Version 105 / 116 vom 27. April 2021 um 10:21:12 von Annette Von Scholley-Pfab
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Falter
Kopula
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Habitat
Inhalt

1. Falter

2. Kopula

3. Raupe

1-5: Deutschland, Hessen, Oberkaufungen, 19. September 2005 (Freilandfotos, Nr. 2, 4 und 5 manipuliert: Jürgen Rodeland)

4. Fraßspuren und Befallsbild

5. Puppe

1: leere Puppenwiege, aus der ein Falter geschlüpft ist

2-3: Puppenwiege, auf dem 3. Foto geöffnet

1-3: Deutschland, Hessen, Oberkaufungen, 19. September 2005 (Freilandfotos, Nr. 3 manipuliert: Jürgen Rodeland)

4, in der Laubstreu überwinterte Puppe: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Ober-Olmer Wald bei Mainz, 10. März 2007 (Freilandfoto: Jürgen Rodeland), det. Jürgen Rodeland 5-6: Österreich, Steiermark, Graz, Weg am Waldrand, 490 m, 12. Juni 2019, Tagfund (Fotos: Ingrid Windisch) [Forum]

6. Ei

7. Diagnose

7.1. Männchen

7.2. Weibchen

Cameraria ohridella, welche den Phyllonorycter-Arten sehr nahe verwandt ist, erkennt man "daran, dass die weißen Binden nur gegen außen schwarz begrenzt sind. Bei den Phyllonorycter-Arten ist die schwarze Begrenzung der weißen Binden entweder nur innen, auf beiden Seiten oder sie fehlt ganz." [Anmerkung Rudolf Bryner, CH]

Eier: Die Eier sind mit bloßem Auge gerade noch als weißliche Punkte auf der Oberseite der Kastanienblätter erkennbar. Ein Dutzend bei der Eiablage beobachtete Weibchen zeigten alle das gleiche Verhalten: Zunächst dreht sich der Falter, während er beide Fühler lebhaft gegenläufig vor und zurück bewegt, mehrmals auf der Stelle im Kreis. Dann hält er für einige Sekunden inne, krümmt den Hinterleib gegen die Blattfläche und vibriert im Augenblick der Eiablage mit dem ganzen Körper. Fast alle Eier werden in Blattadern abgelegt (vgl. Bild 2; Bild 1 zeigt eine seltene Ausnahme; Beobachtung von Jürgen Rodeland am 22. Juni 2007).

7.3. Genitalien

7.3.1. Männchen
7.3.2. Weibchen

8. Biologie

8.1. Habitat

8.2. Nahrung der Raupe

  • [Sapindaceae:] Aesculus hippocastanum (Gewöhnliche Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus pavia (Rote Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus x carnea [= Aesculus carnea, Aesculus hippocastanum x pavia] (Fleischrote Rosskastanie, Rotblühende Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus flava [= Aesculus octandra] (Gelbe Rosskastanie, Appalachen-Rosskastanie, Gelbe Pavie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus turbinata (Japanische Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus glabra (Ohio-Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus parviflora (Strauch-Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Aesculus x bushii [= Aesculus glabra x pavia] (Bushs Rosskastanie)
  • [Sapindaceae:] Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn)

Die Art miniert oberseitig an Gewöhnlicher Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), spärlicher anderen Rosskastanien-Arten. Auch Bergahorn (Acer pseudoplatanus), der in unmittelbarer Nähe von befallenen Kastanien steht, kann als Raupennahrung dienen.

9. Weitere Informationen

9.1. Abweichende Schreibweisen

  • Cameraria ochridella (lapsus calami)

9.2. Verbreitung

Zu diesem Neozoon, das sich innerhalb weniger Jahre quer durch Europa ausgebreitet hat und ein sehr auffälliges Fraßbild an Kastanienblättern erzeugt, existiert ein umfangreiches Schrifttum, aus dem wir hier im Wesentlichen nur die Publikationen zu den Erstnachweisen in den einzelnen Ländern zitieren. Šefrová & Laštůvka (2001) stellen graphisch dar, wie sich die Art von zwei Zentren aus annähernd konzentrisch in alle Richtungen ausgebreitet hat: Mazedonien, wo die Art bereits 1984 gefunden wurde, also zwei Jahre vor ihrer Erstbeschreibung, und Oberösterreich 1989.

Dass die Art bereits seit über einem Jahrhundert auf dem Balkan lebt, wurde von Lees & al. (2011) durch Barcoding der nuklearen und mitochondialen DNA in einem Herbarium-Beleg von 1879 nachgewiesen (siehe auch [Forumsbeitrag] von Claas Lehmann).

Österreich

Nach Huemer & Rabitsch (2002) (dort weitere Literatur) erfolgte der Erstnachweis für Österreich 1989 in Oberösterreich. Seit 1996 ist sie im gesamten Bundesgebiet zu finden.

Deutschland

Für Deutschland wird in verschiedenen Quellen 1993 als Jahr des Erstnachweises genannt. Heute ist sie wohl bundesweit verbreitet und praktisch an jeder Roßkastanie zu finden.

Schweiz

Nach Kenis & Forster (1998) trat die Art in der Schweiz zuerst 1998 auf.

Belgien

de Prins & Puplesiene (2000) berichten über Minenfunde 1999 in Tervuren, Provinz Flämisch-Brabant.

(Autor: Erwin Rennwald)

9.3. Typenmaterial

Deschka & Dimić (1986: 20): „Holotypus: »6 km S of Ohrid 705 m, Macedonia, Yu(goslavia), e.l. 5.–14. 8. 1985, G. Deschka leg. – Mine in Aesculus hippocastanum L., Zucht Nr. 1889, Mine: 30.–31. 7. 1985. [...] Der Holotypus in der Sammlung G. Deschka, die Paratypen bei N. Dimić.«“ — Paratypen: 7 ♂♂ und 19 ♀♀.

9.4. Literatur

9.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)