Version 33 / 34 vom 2. Oktober 2024 um 13:48:54 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Erstbeschreibung

Darin indizierte Abbildung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Thymelaeaceae:] Daphne striata (Kahles Steinröschen, Gestreiftes Steinröschen, Kahler Seidelbast, Gestreifter Seidelbast)
  • [Thymelaeaceae:] Daphne cneorum (Rosmarin-Seidelbast, Flaumiger Seidelbast, Flaum-Steinröschen, Reckhölderle)

A. laureolella ist im allgemeinen eine Art der Hochlagen der Alpen, wo sie ganz an Daphne cneorum gebunden ist. Wolf (2020) beschreibt detailliert die dealpinen Vorkommen Bayerns entlang des Lech bis hinab nach Augsburg (mit stabilen Vorkommen auf der Schießplatzheide) - wo die Raupen ganz auf Daphne cneorum fixiert sind. Nach seinen Zuchtversuchen verweigert die Raupe selbst in der Zucht die Annahme von Daphne mezereum als Futter. Wolf (2020: 19) erläutert: "Die Suche erfolgte nach den Präimaginalstadien, d.h. der Raupe, da diese ein äußerst charakteristisches Fraßbild entwickelt (Abb. 3, 4). Sie spinnt die anfangs noch ungeöffneten Blüten zu einem kleinen Knäuel zusammen und ernährt sich ausschließlich von den Blütenblättern, Staubgefässen und Fruchtknoten. Neben vollsonnigen Standorten (dem „Normalzustand“ für D. cneorum) werden vereinzelt auch halbschattige Vorkommen (z.B. unter Wacholder) von A. laureolella besiedelt."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Unterarten

4.2. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Baden-Württemberg und Bayern bekannt. In Bayern wurde die Art von Pröse et al. (2004) mit "G - Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt" für die Region "Alpenvorland und Alpen" in die Rote Liste aufgenommen. A. laureolella ist im allgemeinen eine Art der Hochlagen der Alpen, wo sie ganz an Daphne cneorum gebunden und wohl nicht konkret gefährdet ist. Wolf (2020) beschreibt detailliert die dealpinen Vorkommen Bayerns entlang des Lech bis hinab nach Augsburg - wo die Raupen ganz auf Daphne cneorum fixiert sind.

Wolf (2020: 21) geht auch auf die anderen nicht-alpinen Meldungen aus Deutschland ein und kommt dabei zum Schluss, dass sie allesamt falsch sein müssen, da sie aus Gebieten mit Daphne mezereum als einziger Seidelbast-Art stammen: " In der Literatur gibt es ältere Meldungen dealpiner Vorkommen von A. laureolella. Wörz (1954: 108) meldet von Egelsee (Iller) den Fund einer an einem Eschenstamm angesponnenen Raupe durch G. Reich, die sich verpuppte und den Falter ergab. Dieses Tier gibt es aber in der Reich-Sammlung im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe nicht (Falkenberg in litt.). Außerdem sind nie Vorkommen des Heideröschens an der Iller bekannt gewesen (Witschel & Seybold, 1986). Es dürfte sich also um eine Verwechslung mit A. cristalis handeln. Bei Gaedike & Heinicke (1999: 75) und Gaedike et al. (2017: 45) wird ebenfalls auf ein Vorkommen in Baden-Württemberg verwiesen, der Zeitsignatur nach wohl auf dem genannten Wörz-Zitat beruhend. In den Online-Datenbanken der Schmetterlinge Baden-Württembergs bzw. Deutschlands wird ein Nachweis von A. Scholz östl. Neu-Ulm geführt. Diese beiden Tiere (in der Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart) tragen die Etiketten „Schwäb. Alb, Kleines Lautertal, Lautern Umg. 14.6.90. e.p. Daphne mez., A. Scholz“ (Bartsch in litt.). D. Hausenblas und D. Bartsch vermuten allerdings sehr, dass es sich um helle A. cristalis handelt (die Tiere sind nicht genitaluntersucht) (l.c.). Die Erwähnung von Daphne mezereum stützt diese Ansicht ebenfalls, sodass m.E. auch hier von einer Fehlbestimmung auszugehen ist, zumal auch hier am Fundort und der näheren Umgebung keine Bestände von D.cneorum vorhanden sind. Damit sind außer den hier genannten Vorkommen am Lech keine deutschen dealpinen Vorkommen von A. laureolella bekannt."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982). Obwohl die Tafel 59 bereits 1851 erschienen ist, darf sie nach den Bestimmungen des ICZN nicht als Erstbeschreibung gelten, denn die Nomenklatur auf dieser Tafel ist nicht binominal.

4.4. Literatur

  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1853-1855“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Fünfter Band. Die Schaben und Federmotten: 1-394, Tineides pl. 1-124, Pterophides pl. 1-7, Micropteryges pl. 1. Regensburg.
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2004)["2003"]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
  • Wolf, W. (2020): Ein kleiner Beitrag zur dealpinen Verbreitung von Anchinia laureolella Herrich-Schäffer, [1854] in Bayern (Insecta: Lepidoptera: Depressariidae). — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 19: 19-23.