1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Aberrationen
Anmerkung: der Falter (13) wurde bis zum 7. Juli 2017 unter Boloria aquilonaris gezeigt.
1.3. Kopula
1.4. Ausgewachsene Raupe
1.5. Jüngere Raupenstadien
1.6. Fraßspuren und Befallsbild
1.7. Puppe
1.8. Ei
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Unterscheidungsmerkmale zwischen Boloria euphrosyne und Boloria selene
Oberseite | Unterseite | Unterscheidungsmerkmale | |
Boloria euphrosyne | Oberseite 1 - dreieckige Randmonde Unterseite 2 - gelbe Wurzelflecken schwach gezeichnet 3 - schwacher, manchmal fehlender schwarzer Punkt in ziegelroter Zelle 4 - ein Silberfleck 5 - restliche Mittelbinde gelb 6 - Kappen der silbernen Randflecken verschwommen braun-schwarz | ||
Boloria selene | Oberseite 1 - pfeil- bzw. v-förmige Randmonde Unterseite 2 - alle Wurzelflecken kontrastreich gezeichnet 3 - stets kräftig ausgeprägter schwarzer Punkt in bräunlicher Zelle 4-5 - drei Silberflecken in Mittelbinde 6 - Kappen der silbernen Randflecken schwarz und scharf gezeichnet |
Von der meist noch kleineren B. dia unterscheidet sich B. selene nebst der deutlich anders gezeichneten und gefärbten Hinterflügel-Unterseite vor allem durch den rundlicheren Flügelschnitt der Hinterflügel und oberseits durch die meist deutlich kleineren, mehr runden Postdiskalflecken.
Inhalt: Erwin Rennwald (siehe [Forum])
Farbtafeln und grafische Gestaltung: Jens Philipp
2.3. Ähnliche Arten
- Boloria euphrosyne
- Boloria dia
- Boloria eunomia
- Boloria pales
- Boloria napaea
- Boloria aquilonaris
- Boloria chariclea
- Brenthis ino
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.5. Beschreibung von John Curtis als Melitaea selene
3. Biologie
3.1. Habitat
B. selene fliegt auf Feuchtwiesen, Nieder- und Hochmooren, auf feuchten Waldlichtungen und Wegen durch feuchte Wälder. In Nordeuropa auch an feuchten Stellen in der Waldtundra. In den Alpen kann man sie in höheren Lagen zudem auf trockeneren Wiesen und Weiden antreffen.
Die Höhenverbreitung der Art beginnt auf Meeresniveau und endet mit der Baumgrenze. Sie kann somit in Mittelnorwegen auf 1100 m, in Zentralspanien und den Zentralalpen auf bis zu 2400 m steigen.
3.2. Lebensweise
Der Falter fliegt in tieferen und wärmeren Lagen meist in zwei Generationen, die erste ab Ende April/Anfang Mai bis Ende Juni, die zweite Mitte Juli bis Mitte September. In höheren Lagen und in Nordeuropa tritt meist nur eine Generation von Anfang Juni bis Ende Juli/Anfang August auf.
Die Raupe frisst an Veilchen (Viola-spp.). Die ♀ ♀ legen die Eier meist nicht an die Veilchen-Blätter, sondern lassen sie wahllos fallen oder legen sie an andere Pflanzen. Daraus ergibt sich, dass die Raupe nicht sehr wählerisch sein kann, sondern alle gerade verfügbaren Veilchen-Arten als Nahrung annimmt. Die Raupe, die aus Ablagen der 1. Generation schlüpft, stellt während des Sommers oftmals das Fressen frühzeitig ein, setzt die Nahrungsaufnahme dann aber zuweilen doch wieder im selben Jahr fort. Dadurch erklärt sich die sehr langgezogene Flugzeit der 2. Generation. Raupen, die sich nicht mehr im selben Jahr verpuppen, überwintern meist nach der 3. Häutung und verpuppen sich dann im Frühjahr des nächsten Jahres.
(Autor: Jürgen Hensle)
Nach Regenfällen nutzen die Raupen gern Sonnenscheinphasen, um sich zu sonnen, Wärme zu absorbieren und zu fressen. Nur dann besteht die Chance, sie auch ohne Durchwühlen der Streuschicht zu entdecken. Im Bild 1 unten nutzte die Raupe einen trockenen Vorjahresstängel der Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris) zur Wärmeabsorbtion, direkt daneben Blätter und Blüten der Wirtspflanze Viola riviniana. (Nach einem Beitrag von Gabriel Hermann und Michael Zepf im [Forum])
3.3. Prädatoren
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Mond, Göttin des Mondes.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio selene [Denis & Schiffermüller], 1775 [Originalkombination]
- Clossiana selene ([Denis & Schiffermüller], 1775)
4.3. Synonyme
- Boloria euphrosyne (Bergsträsser, 1779)
- Boloria euphrasia (Lewin, 1795)
- Boloria silene (Haworth, 1803)
4.4. Verbreitung
Boloria selene kommt von Nordportugal, Zentralspanien, Wales und Schottland durch Mittel- und Nordeuropa (nicht im Mittelmeerraum) sowie Russland bis Korea vor. Ferner fliegt sie in Nordamerika von Zentralalaska bis Neufundland und südlich bis New Mexico und Virginia.
4.5. Literatur
- Curtis, J. (1823-1840): British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol V. Lepidoptera, Part I. — [Not paginated]. London (E. Ellis & Co.).
- Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [321].
- Ebert, G & E. Rennwald (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Bd. 1 Tagfalter 1, 1-552 - Ulmer, Stuttgart.
- Henriksen, H. J. & I. Kreutzer (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - Skandinavisk Bogforlag, Odense. 1-215.
- Lukhtanov, V & A. Lukhtanov (1994): Herbipoliana Band 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen. 1-440.
- Opler, P.A., Pavulaan, H. & S.E. Stanford [Koordinatoren] (1995): Butterflies of North America. - Jamestown, Nd: Northern Prairie Wildlife Research Center Homepage. [http://www.npwrc.usgs.gov/resource/distr/lepid/bflyusa/bflyusa.htm] (Version 12DEC2003).
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 206-207), Egg/ZH (Fotorotar AG).