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Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Nach Beck (2019) führte Jochen Köhler eine erfolgreiche ex-ovo-Zucht auf Kunstfutter mit Eiern aus Marokko durch - keine der angebotenen Pflanzen wurde befressen, so dass auch über die Freiland-Nahrung nur spekuliert werden kann. Eine endophytische Lebensweise in Pflanzenstängeln wird vermutet.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Diese nordafrikanische Art wurde aus Gabès in Tunesien beschrieben, kommt aber auch regelmäßig in Marokko vor. Sie kommt auch auf den Kanaren vor (bisher 2 Falter auf Fuerteventura und 1 Falter auf Teneriffa) und wurde zudem (1 Exemplar) auf Malta nachgewiesen. Die Bodenständigkeit ist hier also fraglich.

Zu den Kanaren meldet Köhler (2014) einen Raupenfund mit anschließender Zucht bis zum Falter: "Hacker & Schmitz (1991) geben für den makaronesischen Archipel eine zusammenfassende Darstellung der von verschiedenen Entomologen publizierten Funde der Eulenfalter. Für S. inquinata (Mabille) werden für diese Region insgesamt drei Nachweise genannt. Danach fand Pinker Anfang November 1970 ein ♂ bei La Mercedes auf Teneriffa, das er als neue Art beschrieb und dieser den Namen Scythocentropus mercedes Pinker, 1974 gab. Paas fand zwei Falter in der Zeit vom 25.IX.-16.X.1983 auf Fuerteventura, Jandia, Bco Esquinzo. Der hier publizierte Erstnachweis für La Gomera ist somit erst der vierte Falter von S. inquinata (Mabille), der auf den Kanarischen Inseln erfaßt wurde. Scythocentropus mercedes Pinker, 1974 von den Kanarischen Inseln ist nach Auffassung von de Freina & Behounek (1996) „bestenfalls als kanarische Unterart der inquinatus zu revidieren“. Zur gleichen Auffassung gelangen Hacker & Schmitz (1991), indem sie ausführen: „Scythocentropus mercedes Pinker, 1974 wurde nach nur einem Männchen beschrieben und ist auf Teneriffa bisher nicht wiedergefunden. Das Taxon ist ein glattes Synonym zu Scythocentropus inquinata (Mabille, 1888).“ Wie sich herausstellen sollte, konnte der gezogene Falter nicht genitalisiert werden - sein Hinterleib ging verloren. Erst Jahre später konnte durch Barcoding geklärt werden, dass das Tier in Wirklichkeit zu einer ganz anderen - damals aus Europa i.w.S. noch ganz unbekannten Art gehörte, zu Amyna axis. Die in jener Arbeit und bei Beck (2014) gezogenen taxonomischen Schlüsse sind damit obsolet.

Beck (2019) schließt aber aus der Kenntnis der zwischenzeitlich gezüchteten "echten" S. inquinata, dass deren bisherige Zuordnung zu den Caradrini oder Umgebung falsch ist, die Art hingegen zu den Apamaeini gehört - noch ist hier also nicht alles klar.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Beck, H. (2014): Die Unhaltbarkeit der gegenwärtigen imaginalen und molekularen Systematisierung der quadrifiden Noctuoidea - Genitalmorphologische Charakterisierung der Hadeninae s. l. (s. Kitching & Rawlins, 1998) - Leucaniinae subfam. stat. nov. (Lepidoptera, Noctuoidea). — Atalanta, 45 (1-4): 183-194. [PDF auf zobodat.at]
  • Beck, H. (2019): Noch einmal die Raupe von Scythocentropus inquinata (Mabille, 1888) - Nachweis des tropischen Kosmopoliten Amyna axis Guenée, 1852 (Bagisarinae) nun auch für die Kanarischen Inseln - Rückkehr zu den "klassischen" Noctuidae s. Hampson - Korrekturen zu den Artikeln von Köhler sowie Beck in Atalanta 45 (1-4), 2014. — Atalanta, 50 (1-4): 108-112.
  • Köhler, J. (2014): Scythocentropus inquinata (Mabille, 1888) auch auf La Gomera nachgewiesen - Erste Beobachtungen zur Biologie einer eremisch verbreiteten Art (Lepidoptera, Noctuidae). — Atalanta, 45 (1-4): 179-181. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Künckel d'Herculais, J. [Prés.] (1888): Séance du 14 mars 1888. — Bulletin des séances et bulletin bibliographique de la Société entomologique de France 1888: XXIII-XLVII.
  • Beschreibung als S. mercedes: Pinker, R. (1974): Interessante und neue Funde und Erkenntnisse für die Lepidopterenfauna der Kanaren. V. — Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 25 (1/2): 2-11. [PDF auf zobodat.at]