1. Lebendfotos
1.1. Ssp. avis
1.2. Ssp. barraguei
2. Diagnose
2.1. Geschlechterunterscheidung
Die ♂ ♂ besitzen auf der Vorderflügeloberseite im Gegensatz zu den ♀ ♀ einen [Androkonienfleck], der damit eine Unterscheidung der Geschlechter ermöglicht. Je nach Lichteinfall und Erhaltungszustand ist dieser Fleck manchmal auf die Flügelunterseite durchscheinend zu erkennen.
(Text: Jens Philipp, siehe auch [Forumsbeitrag von Jens Bach Andersen]
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Ericaceae:] Arbutus unedo (Westlicher Erdbeerbaum)
- [Coriariaceae:] Coriaria myrtifolia (Myrtenblättriger Gerberstrauch) [Nordwestafrika]
- [Lamiaceae:] Salvia verbenaca (Eisenkraut-Salbei) [Nordwestafrika]
- [Coriariaceae:] Viburnum tinus (Lorbeerblättriger Schneeball) [Nordwestafrika]
Der Falter zeigt in Südfrankreich eine auffallend enge Bindung an Arbutus unedo; er ist sicher die wichtigste, aber möglicherweise doch nicht die einzige Eiablagepflanze dort. Lafranchis (2000: 187) jedenfalls schreibt: "Oeufs isolés sur ou à proximité des bourgeons d'Arbousier (Arbutus unedo) et de Corroyère (Coriaria myrtifolia)." Coriaria myrtifolia kommt in Südfrankreich vor, doch möglicherweise wurde diese Pflanze einfach aus der Literatur entnommen.
Tennent (1996: 26) jedenfalls hatte in seiner Liste zu Nordafrika auch Quellen genannt: "Host plants: Coriaria myrtifolia (Coriariaceae) (Dujardin, 1972); Arbutus unedo (Ericaceae) (Rungs 1981); Salvia verbenaca (Lamiaceae), Viburnum tinus (Caprifoliaceae) (H-J Falkenhahn, pers. comm.)." "Dujardin, 1972" bezieht sich auf die durch ihn erfolgte Beschreibung der ssp. barraguei aus Algerien und Marokko. Und ebenfalls von dort stammen auch die Angaben von H.-J. Falkenhahn. Es sieht also so aus, dass diese nordafrikanische Unterart sich deutlich polyphager verhält als es die Art in Europa tut.
Sehenswert ist ein [youtube-Video von Filming VarWild über den kompletten Lebenszyklus von Callophrys avis im Département Var (Südfrankreich)].
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Taxonomie und Nomenklatur
Ten Hagen & Miller (2010) studierten die paläarktischen Arten der Gattung Callophrys anhand der mitochondrialen DNA (COI-Barcoding). Sie stellten dabei fest, dass C. avis deutlich von allen anderen Arten unterschieden ist und genetisch eher Ähnlichkeit zu nearktischen als zu anderen paläarktischen Arten besteht.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.2. Faunistik
In Europa vor allem in Portugal und dem südwestlichen Spanien. Auch in den Pyrenäen und weiter nach NW durch Südfrankreich.
4.3. Literatur
- Bonifacino, M., Gallo, E. & Lupi, M. (2009): Sulla Presenza in Liguria di Callophrys avis Chapman, 1909, specie nuova per l’Italia. - Doriana 8(365): 1–6, 2 figs. [PDF auf researchgate.net]
- Carrillo, A. G., Sanz, P. M.-D., Pascual, A., Crespo, Á. S. & R. Rance (2023): Nuevos datos sobre la distribución de Callophrys avis Chapman, 1909 (Lepidoptera, Lycaenidae) en la Comunidad de Madrid (España). — Arquivos Entomolóxicos 26: 273-275. [PDF auf aegaweb.com]
- Erstbeschreibung: Chapman, T. A. (1909): Callophrys avis—a new butterfly from Southern France. — The Entomologist's Record and Journal of Variation 21: 130-131. London (Elliot Stock).
- Huemer, P. & S. Erlebach (2003): Typenkatalog der Schmetterlinge (Lepidoptera) des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. — Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 83: 95-152. [PDF auf zobodat.at]
- Ten Hagen, W. & M. A. Miller (2010): Molekulargenetische Untersuchungen der paläarktischen Arten des Genus Callophrys Billberg, 1820 mit Hilfe von mtDNA-COI-Barcodes und taxonomische Überlegungen (Lepidoptera: Lycaenidae). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 30(4): 177–197. [PDF auf zobodat.at]