Version 49 / 50 vom 8. Februar 2023 um 13:50:36 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Labialpalpen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Manche Individuen sind schwer von Celypha flavipalpana unterscheidbar. Im Zweifelsfall sind die Labialpalpen zu betrachten - bei C. cespitana mindestens an der Spitze bräunlich beschuppt, bei C. flavipalpana hingegen vollständig hellgelb (siehe Bilder unten).

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Labialpalpen

Zum Vergleich: Labialpalpen von Celypha flavipalpana (vollständig gelb beschuppt)

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

Celypha cespitana hat eine ähnliche Flugzeit wie C. flavipalpana, also im Juni/Juli, und ist wie diese im Offenland zu finden. Man kann beide Arten lokal in hohen Populationsdichten beobachten. [Friedmar Graf]

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Cytisus scoparius [= Sarothamnus scoparius] (Besenginster)
  • [Fabaceae:] Trifolium sp. (Klee)
  • [Lamiaceae:] Thymus sp. (Thymian)
  • [Ericaceae:] Calluna vulgaris (Heidekraut, Besenheide)
  • [Plumbaginaceae:] Limonium sp. (Strandflieder)
  • [Plumbaginaceae:] Armeria maritima (Strand-Grasnelke)
  • [Thymelaeaceae:] Daphne striata (Gestreifter Seidelbast)
  • [Rosaceae:] Dryas octopetala (Weiße Silberwurz)
  • [Rosaceae:] Fragaria sp. ? (Erdbeere ?)
  • [Santalaceae:] Thesium alpinum (Alpen-Leinblatt, Alpen-Bergflachs)
  • [Salicaceae:] Populus balsamifera ?? (Balsam-Pappel ??)
  • [Salicaceae:] Populus tremuloides ?? (Amerikanische Zitterpappel ??)
  • [Salicaceae:] Populus sp. ?? (Pappel ??)
  • [Fagaceae:] Castanea sp. ?? (Kastanie ??)
  • [Pinaceae:] Picea engelmanni ?? (Engelmann-Fichte ??)
  • [Pinaceae:] Larix occidentalis sp. ?? (Westamerikanische Lärche ??)

Die Raupe scheint recht polyphag zu sein. Disqué (1905: 230) berichtet aus der Pfalz: "Die R. fand ich Anf. Juni an Spartium und Thymus. Sie ist braun mit hellbraunem Kopf und heller oder dunkler braunem Nackenschild, Afterklappe etwas dunkler wie die Körperfarbe." Mit Spartium" war dabei sicher der Besenginster (Cytisus scoparius) gemeint.

Schütze (1931: 157) kann zur Raupe ergänzen: "Fand ich mit der von cinctana unter alten Heidekrautbüschen, ihre Gespinströhren waren weniger ausgedehnt (Schütze). Unter Sarothamnus und Thymus (Disqué)."

Razowski (2001: 66) macht daraus: "St[ängel], nahe Wu[rzel], B[latt]; Calluna (Ericaceae), Thymus (Lamiaceae), Trifolium (Fabaceae) u.a."

Andere Daten kommen aus Großbritannien, wo Hancock et al (2015: 53) schreiben: "Ovum. Laid in August - September on thyme (Thymus sp), sea-lavender (Limonium sp.), clover (Trifolium sp.) or thrift (Armenia [recte Armeria !] maritima) and possibly othr low-growing plants.".

Besonders wertvoll sind hier die Daten von Schmid (2019: 602) aus den Alpen der Schweiz. Zum Lebensraum heißt es da zunächst: "In der subalpinen und alpinen Zwergstrauchheide (Rhododendro-Vaccinion) verbreitet, bis mindestens 2000 m ansteigend." Und dann weiter: "Die Raupe (1-3) lebt in einer Gespinströhre in der obersten Erdschicht, in der Bodenstreu oder in den basalen Teilen von Pflanzenpolstern. Als Nährpflanzen wurden Gestreifter Seidelbast (Daphne striata), Silberwurz (Dryas octopetala und Alpen-Bergflachs (Thesium alpinum) beobachtet, in der Zucht wird auch Spitzwegerich (Plantago lanceolata) angenommen."

Damit wird klar, dass die Nahrungspflanzenliste sicher noch längst nicht vollständig ist. Die Raupe scheint aber immer an der oder leicht unter der Bodenoberfläche zu leben.

[tortricidae.com] listet für Nordamerika noch Fragaria sp. (Rosaceae) und dazu eine ganze Reihe von Baumarten sehr unterschiedlicher Familien: Castanea sp. (Fagaceae), Populus balsamifera, Populus tremuloides, Populus sp. (Salicaceae), Picea engelmanni, Larix occidentalis (Pinaceae) und sogar "Poaceae". Ich habe die entsprechenden Originalarbeiten dazu noch nicht eingesehen, aber vermutlich handelt es sich bei den Baumarten um Schäden an Jungwuchs, die pauschal diesem Falter zugeordnet wurden. Zweifel an einer guten Absicherung der Angaben erscheinen mir hier - wie fast allgemein bei forstwissenschaftlicher Literatur - sehr angebracht. Die Nutzung von Gräsern ist sehr fraglich.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Literatur