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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

Hinweis: Die Säcke der Arten C. trochilella , Coleophora therinella und C. peribenanderi wurden offensichtlich in der Vergangenheit wiederholt fehlbestimmt bzw. verwechselt, im web und in der Literatur herrscht bis heute einige Verwirrung. Die bis 15. September 2010 hier eingestellten Raupen- und Sack-Bilder wurden entfernt, da sie möglicherweise die Verwirrung noch vergrößen. An der Klärung der wahren Verhältnisse wird gearbeitet. (Text: Peter Buchner nach Hinweisen von Jukka Tabell und Heidrun Melzer)

Der Sack ist ca. 7 mm lang, zylindrisch; dunkel rotbraun mit gekörnter Oberfläche und bauchseits leicht gerunzelt. Orale Öffnung parallel zur Längsachse des Sacks (= Öffnungswinkel 0°). Analöffnung dreiklappig. - [Übersetzung: Tina Schulz aus van der Wolf (1992)]

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Polygonaceae:] Fallopia convolvulus [= Bilderdykia convolvulus, Polygonum convolvulus] (Winden-Flügelknöterich, Windenknöterich)
  • [Polygonaceae:] Fallopia dumetorum ? [= Polygonum dumetorum ?] (Hecken-Windenknöterich, Hecken-Knöterich ?)
  • [Polygonaceae:] Fallopia japonica ? [= Reynoutria japonica, Polygonum japonica, Polygonum cuspidatum ?] (Japanischer Staudenknöterich ?)

Die Raupen leben an Flügelknöterich (Fallopia sp.) und Knöterich (Polygonum sp.). [Jukka Tabell]. Baldizzone (2019: 398) konkretisiert: "Piante nutrici sono Fallopia convolvulus, F. dumetora, F. japonica (Polygonaceae)." Und er betont, dass sämtliche Angaben zu Asteraceae (Carlina spp., Cirsium spp., Carduus spp.) falsch sind und zumeist auf Verwechslung mit Coleophora peribenanderi beruhen.

Konkret: Die komplette ältere Literatur bis ca. 1990 (und teilweise bis heute) nennt ausschließlich Disteln der Gattungen Cirsium, Carduus und Carlina (Asteraceae) als Raupennahrung von C. therinella. Van der Wolf (1992) berichtet dann, dass er im August 1984 eine Reihe von Raupensäcken von Fallopia convolvulus aus Holland erhielt, die im April 1985 durchweg Falter von Coleophora therinella entließen. Als er in verschiedenen Sammlungen die äußerlich ähnlichen Arten C. therinella und C. peribenanderi checkte, stellte er fest, dass die beiden Arten oft verwechselt wurden: alle Exemplare, die von Disteln gezüchten worden waren, gehörten zu C. peribenanderi - während es von C. therinella gar keine ex-larva-Falter gab: "Both Mr J. M. Chalmers-Hunt, Great Britain and Mr O. Karsholt, Zoological Museum, Copenhagen, who checked their own collections, got the same results." Die beiden äußerlich so ähnlichen Falter sind nicht näher miteinander verwandt, was schon aus den sehr unterschiedlichen Genitalien und den recht unterschiedlichen Raupensäcken klar wird.

Chalmers-Hunt (1990) hatte für England auf die neuen Erkenntnisse aus Holland aufmerksam gemacht. Emmet et al. (1996: 301-302) vermerkten dann: "Ovum. Laid on the flowers or seeds of black-bindweed (Fallopia convolvulus." und "in late August 1990 two cases were found on seeds of the foodplant near Winchester, Hampshire and the moth reared the following year (Sterling, 1991). A possible earlier finding of the case, though the significance was not appreciated at the time, is mentioned by Waters (1928b) who, while searching for Coleophora larvae on Atriplex patula at Cothill, Berkshire (now Oxfordshire) on 13 October 1927 found one "excavating a seed of Polygonum [Fallopia] convolvulus which was growing among the Atriplex"."

Fallopia dumetorum und Fallopia japonica sind als weitere Raupennahrungspflanzen zu erwarten - konkrete Fundmeldungen dazu konnte ich bisher aber nicht finden, so dass ich hier vorerst ein Fragezeichen setze.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Park et al. (2021) berichten über die erste vollständige Analyse der mitochondrialen DNA einer Coleophoride - eben C. therinella. Die Ergebnisse deuten an, dass die Coleophoridae innerhalb der Gelechioidea eine basale Linie darstellen könnten.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur