Version 22 / 23 vom 28. Februar 2022 um 14:04:38 von Tina Schulz
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Falter
Männchen
Männchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Die Determination der Pseudatemelia-Arten [jetzt Agnoea-Arten] ist nicht einfach und gelingt mehrheitlich nur über eine Untersuchung der Genitalstrukturen. Bei den Männchen führt dies meistens zu einer eindeutigen Zuordnung. Einzig Pseudatemelia josephinae [jetzt Agnoea josephinae] und P. elsae [jetzt Agnoea elsae] bieten da vielleicht einige Schwierigkeiten. Bei den Weibchen dagegen ermöglicht auch eine GU nicht immer eine hieb- und stichfeste Aussage.

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

3. Biologie

Unter den vielen durch GU belegten P. josephinae [jetzt Agnoea josephinae] konnte ich in meiner Gegend Pseudatemelia synchrozella [jetzt Agnoea synchrozella] bisher erst einmal finden. Das oben abgebildete Männchen ist im Jura in einem Bergwald an einer Stelle ans Licht geflogen, wo gleichzeitig auch P. josephinae zahlreich vorkommt. Im Alpengebiet soll P. synchrozella weiter verbreitet und häufiger sein. (Rudolf Bryner)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Tubuliferola synchrozella Jäckh, 1959 [Originalkombination]
  • Pseudatemelia synchrozella (Jäckh, 1959) [übliche Kombination bis 2014]

4.2. Taxonomie

Corley (2014) weist bei seiner Erstbeschreibung seiner Agnoea nonscriptella darauf hin, dass Sinev & Lvovsky (2014) alle Arten der bisherigen Gattung Pseudatemelia zu Agnoea stellen. Schon zuvor hatten Heikkilä & Kaila (2010) die Gattungen Pseudatemelia und Amphisbatis zu den Lypusidae (innerhalb der Gelechioidea) gestellt.

Walsingham (1901) beschrieb eine "Blastobasis (?) evanescens sp. n." aus Korsika. In seiner Übersicht der Blastobasidae in Walsingham (1907-1908) stellte er die Gattung Agnoea mit Agnoea evanescens als Typus (und einziger bekannter Art) vor. Nach Sinev & Lvovsky (2014) stellte Nel (2012) bei der Untersuchung der Typen beider Taxa Konspezifität von Agnoea evanescens mit der ebenfalls von Korsika beschriebenen Oecophora fuscifrontella Constant, 1884 fest. Diese war längst in die Gattung Pseudatemelia überführt worden, hieß also Pseudatemelia fuscifrontella (Constant, 1884). Nach Sinev & Lvovsky (2014) wurde die Gattung Pseudatemelia aber erst 1910 mit der Beschreibung von Pseudatemelia aeneella Rebel, 1910 aufgestellt, also deutlich nach der Beschreibung der Gattung Agnoea. Sie begründen, warum sie Pseudatemelia fuscifrontella (= Agnoea evanescens) und Pseudatemelia aeneella für Angehörige der gleichen Gattung halten. Dies hatte zur Konsequenz, dass die Gattung Pseudatemelia aufzulösen und alle ihr bisher zugeordneten Arten in die Gattung Agnoea zu überführen waren. Diesen Schritt gingen die Autoren dann auch Art für Art durch.

4.3. Faunistik

Locus typicus ist “Mittenwald, Brunnstein” in den Bayerischen Alpen (Deutschland). Nach Gaedike & Heinicke (1999) wurde die Art in Deutschland auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nachgewiesen.

Nach SwissLepTeam (2010) tritt die Art in der Schweiz im Wallis und in Graubünden auf, nach Literaturangaben angeblich auch in der Südschweiz und im Mittelland; letzteres wird durch den oben gezeigten Diagnosefalter von 2012 aus Bern bestätigt.

Huemer (2013) führt die Art für Österreich von den Bundesländern Vorarlberg, Nordtirol, Osttirol, Kärnten, Steiermark und Niederösterreich an.

Weitere Nachweise gibt es aus der Slowakei, Rumänien, Kroatien, Slowenien, Italien und Frankreich.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Typenmaterial

Jäckh (1959: 180): „Untersucht: ♂-Typus, Mittenwald, Brunstein, 1400 m, 14.VII.1921, leg. und coll. Bauer (Mus. München); ♂-Paratypen Nr. 1: Trafoi, leg. Staudinger (Mus. Berlin); Nr. 2: Campiglio, VII. 1897, leg. Rebel (Mus. Wien); Nr. 3: Pfalz, Annweiler, 28. VI. 1949, leg. und coll. Jöst; Nr. 6: Pfalz, Frankweiler, leg. und coll. de Lattin (Präp. Nr. 2341); Nr. 9: Steiermark, Altaussee, 720 m, 26. VII. 1947, leg. Klimesch (Mus. Trento). ♀-Allotypus, Garmisch, Kreuzeckweg, ca. 900 m, 30. VI. 1924, leg. und coll. Bauer (Mus. München); ♀-Paratypen Nr. 4: Tirol, Leutasch, Weg zur Riedbergscharte, ca. 1300 m, 16. VII. 1921, leg. und coll. Bauer (Mus. München); Nr. 5: Pfalz, Annweiler, 24. VI. 1937, leg. und coll. Jöst; Nr. 7: Trentino, oberh. des Loppio-Sees, 800 m, am Licht, 12. VI. 1958, und Nr. 8: Trentino, Val di Genova, Bedule, 1700 m, am Licht, 14. VII. 1958, beide leg. und coll. des Verfassers.“

Sinev & Lvovsky (2014) teilen mit: "Types in the Zoologische Staatssammlung, Munich (Germany)".

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)