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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia amygdaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch)
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia paralias (Strand-Wolfsmilch)
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia cyparissias ? (Zypressen-Wolfsmilch ?)
  • [Euphorbiaceae:] Euphorbia esula ? (Zypressen-Wolfsmilch ?)

[Ukmoths.uk] stellt die Erfahrungen aus England zusammen: "A species of open ancient woodland and some coastal habitats where the larvae feed on wood spurge or sea spurge, spinning the leaves of non flowering new growth together in a conspicuous clump. If the leaves are parted the larva can be found burrowing into the stem." Gut abgesichert sind nach Hancock et al. (2015: 20) E. amygdaloides und E. paralias. E. cyparissias ist wahrscheinlich, E. esula gut möglich.

Die alte Angabe von Gartner (1865: 140) aus Brünn [heute Brno in Tschechien] lautete: „106. Euphorbiana Zell. B. IV. p. 225. Falter in doppelter Generation, im April und Mai, dann im Juli, im Schreibwalde. Die Raupe fand ich vom Mai an, dann im Juli und September, sehr häufig, in einem Holzschlage des Schreibwaldes. Sie lebt da in den Hüllblättern von Euphorbia amygdaloides, welche sie flach zusammenspinnt und ihnen eine geneigte Lage gibt, wodurch die Anwesenheit der Raupe sich unverkennbar anmeldet. Zur Verpuppung geht sie in die Erde, wo sie sich mit einem, mit Erdkörnern überworfenen runden Gespinnste umgibt.“ Es spricht einiges dafür, dass Gartner hier die Raupe von Lobesiodes occidentis vor sich hatte.

Disqué (1905: 231) schrieb zu "Polychrosis euphorbiana" aus Speyer in Rheinland-Pfalz: "Als Seltenheit für hier fand ich am 4.9.04 auf dem Rheindamm in der Nähe des Kugelfanges an Euphorbia cyparissias 4 erwachsene R., wovon sich 3 im Dez. entwickelten. Aus Oesterreich erhielt ich die R. im Juni von Euphorbia amygdalina, die im Juli den Falter lieferten, sie ist dunkelgrün mit feinen schwarzen Punkten. Kopf hellgelb, bei einzelnen Stücken fast ganz schwarz. Nackenschild schwarz. Afterschild grünlich oder schwärzlich." - Zumindest die Angabe aus Speyer - wahrscheinlich auch die aus Österreich, dürfte sich auf L. occidentis beziehen. Die Angabe aus Speyer könnte dabei auch Euphorbia esula betreffen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Lobesia (Lobesiodes) occidentis Falkovitsh, 1970 [Originalkombination]

4.2. Taxonomie

Razowski (2001: 59-60) und [tortricid.net] verwenden für die bisher meist als Lobesia euphorbiana bezeichnete Art die Kombination mit dem Gattungsnamen Lobesiodes. Gaedike et al. (2017) folgen ihm hierin. Andere sehen in Lobesiodes nur eine Untergattung von Lobesia; sicher ist nur, dass L. euphorbiana und L. occidentis in die gleiche Gattung oder Untergattung gehören. Wir akzeptieren hier die Führung von Lobesiodes als Gattung, ohne voll davon überzeugt zu sein.

4.3. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) und Gaedike et al. (2017) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Baden-Württemberg und Bayern, sowie von vor 1900 aus Brandenburg bekannt. Eine wahrscheinlich hierher gehörende Angabe aus Speyer in Rheinland-Pfalz findet sich unter L. euphorbiana bei Disqué (1905).

Weitere Details siehe bei der Diskussion von Lobesiodes euphorbiana.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Фалъкович, М. И. (1970): Новые палеоарктические виды рода Lobesia GN. и замечания по синонимике некоторых листоверток (Lepidoptera, Tortricidae) [The new palearctic species of the genus Lobesia GN. and synonymical notes on some leaf-rollers (Lepidoptera, Tortricidae)]. — Вестник зоологии 1970 (5): 62-69 [PDF auf mail.izan.kiev.ua].
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
  • Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
  • Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)