1. Falter
2. Ei
3. Diagnose
3.1. Männchen
3.2. Geschlecht nicht bestimmt
3.3. Palpendetail
3.4. Erstbeschreibung
Heydenreich (1851: 63) [zit. nach Scans auf Google Books]:
„18. Hercyna. [...] :229. Simplonialis And. HS. 31-34. Bge. 7,1. (Pyrenaealis D. 82, 6. Rupestralis HVz.)“
unpaginierte Seite nach Titelblatt: „Allen meinen Desideraten sind folgende Zeichen beigefügt: wo mir 1 Exemplar fehlt (*), wo 2 (:), wo 2 (-) und wo 4 fehlen (†).“
4. Biologie
4.1. Habitat
4.2. Nahrung der Raupe
- [Caryophyllaceae:] Heliosperma alpestre [= Silene alpestris] (Alpen-Leimkraut)
- [Caryophyllaceae:] Silene acaulis (Stängelloses Leimkraut, Kalk-Polsternelke)
- [Caryophyllaceae:] Cerastium pedunculatum (Langstieliges Hornkraut)
- [Saxifragaceae:] Saxifraga oppositifolia (Gegenblättriger Steinbrech)
- [Saxifragaceae:] Saxifraga aphylla (Blattloser Steinbrech)
Krone (1905: 94-95) beschreibt die Raupe (noch unter dem Namen "Titania pyrenaealis") im Detail und kann berichten: "Die Raupe fand ich vor mehreren Jahren am Großglockner Ende Juli an silene alpestris, wo sie unter Steinen in einem seidenartigen, gelblichen Schlauche versteckt lebt. Die braungelbe Puppe hat das spitzige Ende seitlich gebogen, an welch letzterem eine reichliche Anzahl Widerhäckchen stehen. Im August entwickelten sich die Falter, unter welchen auch drei Weibchen waren, die sonst schwer zu erbeuten sind."
Schmid (2019: 774) kann aus eigener Erfahrung aus den Alpen berichten: "Laut Slamka (2006) ist die Raupennährpflanze Alpen-Leinkraut (Silene alpestris), das aber nur in den Ostalpen vorkommt. In den Schweizer Alpen wurde die Raupe (2-5) auf Gegenblättrigem Steinbrech (Saxifraga oppositifolia), in Polstern von Langstieligem Hornkraut (Cerastium pedunculatum), auf Blattlosem Steinbrech (Saxifraga aphylla) und auf Kalk-Polsternelke (Silene acaulis) fressend gefunden."
5. Weitere Informationen
5.1. Andere Kombinationen
- Hercyna simplonialis Heydenreich, 1851 [Originalkombination]
5.2. Taxonomie und Faunistik
Leraut (1996) trennte die französischen, schweizerischen, italienischen und österreichischen Alpenpopulationen auf Artniveau als Catharia simplonialis (Heydenreich, 1851) von C. pyrenaealis ab. C. pyrenaealis im jetzt engeren Sinne kommt somit nur in den Pyrenäen vor. Leraut nennt Unterschiede in den äußeren Merkmalen und in den Genitalien. Slamka (2006) folgt dieser Auftrennung in 2 Arten, betont aber: "Nach meinen Untersuchungen bin ich nicht sicher bezüglich dieser Resultate. Manche Exemplare aus den Alpen sind habituell gleich wie jene aus den Pyrenäen. Eine Unterscheidung nach den Genitalien ist auch unsicher." Siehe auch: [Beitrag von Rudolf Bryner]
Die Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 27 january 2011] führt C. simplonialis nur aus Italien, der Schweiz und Österreich an. Die Angaben aus den französischen Alpen wurden dabei offensichtlich vergessen. Slamka (2006) diskutiert zudem zwei Funde von "C. pyrenaealis" (s.l.) aus den Hochlagen der West-Türkei.
Bei globiz.pyraloidea.org wird das Taxon weiterhin (Stand 14. Mai 2021) als Synonym zu C. pyrenaealis gestellt, also keine Artberechtigung akzeptiert.
(Autor: Erwin Rennwald)
5.3. Literatur
- Erstbeschreibung: Heydenreich, [G. H.] (1851): Lepidopterorum europaeorum catalogus methodicus. Systematisches Verzeichniss der europaeischen Schmetterlinge. Dritte Ausgabe: 1-131. Leipzig (Julius Klinkhardt).
- Krone, W. (1905): Über die bisher unbekannten ersten Stände einiger Microlepidopteren. — Jahresberichte des Wiener entomologischen Vereins, 15: 93-103.[PDF auf zobodat.at]
- Leraut, P. (1996): Contribution à l'étude des Pyrales de la Faune de France (Lepidoptera, Crambidae). — Alexanor 19(1995)(4): 215-228.
- Schmid, J. (2019): Kleinschmetterlinge der Alpen : Verbreitung : Lebensraum : Biologie. - 800 S.; Bern (Haupt-Verlag).
- Slamka, F. (2006): Pyraloidea of Europe / Europas. 1. Pyralinae, Galleriinae, Epipaschiinae, Cathariinae & Odontiinae. Identification - Distribution - Habitat - Biologie / Bestimmung - Verbreitung - Habitat - Bionomie. — 117 Arten, 138 S., 11 Taf. mit Genitalabb., 16 Farbtaf. mit über 500 Bildern – Bratislava (Eigenverlag František Slamka).