohenlay, Rothenack, Dachskaute, im Weinches Weingarten, Doorn und Schimmel. Nach Aufzeichnung in einer Katasterakte soll hier 1820 die erste Weinbergsumlegung am Mittelrhein durchgeführt worden sein. Man kann daraus schließen, daß seinerzeit schon fast alle Parzellen im unteren Teil von einem durchgehenden Mittelweg erschlossen sind. Die Steine für den Mauer- und den Wegebau sind an der Hohenlay (Lay für Schiefer oder Fels) gebrochen worden.“ Dann aber auch: „Nach der Feld-Flurbereinigung sind 1954 einige Landwirte und Winzer aus dem Dorf ausgesiedelt. Der Weg von Sehnenthal und der Loreley war ihnen jetzt zu weit geworden und dadurch der Weinbau unrentabel. Nach und nach blieben die Weinberge hier liegen und verwilderten. Somit sind die Weine aus der Weinbergslage Rieslingberg von der Weinkarte verschwunden. Für die Großlage Bornich wurde nach der Weinbergsflurbereinigung auf ‚Reste‘ der Lagename ‚Rothenack‘ übernommen und gilt jetzt für alle Weinbergslagen in Bornich. Das ist das einzige, was übrig blieb vom Bornicher Rieslingsberg.“

4.3. Faunistik

In Deutschland ist die Art auf die heißen Hänge von Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland beschränkt, also insbesondere auf die Täler von Rhein, Nahe, Saar und Mosel. Neuerdings wurde sie auch im deutsch-niederländischen Grenzgebiet entdeckt (Seliger (2012). Die Art wurde 2011 dann auch erstmals im angrenzenden Bereich der Niederlande (Provinz Limburg) nachgewiesen (Schreurs et al. (2013) und am 3. Oktober 2015 gelang der Erstnachweis für Belgien durch den Fund zahlreicher Raupensäcke bei Arlon in der Provinz Luxemburg in der Wallonie [bladmineerders.be abgefragt 3.12.2015]. Sollte es sich hier um eine klimatisch bedingte Arealerweiterung handeln?

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)