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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Genista tinctoria (Färber-Ginster)
  • [Fabaceae:] Teline microphylla [= Teline congesta, Genista microphylla] Kleinblättriger Buschginster)
  • [Fabaceae:] Spartium junceum (Pfriemenginster)
  • [Fabaceae:] Retama rhodorhizoides [= "Retama raetam" sensu auct.] (Echte Retama, Echter Rutenstrauch)
  • [Fabaceae:] Cytisus scoparius [= Sarothamnus scoparius] (Besenginster)
  • [Fabaceae:] Cytisus nigricans (Schwarzwerdender Geißklee)
  • [Fabaceae:] Ulex sp. (Stechginster)
  • [Fabaceae:] Laburnum anagyroides ? [= Cytisus laburnum ?] (Echter Goldregen ?)

Die Raupe lebt an verschiedenen Ginster-Arten, in Mitteleuropa zumeist am Färber-Ginster. Schon Rößler ([1867]: 401) meldete dazu in seinem Nachtrag: "Die Raupe bei Lorch im Juli gesellig auf Genista tinctoria." Schütze (1931) trug zusammen: "An Genista, Ulex, Sarothamnus, Cytisus (Sorhagen). An Genista tinctoria unter wenig Gespinstfäden Blüten und Blätter verzehrend, so dass die Triebe kahl aussehen (Schmid)."

Felix Riegel [Forumsbeitrag 9. November 2018] fand Raupen der Art auf Gran Canaria an Teline microphylla, einem Gran Canaria-Endemiten. Ebenfalls von den Kanarischen Inseln stammen Angaben zu "Retama raetam" von Klaus Nowak [Forumsbeitrag 24. November 2010] und Markus Welz [Forumsbeitrag 31. März 2012] (siehe auch Bilder oben); wie sich mittlerweile zeigte, handelt es sich auf den Kanarischen Inseln aber nicht um diesen in Nordafrika weit verbreiteten Rutenstrauch, sondern um eine nahe verwandten Kanaren-Endemiten: Retama rhodorhizoides. Den Pfriemenginster (Spartium junceum) können wir durch Raupenfotos von Helmut Deutsch aus Österreich bestätigen (s.o.).

Hinsichtlich der botanischen Bestimmung etwas schwierig einzuordnen ist die sehr alte Angabe zu Botys limbalis, die in Treitschke (1835: 24) zu finden ist, wo es heißt: "Von Herrn Kokeil in Klagenfurth wurde die Raupe gefunden und mir folgendermaßen beschrieben: "Sie lebt erwachsen im Juny und bis in den July, auf Cytisus laburnum, auf kleinen, kümmerlich in Steingeröll wachsenden, Pflanzen."" Die detaillierte Raupenbeschreibung passt und der Goldregen kann durchaus an entsprechenden Stellen wachsen - aber eben auch andere Ginster. Treitschke (1835: 25) führte das Synonym Botys polygonalis als eigene Art und erklärt zur Raupe: "Die Raupe wird auf Cytisus nigricans gefunden. [...]". Und Möschler (1861: 37) wusste: "Rpe. auf Besenpfriemen, Spartium scoparium und auf Cytisus nigricans."

Außer den aufgelisteten Arten werden für Afrika noch eine ganze Reihe weiterer Ginster-Gattungen als Raupennahrung angeführt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

polygonalis: „polygonius vieleckig.“

Spuler 2 (1910: 229R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

(U. limbalis ist permanent ungültig, weil jüngeres primäres Homonym von Pyralis limbalis Linnaeus, 1767)

Der Name limbalis [Denis & Schiffermüller], 1775 war zwar lange Zeit für die Art in Gebrauch, darf aber nicht verwendet werden, weil es sich um ein jüngeres Homonym handelt. Damit tritt dann der nächstjüngere Name als Artname ein: Uresiphita gilvata (Fabricius, 1794)

(nach einer Zusammenstellung von [Axel Steiner])

4.4. Faunistik

Locus typicus gemäß Erstbeschreibung: India orientali.

Nach [Global Biodiversity Information Facility] kommt die Art in Spanien, Portugal, Frankreich, Angola, Großbritanien, Italien, Réunion, Südafrika, Deutschland, Kroatien, Ukraine, Griechenland, Dänemark, Indien, Mosambik, Österreich, Israel, Botswana, Slowakei, Marokko, Namibia, Simbabwe, Swasiland, Algerien, Luxemburg, Libyen, Armenien, Kap Verde, Äthiopien, Gibraltar, Island?, Polen, Russland?, Tunesien und Türkei vor.

In Mitteleuropa ist die Art überwiegend nicht bodenständig, gilt aber seit langem als gelegentlicher Einwanderer. Bolt & Schmid (2024: 8) vermuten jetzt aber, dass die Art in Teilen der Südschweiz bodenständig geworden ist: "Fundorte: TI Castel San Pietro, I Sasséi, 460 m, 12.08.2023 und 13.10.2023, Lichtfang sowie TI Pedrinate, S. Stefano, 490 m, 08.10.2023, Lichtfang, leg. & det. D. Bolt. U. gilvata ist eine typische und weitverbreitete mediterrane Art. In Mitteleuropa wird sie selten auch als Wanderfalter nördlich der Alpen gefunden. Die alten Literaturangaben aus allen Landesteilen der Schweiz, mit Ausnahme der Tessiner Funde, sind daher wohl als Funde von wandernden Faltern zu interpretieren. Hansjörg Brägger gelang dann am 18. August 2019 ein neuer Nachweis in Amriswil TG. Die mehreren jetzigen Funde aus dem südlichsten Tessin weisen darauf hin, dass diese Falterart in der Schweiz inzwischen (wieder) heimisch geworden sein könnte. Die Raupen leben an verschiedensten Ginsterarten. An den Fundorten im Tessin wird das vermutlich der Besenginster (Cytisus scoparius) sein."

(Autor: Michel Kettner)

4.5. Literatur

  • Bolt, D. & J. Schmid (2024): Für die Schweiz neue Schmetterlingsnachweise und Bestätigungen von bis anhin zweifelhaften Schweizer Vorkommen (Lepidoptera). — Opuscula Lepidopterologica Alpina, 5: 1-16. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
  • Erstbeschreibung: Fabricius, J. C. (1794): Entomologia systematica emendata et aucta. Secundum classes, ordines, genera, species adjectis synonimis, locis, observationibus, descriptionibus 3 (2): 1-349. Hafniae (C. G. Proft, Fil. et Soc.). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [208].
  • Möschler, H.B. (1861): Die Schmetterlinge der Oberlausitz. II. Abteilung. — Neues Lausitzisches Magazin, 38: 1-147. [Digitalisat Bayerische Staatsbibliothek]
  • Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 19/20: 99-442. Wiesbaden. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • [SCHÜTZE (1931): 122]
  • Seizmair, M. (2023): Contribution to the study of the Pyraustinae Meyrick, 1890 (Lepidoptera, Crambidae) on the Arabian Peninsula: a new species of Psammotis Hübner, 1825 from Saudi-Arabia and new distributional data on four described species. — Journal of Applied Entomologist 3 (1): 34–41.
  • Treitschke, F. (1835): Die Schmetterlinge von Europa 10. Dritte Abtheilung der Supplemente. G. Herminia - Orneodes. - 303 S.; Leipzig (Gerhard Fleischer).

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)