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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

Crambus alienellus konnte ich bis jetzt zweimal finden, jeweils auf Mooren. Die Art lässt sich in den Abendstunden und an trüben Tagen aus der Vegetation scheuchen. [Friedmar Graf]

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Wahrscheinlich Rhynchospora alba!

Weidlich (2019) studierte die Art im Osten der Mark Brandenburg und stellte beim Literaturstudium fest: "Offenbar hat bisher kein Entomologe die Zucht der Art versucht. Ebenfalls sind die Raupen noch nicht gefunden worden und somit sind auch ihre Futterpflanzen noch unbekannt geblieben. In der Literatur findet sich ein Hinweis z.B. bei Patočka & Kulfan (2009), die als mögliche Futterpflanzen Vertreter der „?Poaceae“, also Süßgräser annehmen." M. Weidlich selbst versuchte eine ex-ovo-Zucht: " [...] Die ersten Räupchen schlüpften dann am 01.06.2019, sie sind weißlich, durchscheinend. Als Futter wurden den Räupchen mehrere Pflanzen, jede Art separat, angeboten, die auf den offenen Moorbereichen vorkommen: Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), Faden-Segge (Carex lasiocarpa), Torfmoose (Sphagnum spp.) (siehe auch Abb. 2 und 4). Nach wenigen Tagen wurden Fraßspuren und Exkremente lediglich am Weißen Schnabelried, einem Sauergrasgewächs (Cyperaceae) nachgewiesen; bei allen anderen konnte dies nicht festgestellt werden. Ein Teil der Raupen ging danach ein bzw. wurde wieder im Moor ausgesetzt. Das Weiße Schnabelried kommt in allen oben genannten ostbrandenburgischen alienellus-Mooren vor und bildet zum Teil dort ausgedehnte Bestände."

Rhynchospora alba ist damit zumindest für die Vorkommen in Brandenburg sehr wahrscheinlich auch die Lebensgrundlage der Raupe im Freiland. Dies könnte auch für die Vorkommen in anderen Moorbereichen Deutschlands (und darüber hinaus) gelten. Theunert (2022) stellte fest: "Über die Raupen und deren Lebensweise ist kaum etwas bekannt. So existieren nur Vermutungen, von welchen Pflanzen sie sich ernähren. Weidlich (2019) hat dazu Fütterungsversuche unternommen. Raupen im ersten Larvenstadium wurden verschiedene in Hochmooren vorkommende Pflanzenarten angeboten; dabei bei jedem Versuch immer nur Pflanzen einer bestimmten Art. Fraßspuren und Exkremente wurden später aber nur an Weißem Schnabelried (Rhynchosphora alba) gesehen. Dieses Riedgrasgewächs (Cyperaceae) ist in den Hochmooren der „Hannoverschen Moorgeest“ verbreitet vorhanden. Die Art wächst in ihnen entweder mehr oder weniger großflächig (Abb. 2) und dabei eudominant auf Torfschlammböden und in Hochmoorschlenken oder beigemischt mehr oder weniger kleinflächig am Rand von Beständen der Glockenheide (Erica tetralix). Es bot sich an, anhand der Aufenthaltsorte der Falter Rückschlüsse auf das Vorhandensein der Raupen zu ziehen." Und das Ergebnis ? "87 der 100 Falter waren aus einem Schnabelried-Bestand aufgeflogen, 13 aus einem Glockenheide-Bestand. Bei jedem der Abflüge aus einem Glockenheide-Bestand war ein Schnabelried-Bestand in unmittelbarer Nähe vorhanden, wobei unmittelbar hier nicht weiter als 10 Meter entfernt heißt. Aus anderer Vegetation wurden keine Falter aufgescheucht, auch nicht aus Wollgras- oder Heidekraut-Beständen." Ein Beweis, dass Rhynchospora alba die Raupennahrungspflanze ist, ist das natürlich noch immer nicht, aber ein weiteres starkes Indiz.

Ob Rhynchospora alba die einzige - oder auch nur die großräumig insgesamt wichtigste - Nahrungspflanze der Art ist, ist damit weiterhin noch ungeklärt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„alienus fremd, fremdartig.“

Spuler 2 (1910: 196L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Autorschaft

Zur Autorschaft des Taxons besteht Klärungsbedarf, denn die Mitautorschaft von Kaulfuss geht an keiner Stelle aus dem (unvollständigen?) Band hervor, wie er im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart liegt.

4.5. Literatur

  • Erstbeschreibung: Germar, E. F. (1817): Augusti Ahrensii Fauna Insectorum Europae. Fasciculus III: Unpaginierte Seiten, div. pl. Halae (Impensis Car. Aug. Kümmelii).
  • Theunert, R. (2022): Von welchen Pflanzen ernähren sich die Raupen des Graszünslers Crambus alienellus (Germar & Kaulfuss, 1817) (Lepidoptera, Crambidae)? — Beiträge zur Naturkunde Niedersachsens 75: 17-19. [PDF auf zobodat.at]
  • Weidlich, M. (2019): Neue Nachweise von Crambus alienellus (Germar & Kaulfuss, 1817) in der Mark Brandenburg (Lepidoptera: Crambidae). — Märkische Entomologische Nachrichten, 21 (2): 277-283.