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Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Fagaceae:] Quercus sp. (Eiche)

Constant (1884: 215) schrieb zu seinen beiden Typenfaltern aus den Alpes-Maritimes: "2 exemplaires d'éclosion, sortis de glands de Quercus ilex et suber recueillis pour en obtenir des Carp. amplana et grossana. C'est ainsi que m'ont échappé des différences qui peuvent exister entre la chanille de cette espèce et celles des deux autres." Daraus geht klar hervor, dass die Raupe in den Eicheln lebt, unklar bleibt aber, ob je ein Tier aus den Früchten von Quercus ilex und Quercus suber stammte, oder ob die Eicheln der beiden Eichen-Arten in der Zucht vermengt waren, und die Raupen daher vielleicht nur eine der beiden Arten besiedelten. Deshalb werden sie hier unter Quercus sp. geführt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Das Taxon fehlt in der Europa-Liste von Karsholt & Razowski (1996) und ebenso bei Razowski (2001), weil es dort als Synonym von Cydia amplana angesehen wurde. In der Fauna Europaea wurde das Taxon nicht einmal als Synonym erwähnt. Und bei [Tortricid.net (noch einmal abgefragt am 25. August 2023)] wird Cydia molybdana (Constant, 1884) weiterhin irrtümlich (!) als Synonym von Cydia amplana Hübner,1800 behandelt.

Varenne & Nel (2013) erhoben das Taxon wegen unterschiedlicher Genitalmorphologie sowohl der Männchen als auch der Weibchen aus der Synonymie mit Cydia amplana in den Artrang. Sie übersahen dabei, dass kurz zuvor Karisch & Pinzari (2010: 463) zum exakt gleichen Schluss gekommen waren: "Wegen deutlicher und konstanter Unterschiede in den männlichen und weiblichen Genitalien, die in dieser Arbeit beschrieben werden, wird Cydia molybdana (CONSTANT, 1884) stat. rev. aus der Synonymie mit Cydia amplana (HÜBNER, [1796 – 1799]) gehoben. Während C. amplana in weiten Teilen von Europa vorkommt, ist C. molybdana auf die Küste und Hügel, nahe dem Mittelmeer beschränkt."

Karisch & Pinzari (2010: 463-464) hatten den (weiblichen) Holotypus untersucht ("In October 2008 it was possible to study the holotype of Cydia molybdana, which is stored in the MNHN.") und sie kamen auch zu einer Erklärung, wieso es trotz der großen Genitalunterschiede beider Geschlechter zwischen C. molybdana und C. amplana zu einer Synonymisierung kam: "DANILEVSKYI & KUZNETSOV (1968: 596 f.) confirmed differences in the female genitalia of the holotype in Museum national d’histoire naturelle Paris (MNHN) and additional material from other parts of the Mediterranean when they compared them with females of Cydia amplana (HÜBNER, [1796 – 1799]). They examined males from Noli (Northern Italy, Liguria) from the collection of J. Klimesch (†) and found no significant differences from Cydia amplana males. For this reason they considered Cydia molybdana to be a subspecies of Cydia amplana." Und die Erklärung ? "The specimens of the Klimesch-collection from Noli belong indeed to Cydia amplana and not to C. molybdana, as the dissection has shown. This is the reason for the misinterpretation of the taxon in DANILEVSKYI & KUZNETSOV (1968) and its subsequent status as synonym." Bei der Synonymisierung waren also Männchen von C. amplana von Nord-Italien mit solchen von C. amplana von anderen Regionen verglichen worden - dass sie zur gleichen Art gehörten, überrascht da wenig!

4.3. Faunistik

Wir akzeptierten hier die Angabe von Koçak & Kemal (2018: 351), “5311.Kenneliola molybdana Constant,1884” komme in “TR” vor, also in der Türkei ohne Angabe von Provinzen, zunächst nur mit ?, denn ihre Türkei-Checklist ist widersprüchlich, indem Kenneliola molybdana einerseits als Art geführt wird, andererseits aber auch (2018: 342) als Synonym von “5142.Cydia amplana (Hübner,[1799])”. Die Auflistung überprüfter Exemplare von Karisch & Pinzari (2010: 465, 467) zeigt aber, dass im asiatischen Teil der Türkei sowohl C. amplana (Fundort: Elazik) als auch C. molybdana (Fundort: Gebze (Izmit)) vorkommen. Varenne & Nel (2013) bestätigen das Vorkommen im maritimen Südosten Frankreichs.

Für C. molybdana wird bei Karisch & Pinzari (2010) insgesamt erwähnt: Frankreich (Holotypus vom Littoral des Alpes Maritimes), Italien (viele Fundorte), Kroatien (Orebic), Griechenland (Nordägäische Inseln: Chios, Ionische Inseln: Zakynthos, Kreta) und die Türkei (Gebze (Izmit)).

4.4. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Das Heft 3 erschien, wie auf seinem Titelblatt [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org] abgedruckt ist, am 24. Dezember 1884.

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur