1. Lebendfotos
1.1. Ssp. chariclea
1.2. Ssp. grandis
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Falter
Boloria chariclea ist B. polaris sehr ähnlich. B. chariclea kann jedoch durch seine halbmondförmigen Perlmuttflecken am Außenrand der Hinterflügel-Unterseite von diesem unterschieden werden. Diese Flecken sind bei B. polaris T-förmig.
Auch B. freija ist ähnlich gezeichnet. Diese Art hat jedoch in der Mitte der Hinterflügel-Unterseite eine deutliche schwarze Zick-zack-Linie, welche bei B. chariclea nur undeutlich zu erkennen und zudem weit weniger gezackt ist.
2.3. Ähnliche Arten
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Lebensraum und Lebensweise
In Europa ist B. chariclea eine an extrem kalte Lebensräume angepasste Art. Sie fliegt in den Bergen Lapplands auf felsdurchsetzten Hängen mit nur noch lockerem Grasbewuchs, der hochalpinen Stufe der Alpen entsprechend. Hier fliegt der Falter kaum unter 800 m, kann aber bis auf 1400 m steigen. Weiter im Norden und Osten kommt er fast auf Meeresniveau herab und beschränkt sich hier nicht nur auf die kargsten Stellen. In Europa liegen die Vorkommensorte dieses Überlebenskünstlers oft weit von einander entfernt.
Wie fast alle Hochgebirgs-Perlmuttfalter, fliegt auch B. chariclea in seiner oft windgepeitschten Heimat meist in niedrigem Schwirrflug kurz über dem Boden. Die Flugzeit dieser Art ist sehr kurz, umfaßt meist nur zwei Wochen im Juli. Je nach Wetterlage des jeweiligen Jahres, kann sie aber zuweilen auch bis Anfang August andauern.
Die Raupe überwintert noch vor der 1. Häutung. In ihrem extrem kalten Lebensraum hat sie jedoch nicht die Chance sich in nur einem Jahr bis zur Puppe zu entwickeln. Daher überwintert sie nach der 4. Häutung noch einmal und verpuppt sich dann erst im zweiten Frühjahr. In Amerika sind Veilchen (Viola-spp.) und strauchige Weidenarten (Salix-spp.) als Raupennahrungspflanze bekannt geworden. Aus Europa ist keine Nahrungspflanze bekannt.
3.2. Habitat
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„die berühmt Anmutige, griech. Frauenname.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio chariclea Schneider, 1794 [Originalkombination]
- Clossiana chariclea (Schneider, 1794)
4.3. Unterarten
- Boloria chariclea grandis (Barnes & McDunnough, 1916)
4.4. Verbreitung
In Europa und Asien ist B. chariclea eine rein hochnordisch verbreitete Art. Sie fliegt hier im wesentlichen im Küstenhinterland des Nordpolarmeeres und geht nur in den Gebirgen etwas weiter nach Süden. Ganz anders die Verbreitung in Nordamerika. Dort fliegt B. chariclea von Alaska bis zur Nordküste Grönlands, sowie südlich über die Rocky Mountains bis New Mexico und in den Appalachen bis zu den White Mountains in New Hampshire.
In Europa fliegt die Art in den Bergen Lapplands, vom Torneträsk an bis zum Polarmeer. Außerdem im nördlichsten Russland, so auf der Kola-Halbinsel, im Polarural und auf Novaja Semlja.
4.5. Literatur
- Henriksen, H. J. & I. Kreutzer (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - Skandinavisk Bogforlag, Odense. 1-215.
- Lukhtanov, V & A. Lukhtanov (1994): Herbipoliana Band 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen. 1-440.
- Opler, P. A., H. Pavulaan & S. E. Stanford (Koordinatoren). (1995): Butterflies of North America. Jamestown, Nd: Northern Prairie Wildlife Research Center Homepage. [http://www.npwrc.usgs.gov/resource/distr/lepid/bflyusa/bflyusa.htm] (Version 12DEC2003).
- Erstbeschreibung: Schneider, D. H. (1794): Nachtrag zu der im vierten Hefte dieses Magazins S. 409 und ff. gelieferten Abhandlung von den Lappländischen Schmetterlingen. — Neuestes Magazin für die Liebhaber der Entomologie 1 (5): 583-593. Stralsund (Christian Lorenz Strucks Witwe).
(Autor: Jürgen Hensle)