Version 50 / 51 vom 6. Januar 2021 um 9:28:49 von Erwin Rennwald
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Art nur durch Genitaluntersuchung zu bestimmen!
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Falter

2. Raupe

3. Fraßspuren und Befallsbild

4. Puppe

5. Diagnose

Eine sichere Bestimmung ist nur durch Genitaluntersuchung möglich.

Hinweis: Diagnosebilder bei Razowski (2001):

Agassiz (2002: 153) stellt in seiner Buchbesprechung von Razowski (2001) alle von diversen Experten in jenem Buch erkannten Fehlbestimmungen / Bildvertauschungen und Unsicherheiten in einer Tabelle zusammen. Schwerwiegend ist hier, dass bei den beiden häufigen Arten A. ferrugana und A. notana alle Bilder miteinander vertauscht wurden, also sowohl die Falter-Bilder als auch die Genital-Zeichnungen. Bei Nr. 29 Acleris notana gehören die sowohl die männlichen Genitalien (S. 108) als auch die weiblichen Genitalien (S. 183) sowie die zugehörigen Falter (S. 258) zu Acleris ferrugana und richtigen Acleris notana sind hingegen auf diesen Seiten jeweils fälschlicherweise mit Nr. 28 Acleris ferrugana bezettelt.

5.1. Männchen

5.2. Weibchen

5.3. Geschlecht nicht bestimmt

5.4. Genitalien

5.4.1. Männchen

Wichtiger Hinweis: Männliche Genitalien:

Speidel & Aarvik (2002: 19) wiesen darauf hin, dass bei Razowski (1984) und genauso wieder bei Razowski (2001) sowohl die männlichen als auch die weiblichen Genitalzeichnungen von Acleris notana und Acleris ferrugana miteinander vertauscht wurden, was zwangsläufig zu vielen Fehlbestimmungen in Sammlungen geführt hat: "Razowski (1984) interchanged the figures of male and female genitalia of the two species Acleris notana and A.ferrugana. His figure numbered 109 represents notana (not ferrugana), and figure numbered 113 represents ferrugana (not notana).The mistake was repeated by Razowski (2001), where genitalia figure 28 is notana (not ferrugana) and 29 is ferrugana (not notana)."

Agassiz (2002: 153) stellt in seiner Buchbesprechung von Razowski (2001) alle von diversen Experten in jenem Buch erkannten Fehlbestimmungen / Bildvertauschungen in einer Tabelle zusammen. Auch demnach sind bei Acleris notana und Acleris ferrugana sowohl die männlichen Genitalien (S. 108) als auch die weiblichen Genitalien (S. 183) sowie die zugehörigen Falter (S. 258) miteinander vertauscht.

Auch im Lepiforum gab es entsprechende Hinweise:

"Das Problem bei dieser Art und Acleris ferrugana ist, dass man nie sicher sein kann, in welcher Publikation Razowski gerade wieder einmal die Genitalabbildungen vertauscht hat. Da habe ich in meinen Beständen in den letzten Jahren auch Fehlbestimmungen produziert, jetzt habe ich eine Eselsbrücke: Acleris tripunctana (= Acleris notana i) hat drei Cornuti im Aedoeagus." [Helmut Kolbeck, Forumsbeitrag 30. März 2006]

Ergänzung von Heidrun Melzer & Christian Kaiser: In der Mitteleuropaausgabe von 2001 zeigt auf Seite 108 die mit "Acleris ferrugana" beschriftete männliche Genitalzeichnung Nr. 28 in Wirklichkeit Acleris notana, während Nr. 29 in Wirklichkeit Acleris ferrugana zeigt. Bei den weiblichen Genitalzeichnungen auf Seite 183 verhält es sich ebenso. Auch dort sind die Nummern 28 und 29 vertauscht.

5.4.2. Weibchen

Wichtiger Hinweis: Weibliche Genitalien:

Speidel & Aarvik (2002: 19) wiesen darauf hin, dass bei Razowski (1984) und genauso wieder bei Razowski (2001) sowohl die männlichen als auch die weiblichen Genitalzeichnungen von Acleris notana und Acleris ferrugana miteinander vertauscht wurden, was zwangsläufig zu vielen Fehlbestimmungen in Sammlungen geführt hat: "Razowski (1984) interchanged the figures of male and female genitalia of the two species Acleris notana and A.ferrugana. His figure numbered 109 represents notana (not ferrugana), and figure numbered 113 represents ferrugana (not notana).The mistake was repeated by Razowski (2001), where genitalia figure 28 is notana (not ferrugana) and 29 is ferrugana (not notana)."

