Version 4 / 6 vom 22. Februar 2024 um 13:16:25 von Jürgen Rodeland
< 3 4 5 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+2Kontinente:AS
Inhalt

2. Diagnose

Wehrli (1934) vergleicht Aplocera fraternata ausführlich mit A. obsitaria. Zum ♂-Genital bemerkt er: „Es steht nur das Original ♂ zur Untersuchung zur Verfügung, dessen Abdomen nur unverletzt von außen mikroskopisch untersucht werden darf. Die Valven sind ziemlich kurz, die Ventralspange gebogen, am freien Ende zweiteilig. Das anale Ende der Dorsalspange sendet je einen sehr langen, schmalen, spitzen Dorn in medial-ventraler Richtung; beide kreuzen sich ventral, schlagen sich also im ruhenden Zustande um die Ventralspangen herum. Diese sehr langen, sehr auffallenden Dornen am Analende der Valven fehlen allen 6 untersuchten obsitaria-Formen sicher. Keines meiner sämtlichen Marasch-Tiere kann deshalb zu fraternata gehören, alle sind sichere obsitaria Led.“

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

  • Anaitis fraternata Herrich-Schäffer, 1861 [Originalkombination]

3.2. Faunistik

Herrich-Schäffer (1861: 27) vermerkt nur kurz: „Von Brussa und vom Olymp.“ Brussa ist die heute Bursa genannte Stadt im Westen des asiatischen Teils der Türkei.

Hausmann & Sihvonen (2019: 847) geben für A. fraternata lediglich „Turkey“ an und versehen die Art mit einem Asterisk, was bedeutet, dass sie nur in “areas immediately adjacent to Europe” vorkommt. Warum sie ein Vorkommen in Griechenland (Olymp) ausschließen, ist unklar. Nicht nur Herrich-Schäffer (1861: 27) gibt den Olymp an, sondern auch Mann (1862: 382): “Anaitis [...] fraternata H.-Sch. Nur zwei Stücke auf dem Olymp.”

Bis zur Klärung, wie es sich mit dem Olymp verhält, führen wir die Art mit einem Fragezeichen für Griechenland.

(Autor: Jürgen Rodeland)

3.3. Typenmaterial

Herrich-Schäffer (1861: 27): „Von Brussa und vom Olymp.“

Wehrli (1934: pl. II figs. 27-28) bildet zwei Typen (ein ♂ und ein ♀) ab, ohne deren Provenienz anzugeben.

3.4. Literatur

  • Hausmann, A. & P. Sihvonen (2019): Revised, annotated systematic thecklist of the Geometridae or Europe and adjacent areas, Vols 1-6. — In: Müller, B., Erlacher, S., Hausmann, A., Rajaei, H., Sihvonen, P. & P. Skou (2019): The Geometrid Moths of Europe 6: 795-871.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. (1861): Neue Schmetterlinge aus Europa und den angrenzenden Ländern. Drittes Heft: 25-32, pl. [19]-[26]. Regensburg (G. J. Manz). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek: [27], [pl. [21] mit fig. 131]
  • Mann, J. (1862): Verzeichniss der im Jahre 1851 bei Brussa in Kleinasien gesammelten Schmetterlinge. — Wiener Entomologische Monatschrift 6: (11) 356-371, (12) 373-409, pl. 3.
  • De Prins, J. & K. Sattler (2014): Correction of the publication date of Lithocolletis helianthemella Herrich-Schäffer based on additional data of the taxonomic history of this species (Lepidoptera: Gracillariidae). — Zootaxa 3811 (2): 297-300. [PDF preview auf www.mapress.com]
  • Wehrli, E. (1934): Lepidopteren-Fauna von Marasch in türkisch Nordsyrien. (Fortsetzung) Die Geometriden der Ausbeute des Herrn Ernst Pfeiffer und Herrn L. Osthelder München aus Marasch und Bertiz Jaila, Achyr Dagh, Südost Taurus. — Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 24 (1): 1-18, pl. I-II. — Digitalisat auf biodiversitylibrary.org: [pl. II, Erklärung der Abbildungen], [pl. II]