3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Saxifragaceae:] Saxifraga oppositifolia Gegenblättriger Steinbrech)
Details siehe (Huemer & Tarmann 1992: 32)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Huemer & Tarmann (1992) schreiben: "Derivatio nominis: Die Art ist dem bekannten oberösterreichischen Lepidopterologen F. Hauder (1860-1923) gewidmet." Gemeint ist der weit über Oberösterreich hinein bekannte und an sehr vielen Entdeckungen zu Kleinschmetterlingen beteiligte, fachlich hoch versierte Hobby-Entomologe und "Bürgerschullehrer" Franz Hauder (* 12.9.1860 Aschach/D. + 6.10.1923) [Zugang zu Nachrufen und zur Literaturliste auf der Seite von zobodat.at]
4.2. Taxonomie
Um diese Art gab es vor ihrer Beschreibung sehr viel Verwirrung. schildern: "K. hauderi sp. n. wurde durch viele Jahrzehnte mit der habituell ähnlichen zimmermanni verwechselt. Dieser Irrtum geht bereits auf Nowicki (1864) zurück, der letztere Art, basierend auf Tieren von Josef Mann, auch aus den Alpen (Schneeberg) meldet. Friese (1960) bildete erstmals das männliche Genital, allerdings als zimmermanni, ab. Das vermeintlich dazugehörige, aus Nordtirol stammende Weibchen, ist aber in Wirklichkeit das weibliche Geschlecht von burmanni. K. hauderi sp. n. erinnert habituell an zimmermanni und burmanni sp. n. Während zimmermanni auf die Hohe Tatra beschränkt ist, kommen die beiden anderen Arten jedoch am Schneeberg sympatrisch vor (ansonsten konnten noch keine Überschneidungszonen gefunden werden)."
4.3. Typenmaterial
Huemer & Tarmann (1992) führen eine lange Typenliste an:
"Holotypus, ♂: „Austria, Steiermark, Eisenerzer Reichenstein, 2160 m, 3.7.1988 e.l. Saxifraga opposit." „leg. Huemer" (TLMF).
Paratypen, Österreich: 1♂, 3♀, gleiche Daten wie Holotypus, 3.-5.VII.1988 e.l. (TLMF); 28♂, 1♀, Steiermark, Reichenstein, 2100-2166 m, 23.VII.1911, leg. Hauder; 2♂, gleiche Daten, 21.VII.1912, 23.VII.1912; 1♂, Steiermark, Hochschwab, 17.VII.1912, leg. Neustetter; 1♂, gleiche Daten, 1900 m, 14.VII.1932, leg. Koschabek; 1♂, Steiermark, Hochschwab, 8.VII.1904; 1♂, Steiermark („Styria"), Gesäuse, Zinödl, 1700-1800 m, 3.VII.1947, leg. Klimesch; 5♂, Oberösterreich, Warscheneck, Speikwiese, 2000 m, 13.VIII.1903, leg. Hauder; 1♂, gleiche Daten, VII.1902; 1♂, gleiche Daten, 7.VIII.1903; 1♂, gleiche Daten, Anfang VIII.1906; 2♂, gleiche Daten, Anfang VIII.1910 (DEI; MCSNM; MNHU; NMB; NMW; OÖLM; TLMF; ZMAK; ZSM); 1♂, Oberösterreich, Pyrghas, 4.VIII.1910 (NMB); 1♂, Oberösterreich („Austria sup."), Dachsteingebiet, Am Stein, 2000 m, 27.VII.1933, leg. Ortner (KLIM); 1♂, Oberösterreich („Austr. sup."), Burgstaller Alm, 23.VII.1923 (BURM); 1♂, Niederösterreich, Schneeberg, leg. Krone (NMW)."
4.4. Faunistik
Huemer & Tarmann (1992) fassen zusammen: "Nordostalpiner Endemit. Im einzelnen liegen Nachweise aus folgenden Gebieten vor: Schneeberg, Hochschwab, Eisenerzer Alpen, Ennstaler Alpen, Warscheneck, Dachstein."
4.5. Literatur
- Huemer P. & S. Erlebach (2003): Typenkatalog der Schmetterlinge (Lepidoptera) der Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. — Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 83: 95-152 [PDF auf zobodat.at].
- Erstbeschreibung: Huemer, P. & G. Tarmann [1992] („1991“): Westpaläarktische Gespinstmotten der Gattung Kessleria Nowicki: Taxonomie, Ökologie, Verbreitung. — Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 81: 5-110. [Digitalisat auf archive.org] [PDF auf zobodat.at]
- Nowicki, M. (1864): Microlepidopterorum species novae. 1-31, pl. Cracoviae (Typis Universitatis Jagellonicae).