1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
2.3. Beschreibung als Depressaria iliensis
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Apiaceae:] Smyrnium olusatrum (Pferdeeppich, Gespenst-Gelbdolde, Alisander, Schwarze Gelbdolde)
- [Apiaceae:] Conium maculatum (Gefleckter Schierling)
- [Apiaceae:] Oenanthe pteridifolia
Chrétien (1908) beschrieb die Art nach Tieren, die er im März, April auf Korsika als Raupen an Smyrnium olusatrum gefunden hatte. Buchner & Karsholt (2019) benennen genau diesen Smyrnium olusatrum dann als die wichtigste Raupennahrungspflanze überhaupt; nach ihnen fand M. Corley die Raupe in Portugal aber auch auf Conium maculatum, und die Belegtiere von Madeira wurden von Raupen an der Wasserfenchel-Art Oenanthe pteridifolia gezüchtet.
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Depressaria vendettella Chrétien, 1908 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Depressaria iliensis Rebel, 1936 [K&R-Nr. 01746; synonymisiert durch Buchner & Karsholt (2019)]
- Agonopterix iliensis (Rebel, 1936) [K&R-Nr. 01746; synonymisiert durch Buchner & Karsholt (2019)]
- Agonopterix kotalella Amsel, 1972, synonymisiert durch Hannemann, 1976, ist aber in Wirklichkeit konspezifisch mit Agonopterix curvipunctosa
4.3. Taxonomie und Faunistik
Depressaria vendettella Chrétien, 1908 wurde von Korsika beschrieben und später auch für Festland-Frankreich, Portugal, Gibraltar, die Kanarischen Inseln, Malta, den Nahen Osten und die Ost-Palaearktis genannt (Fauna Europaea, Stand 4. Februar 2020). Die Nennung der Ost-Palaearktis geht offenbar auf die von Hannemann irrtümlich vorgenommene Gleichsetzung der aus dem Iran beschriebenen Agonopterix kotalella mit A. vendettella zurück. Agonopterix kotalella ist aber ein Synonym von Agonopterix curvipunctosa (Anmerkung Peter Buchner am 28. September 2020)
Das Taxon Depressaria iliensis Rebel, 1936 wurde von Korsikas Nachbarinsel Sardinien (locus typicus: Aritzo) beschrieben und ansonsten nur noch für Festland-Italien genannt. Die Beschreibung erfolgte nach einem einzigen Männchen vom 10. September 1934 (leg. Predota), das sich bei der Genitalisierung durch Peter Huemer als Weibchen herausstellte, das nach Buchner & Karsholt (2019) als Synonym zu A. vendettella gehört.
Zur Verbreitung schreiben Buchner & Karsholt (2019): "Italy, France, Spain, Portugal, Morocco, the Canary Islands and Madeira, usually near the coast." - neu sind also Spanien, Marokko und Madeira, wohingegen Gibraltar, der Nahen Osten und die Ost-Palaearktis nicht mehr genannt werden.
4.4. Typenmaterial von Depressaria iliensis
Rebel (1936) beschrieb die Art nach einem einzigen ♂: „Ein frisches ♂ von „Aritzo, 10. 9. 34, Predota“ [...] Type im Naturhistorischen Museum [Wien, Anm. JR]“.
(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)
4.5. Literatur
- Buchner, P. & O. Karsholt (2019): Depressariinae of Madeira and the Azores Islands (Lepidoptera: Depressariidae). — Contributions to Entomology 69 (2): 331-353. [PDF]
- Erstbeschreibung: Chrétien, P. (1908): Nouveaux Microlépidoptères de France et de Corse. — Le Naturaliste 30: 258-261. Paris.
- Hannemann, H. J. (1976): Depressarien-Studien (Lep., Oecophoridae). — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Neue Folge 23 (4-5): 233-252 [Digitalisat und PDF-Download auf onlinelibrary.wiley.com].
- Beschreibung als Depressaria iliensis: Rebel, H. (1936): Neue Mikrolepidopteren von Sardinien. — Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“ 50 (2-3): 92-100. Dresden.