Agassiz (2002: 153) stellt in seiner Buchbesprechung von Razowski (2001) alle von diversen Experten in jenem Buch erkannten Fehlbestimmungen / Bildvertauschungen in einer Tabelle zusammen. Auch demnach sind bei Acleris notana und Acleris ferrugana sowohl die männlichen Genitalien (S. 108) als auch die weiblichen Genitalien (S. 183) und die zugehörigen Falter (S. 258) miteinander vertauscht.

5.5. Erstbeschreibung

6. Biologie

6.1. Nahrung der Raupe

  • [Betulaceae:] Betula pendula (Hänge-Birke)
  • [Betulaceae:] Betula pubescens ? (Moor-Birke ?)
  • [Betulaceae:] Betula sp. (Birke)
  • [Betulaceae:] Alnus glutinosa (Schwarz-Erle)
  • [Betulaceae:] Alnus sp. (Erle)

Die detaillierten Angaben zu Teras ferrugana bei Treitschke (1835: 136) beziehen sich sicher nicht auf jene Art, sondern (was die Birke betrifft) auf A. notana: "Man findet die Raupe von Mitte August bis Mitte September auf Birken, seltener auf Zitterpappeln, auf verwirrt zusammengezogenen Blättern. Sie ist hellgün, zuweilen dunkler grün. Die kleinen, kaum sichtbaren Wärzchen sind eben so gefärbt oder hellgrau. Kopf und Nackenschild schwarzbraun. Die Krallen schwarz".

Disqué (1905: 212) berichtet zu seiner Acalla ferrugana aus der Pfalz: "R. 6—8 u. 9. Gemein an Eichen und Birken. Sie ist hellgrün mit kastanienbraunem Kopf und Nackenschild. Letzteres in der Mitte öfter etwas heller. Afterschild nicht angedeutet." Und zum Synonym Acalla lithargyrana kann er nur schreiben: "Die mir unbekannte R. soll polyphag an Laubholz leben. Beschreibung fehlt." Disqué berichtet also über eigene Beobachtungen. Aber interressanterweise fehlt bei ihm jeglicher Hinweis auf A. notana; die Lösung ist einfach: Bei vielen ferrugana-Meldungen aus der damaligen Zeit handelte es sich tatsächlich um A. notana: und so hatte auch Disqué diese beiden Arten einfach vermengt. Seine Raupenfunde an Birken dürften zu A. notana gehört haben.

Razowski (1984: 271) kommt zum Schluss: "In Europa ist die Hauptfutterpflanze Betula L., aber die Raupen fressen ebenso an anderen Bäumen wie Alnus L. Sheldon (1931: 63) beobachtete, daß die Raupen weder Eichenlaub noch Buchen- oder Birkenlaub annahmen, wie dies bereits von Barrett (1905: 247) gemeldet wurde.

Angaben zu Eichen (Quercus sp.), Buchen (Fagus sp.), Espe (Populus tremula), Sauerkirsche (Prunus cerasus), Kultur-Birne (Pyrus communis), Himbeere (Rubus idaeus) oder Gagelstrauch (Myrica gale) sind mit hoher Sicherheit falsch.

(Autor: Erwin Rennwald)

7. Weitere Informationen

7.1. Andere Kombinationen

7.2. Synonyme

7.3. Literatur

  • Agassiz, D. (2002): Book Review Razowski, J. 2001. Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. — Nota Lepidopterologica, 25 (2/3): 152-154. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Donovan, E. (1806): The natural history of British insects; explaining them in their several states, with the periods of their transformations, their food, oeconomy, &c. together with the history of such minute insects as require investigation by the microscope. The whole illustrated by coloured figures, designed and executed from living specimens. Vol. XI. v-viii, 1-100, pl. 361-396. London.
  • Razowski, J. (1984): Tortricini. — Microlepidoptera Palaearctica 6: Textband: I-XV, 1-376, Tafelband, pl. 1-101. Braun (Verlag G. Braun).
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • [SCHÜTZE (1931): 61]
  • Speidel, W. & L. Aarvik (2002): Synonyms of European Tortricidae and Noctuidae, with special reference to the publications of Hübner, Geyer and Frölich. — Nota lepidopterologica, 25 (1): 17-21. [PDF auf zobodat.at]
  • Treitschke, F. (1835): Die Schmetterlinge von Europa 10 (3): 1-303. Leipzig (Ernst Fleischer).