1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Eiablage
1.3. Balz
1.4. Kopula
1.5. Ausgewachsene Raupe
1.6. Jüngere Raupenstadien
1.7. Puppe
1.8. Ei
2. Diagnose
2.1. Falter
Der Baumweißling (Aporia crataegi) kann in Europa vor allem mit dem Schwarzen Apollo (Parnassius mnemosyne) verwechselt werden. Dieser hat aber auf der Oberseite der Vorderflügel stets zwei große schwarze Flecken, die A. crataegi fehlen.
Eine gewisse Ähnlichkeit besteht auch mit Siona lineata. Diese Art ist jedoch etwas kleiner, der Vorderflügelapex deutlich spitzer und die Aderzeichnung auf der Oberseite schwächer als bei A. crataegi.
Beim weiblichen Falter sind die Vorderflügel-Costalränder bräunlich, beim männlichen schwarz und weiß. Zudem hat das ♀ hyalinere Flügel. Letztlich ist beim ♀ annähernd die halbe Fühlerkolbe weiß, während beim ♂ nur die Spitze aufgehellt ist. [Gerhard Steckbauer]
2.1.1. Ssp. tianschanica
2.1.1.1. Männchen
2.2. Ähnliche Arten
2.3. Erstbeschreibung
2.4. Beschreibung von John Curtis als Pieris crataegi
3. Biologie
3.1. Habitat
Diese Art tritt in Wäldern und Gebüschlandschaften, gerne auch am Rand von Hochmooren auf. Früher wurde der Baumweißling oft an Obstbäumen schädlich, heute hingegen ist er vielerorts eher selten geworden. Er ist jedoch jahrweise sehr unterschiedlich häufig, in manchen Jahren auch in bekannten Fluggebieten fast ganz verschwunden, tritt er dann plötzlich wieder gehäuft auf. Nach Massenvermehrungen neigt er zu Wanderflügen. In solchen Jahren kann er in Gebieten angetroffen werden, in denen er zuvor jahrzehntelang nicht mehr beobachtet wurde.
3.2. Lebensweise
Die jungen Raupen leben gesellig in kleinen Nestern vor allem an Weißdorn (Crataegus-spp.), aber auch an Schlehen (Prunus spinosa) und Obstbäumen, im Gebirge gerne an Eberesche (Sorbus aucuparia). Sie überwintern nach der 1. Häutung, häuten sich unmittelbar nach Verlassen des Wintergespinstes zum zweiten Mal und verpuppen sich etwa im Mai.
Der Falter bildet nur eine Generation aus, die in tieferen Lagen Mitteleuropas meist von Ende Mai/Anfang Juni bis Anfang/Mitte Juli fliegt. In Südeuropa kann er hingegen in tieferen Lagen schon im April erscheinen, am Südrand seiner Verbreitung, in Israel und Jordanien, gar schon im März. Andererseits fliegt er im Gebirge, wo er auf bis zu 2000 m steigt, erst im Juli und August.
(Autor: Jürgen Hensle)
3.3. Parasitoide
3.4. Prädatoren
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Crataegus, Weißdorn.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio crataegi Linnaeus, 1758 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Papilio nigronervosus Retzius, 1783
4.4. Unterarten
- Aporia crataegi tianschanica Rühl, [1893] [Unterart nach funet.fi]
4.5. Verbreitung
Der Baumweißling ist von Marokko durch fast ganz Europa und das paläarktische Asien bis Japan verbreitet. In Europa fehlt er lediglich auf vielen Inseln inkl. Irlands und Britanniens, sowie im Norden von Skandinavien und Russland.
4.6. Typenmaterial
Honey & Scoble (2001: 314): “LSL [The Linnean Society of London, Anm. Red. Lepiforum]: 1♂ labelled “57 Crataegi” [by Linnaeus], “Crataegi 758.” [by Smith], here designated as LECTOTYPE.”
4.7. Literatur
- Curtis, J. (1823-1840): British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol V. Lepidoptera, Part I. — [Not paginated]. London (E. Ellis & Co.).
- Garling, B. (1963): Eine Beobachtung zum Wanderflug von Aporia crataegi (Lep., Pieridae). — Entomologische Zeitschrift 73 (13): 145-147. Ex libris Jürgen Rodeland.
- Lectotypus-Festlegung: Honey, M. R. & M. J. Scoble (2001): Linnaeus's butterflies (Lepidoptera: Papilionoidea and Hesperioidea). — Zoological Journal of the Linnean Society 132: 277-399.
- Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata. 1-824. Holmiae (Laurentius Salvius).
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 147-148), Egg/ZH (Fotorotar AG).
- Todisco, V., Vodă, R., Prosser, S. W. J. & V. Nazari (2020): Next generation sequencing-aided comprehensive geographic coverage sheds light on the status of rare and extinct populations of Aporia butterflies (Lepidoptera: Pieridae). — Scientific Reports 10: 9 pp. [PDF auf nature.com]