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Falter
Raupe
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2, L1: 13. Juni 2015

3, L2: 18. Juni 2015

4, L3: 19. Juni 2015

5, L4: 24. Juni 2015

6-10, L5: 3-7. Juli 2015

1.3. Puppe

1.4. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Apiaceae:] Ptychotis saxifraga [= Ptychotis heterophylla] (Faltenohr)
  • [Apiaceae:] Pimpinella sp. (Bibernelle)
  • [Apiaceae:] Daucus guttatus (Getüpfelte Möhre)
  • [Apiaceae:] Opopanax hispidus (Steifhaarige Gummiwurz, Breitblättriges Steckenkraut, Süße Myrrhe)

"Zusätzlich zu den bei Mironov (2003) aufgeführten Pflanzen" wurden auf der ägäischen Insel Samos Daucus guttatus und vereinzelt Opopanax hispidus als Raupennahrungspflanzen nachgewiesen (Fritsch et al. (2014)).

Mironov (2003) listete zur Raupe: "Found on the flowers and seeds of Ptychotis heterophylla (= Carum bunias) (France: Chrétien 1904; Dietze 1910, 1913), Heracleum sphondylium, Peucedanum oreoselinum, P. palustre, Pimpinella peregrina (?), Pimpinella saxifraga (Apiaceae) ((Germany: Schütze 1957; Weigt 1990) and probably occasionally on Clematis (Ranunculaceae) (Corsica: Millière 1870)." Doch diese Liste ist mit Vorsicht zu genießen, da er zum einen Zucht- und Freiland-Beobachtungen vermixt, zum anderen den französischen Text von Millière (1870) wohl nicht richtig verstanden hat ! Bei Millière (1870: 27) heißt es jedenfalls nur knapp: "La chenille, suivant M. Mabille, doit vivre en Corse sur la Clématite." Eine Zeichnung fehlt - Millière hatte die Raupe ja auch gar nicht gesehen.

Bei Chrétien (1904: 7) ist zu lesen: "Nourriture de la chenille: fleurs d'Ombellifères, spécialement Ptychotis heterophylla". Er war der Erste, der die Raupe durchzüchten konnte. Und er gibt auch einen Rückblick, der die Angabe zu Clematis zurechtrückt: "Mann (Wien. Mon., avril 1859) prenait en Sicile, la breviculata sur un coteau garni de fougères, sous les feulles desquelles elle se tenait cachée. M. Mabille, pour un motif analogue, sans doute, indiquait la clématite comme nourriture probable de la chenille. Mais Millière, qui avait obtenu une ponte de breviculata, assure dans son Catalogue des Alpes-Maritimes, que la chenille ne mange pas la clématite." Clematis war also nichts anderes als eine Vermutung, die sich zudem als falsch erwiesen hat ! Chrétien (1904: 7)benötigte Jahre, bis er sicher war, seine ersten Raupen von Ptychotis heterophylla geklopft zu haben. Mit den Blüten dieser Pflanze gelang dann auch mehrfach deren Zucht.

Und Ratzel (2003: 155) rückt zurecht: "Aus Baden-Württemberg liegen keine Beobachtungen zur Raupenbiologie vor. Angaben zu Raupennahrungspflanzen, die auf tatsächlichen Freilandbeobachtungen basieren, gibt es auch außerhalb Baden-Württembergs nur in geringem Maße. Weigt (l.c.) fand die Raupe an einer Pimpinellen-Art. Positive Zuchterfahrungen liegen mit Peucedanum-Arten (Haarstrang), Heracleum sphondylium (Bärenklau) und Pastinaca sativa vor (Dietze 1913, Schütze 1957). Mit dem Arznei-Haarstrang (Peucedanum officinale) hat R. Bläsius die Raupe erfolgreich gezüchtet."

Das Raupennahrungsspektrum im Freiland ist also noch sehr unzureichend bekannt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„breviculatus etwas kurz, nach der kurzen Flügelform des Falters.“

Spuler 2 (1910: 69R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Nachdem der letzte Artnachweis im Kaiserstuhl im Jahr 1973 erfolgte, mussten Trusch et al. (2012) die Art als in Deutschland „ausgestorben oder verschollen“ führen.

4.4. Literatur