Version 14 (neueste) vom 4. November 2023 um 18:34:48 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Charakteristisch für diese Art ist der von den hellen Flügeln dunkel abgesetzte Kopf- und Thoraxbereich. [Forum]

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Anmerkung: die Diagnose Fotos 1-2, die hier bis zum 10. Januar 2016 gezeigt wurden, waren nicht ganz farbecht [Friedmar Graf im Forum]

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Falter

Diese Art ist um Greiskraut, vorzugsweise Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) zu finden. Die Falter erscheinen in der ersten Generation Anfang Mai und fliegen in den Abendstunden in ihrem Revier herum. Die zweite Generation ist nicht so häufig zu sichten. Das Erscheinen ist dann, wie bei vielen weiteren Arten, abhängig vom Witterungsverlauf über einen größeren Zeitraum gestreckt. [Friedmar Graf]

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Senecio jacobaea (Jakobs-Kreuzkraut, Jakobs-Greiskraut)
  • [Asteraceae:] Hieracium umbellatum ? (Dolden-Habichtskraut ?)
  • [Hypericaceae:] Hypericum sp. ??? (Johanniskraut ???)

Gartner (1870: 76) meldete: "Die bis jetzt noch unbekannte Raupe fand ich am 20. October auf der Obřzaner Lehne in der Stockwurzel des Hieracium umbellatum. Sie hält sich entweder in oder an der Wurzel auf, im letzteren Falle ist sie mit einem Gespinnste überdeckt, welches wieder mit Wurzelspänen überworfen ist, im ersten Falle wohnt sie in einem ausgesponnenen Gange. Nicht selten leben mehrere beisammen. Sie überwintern als solche und vollziehen Mitte April ihre Verpuppung ebenfalls in der Wurzel. Nach 25 Tagen, somit am 10. Mai erschien der Falter, welcher die aus dem Pappenlager hervorgetretene Hülle verlässt und sich an der Pflanze entwickelt."

Kennel (1913: 267) teilte mit: "Die Raupe ist blaß gelblich, auf dem Rücken zart rötlich, der Kopf hellbraun, das Nackenschild bräunlich; sie lebt vom Oktober bis April und in zweiter Generation im Juli in Blüten, Stengel und Wurzel von Senecio jacobaea, Hieracium, auch Hypericum.

Schütze (1931: 193) trug zusammen: "Raupe bis April und Juli [...] In Wurzeln und Stängeln von Senecio jacobaea und Hieracium umbellatum (Kennel); im Herztrieb von Senecio jacobaea, frisst dessen Mark aus, dass der Stängel anschwillt und wegen gehemmter Verlängerung sich dicht mit Blättern umgibt. Puppe in der ausgefressenen Höhlung (Rössler)." "Hypericum" ließ er weg - wohl weil er nicht davon überzeugt war.

Razowski (2001: 45) war da weniger vorsichtig und steckte Hypericum einfach zu den Asteraceae: "Bl[üte], Wu[rzel], St[ängel]; Senecio jacobaea, Hypericum, Hieracium (Asteraceae)."

Hancock et al. (2015: 78) führen nur Senecio jacobaea als Nahrugspflanze an - und möglicherweise haben sie recht damit. Ob Hieracium umbellatum tatsächlich ab und zu mitgenutzt wird, bleibt trotz der Angaben Gartners leicht unsicher - und für Hypericum spricht gar nichts.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Eupoecilia atricapitana Stephens, 1852 ist Typusart der Gattung Cochylichroa Obraztsov & Swatschek, 1958. Brown (2019) erläutert: "Cochylichroa was proposed by Obraztsov and Swatschek (1958) for the single European species Eupoecilia atricapitana. The genus subsequently was synonymized with Cochylis by Razowski (1970)." Soweit zu Europa. Dann zu Nordamerika: Recavicula was proposed by Pogue (1986) for nine North American species formerly included in either Cochylis or unplaced, and the Palearctic species atricapitana". Die Kombination von Eupoecilia atricapitana mit Recavicula Pogue, 1986 war formal unzulässig, denn mit Cochylichroa stand ja schon ein älterer Gattungsname zur Verfügung. Das hat zur Folge, dass auch alle nordamerikanischen Arten der Gattung Recavicula jetzt mit dem älteren Gattungsnamen Cochylichroa kombiniert werden müssen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Bowwn, J.W. (2019): New genera, new species, and new combinations in new world Cochylina (Lepidoptera: Tortricidae: Tortricinae). — Zootaxa 4671 (2): 195–222.
  • Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung mit 24 Tafeln im Farbendruck, einer Stammtafel und mehreren Abbildungen im Text. — Zoologica 21 (54): 1-546, 729-742, Stammtafel, Taf. I-XXIV. Stuttgart. [Digitalisat auf archive.org]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • [SCHÜTZE (1931): 193]
  • Erstbeschreibung: Stephens, J. F. (1852): List of the Specimens of British Animals in the Collection of the British Museum 10: iii-xiii, 1-120. London.