Carter, D. J. & B. Hargreaves (1987): Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. – 292 S.; Hamburg & Berlin (Verlag Paul Parey).

Besprechung von Erwin Rennwald

Dieses Buch stammt – wie so viele – aus England. Titel der englischen Originalausgabe (William Collins Sons & Co., 1986): "A Field Guide to Caterpillars of Butterflies and Moths in Britain and Europe". Die Übertragung ins Deutsche (bei nur leichter Veränderung) erfolgte durch A. Pelzer. Aus dem Buchrücken: „... Dieser neue Feldführer beschreibt die Raupen von über 500 europäischen Tag- und Nachtfalterarten und bildet sie naturgetreu ab. Auf den Farbtafeln sind die Raupen nach den jeweiligen Futterpflanzen angeordnet. Mehr als 165 Pflanzen werden zusammen mit den Raupen, die auf ihnen leben, abgebildet. Es erleichtert das Bestimmen sehr, da gezeigt wird, auf welchen Pflanzen man eine Art erwarten kann ... Auf 33 Farbtafeln wird jedes Tier in natürlicher Größe mit allen Bestimmungsmerkmalen auf seiner natürlichen Futterpflanze dargestellt. Als Verbindung zu den geläufigeren erwachsenen Schmetterlingen steht jeder Tafel eine Reihe verkleinerter Falterabbildungen gegenüber ... Der Text gibt, Familie für Familie, eine umfassende Beschreibung jeder Art. Besonders hervorgehoben sind die wichtigsten Bestimmungsmerkmale. Daneben enthält das Buch alle nötigen Details über das Aussehen, das Verbreitungsgebiet, den Lebensraum, die Futterpflanzen, die Biologie und die Jahreszeit, in der man die jeweilige Art in Gärten, Parks oder in der freien Landschaft finden kann.

Natürlich kann man bei 500 Arten nicht erwarten, dass man jede Raupe in diesem Buch findet. Die Auswahl beschränkt sich auf die sog. Großschmetterlinge. Es sind praktisch komplett mittel- und westeuropäische Arten, also Arten, die man tatsächlich „bei uns“ finden kann. Anders als z. B. bei Sauer werden hier aber nicht die schönsten Raupen herausgehoben, sondern die Auswahl verteilt sich recht gleichmäßig über alle Gruppen – auch die braunen und grünen Raupen von Eulenfaltern und Spannern sind gebührend berücksichtigt. Aber da gerät der Zeichner naturgemäß schnell an seine Grenzen – ohne die Texte dazu sollte man solche Raupen nicht „bestimmen“. Die Anordnung nach „Futterpflanzen“ ist eine gute Idee, aber natürlich fressen viele Raupen nicht nur an einer Pflanze, und es gibt ja auch weit mehr als 165 Pflanzenarten in Europa. Trotz dieser Einschränkungen: ein sehr nützliches Buch für die erste Orientierung nach dem Fund einer Raupe! Der Band ist im Moment m. W. nur antiquarisch erhältlich.