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Männchen
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Die Art wurde nach den Mitentdeckern benannt: "Named in honour of Marlies and Toni Mayr (Feldkirch, Austria) who collected the new species in companionship with Peter Huemer and recognized its differing morphology" (Ronkay & Huemer 2018).

3.2. Taxonomie und Faunistik

Ronkay & Huemer (2018) beschäftigten sich intensiv mit den Arten der Agrotis fatidica-Gruppe und unterzogen sie einer integrativen taxonomischen Analyse unter Einbeziehung von Barcode-Ergebnissen. Sie kamen dabei zum Schluss, dass die norwegische Agrotis luehri keine eigene Art ist, sondern genetisch ganz in die Variationsbreite der Agrotis fatidica fällt, weshalb sie hier Unterartrang unterstellen: Agrotis fatidica luehri (stat. n.). Wegen der insgesamt sehr geringen innerartlichen Variabilität beim Barcoding der Gruppe akzeptieren sie Agrotis proverai aus den italienischen Abruzzen trotz des Barcoding-Abstandes von nur 0,5 % gegenüber ostalpinen A. fatidica als eigenständige Art. Überraschend stellten sie fest, dass die westalpinen Tiere (Alpi Cozie, Alpes Maritimes und Hautes Alpes) genetisch sehr viel weiter von den Tieren der Abruzzen und den Tieren der Ostalpen entfernt sind als diese untereinander. Der Abstand zu A. proverai wurde mit 1,55 % ermittelt, der zu A. fatidica mit 1,71 %. Das spricht für eine sehr lange zeitliche und räumliche Trennung der Taxa (mehrere Eiszeiten). Die noch weiter westlich gelegenen Vorkommen von "A. fatidica" in den Hochlagen der Ost-Pyrenäen erwiesen sich beim Barcoding nicht nur von A. fatidica deutlich getrennt, sondern mit einem Abstand von 1,12 % auch von der räumlich näheren Tieren der italienischen und französischen Westalpen. Beide Taxa wurden daher als neue Arten beschrieben: Agrotis mayrorum und Agrotis mazeli.

Ronkay & Huemer (2018) machen darauf aufmerksam, dass Tiere isolierter Populationen aus dem Balkan (Bulgarien, Mazedonien, Albanien) und aus dem Kaukasus (Daghestan) äußerlich A. mayrorum ähnlicher sehen als der geographisch näheren Agrotis fatidica. Vor der Beschreibung als neue Art(en) wollen sie aber eine detaillierte Analyse abwarten.

3.3. Typenmaterial

Zum Holotypus ist bei zu erfahren: "Male, Italy, Prov. Cuneo, Alpi Cozie, Demonte NW, Colle Valcavera NE, 2420 m, 17.VIII.2012, leg. P. Huemer; DNA Barcode ID TLMF Lep 08820 (TLMF)." Die insgesamt 15 männlichen Paratypen stammen ebenfalls aus den Hochlagen der italienischen Alpi Cozie sowie dem anschließenden Bereich der französischen Alpen (Alpes Maritimes und Hautes Alpes).

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur