1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe, Raupensack
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Genitalien
2.2.1. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Spiraea salicifolia (Weidenblättriger Spierstrauch)
- [Rosaceae:] Spiraea chamaedryfolia (Gamander-Spierstrauch)
- [Rosaceae:] Spiraea x vanhouttei (Prachtspiere, Pracht-Spierstrauch)
- [Rosaceae:] Physocarpus opulifolius (Schneeballblättrige Blasenspiere)
- [Rosaceae:] Filipendula ulmaria ?? [= Spiraea ulmaria] ?? (Mädesüß ??)
Die Raupen leben an Spierstrauch-Arten (Spiraea sp.). In der Erstbeschreibung werden Spiraea salicifolia und "Spiraea ulmifolia" (Spiraea chamaedryfolia var. ulmifolia) genannt. Auch die häufig in Gärten zu findende Spiraea x vanhouttei wird genutzt. Angaben zum Mädesüß (Filipendula ulmaria) halte ich für nicht abgesichert. Baldizzone (2019) nennt zusätzlich Physocarpus opulifolius aus einer mit Spiraea verwandten Gattung mit ähnlichem Wuchs.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Paravalvulia spiraeella (Rebel, 1916) [so bei Anikin et al. (2017)]
4.2. Verbreitung
In Österreich wird Coleophora spiraeella aus allen Bundesländern gemeldet (ausgenommen Burgenland – dies wohl eher wegen des in diesem Bundesland insgesamt geringen Durchforschungsgrades). Sie dürfte also von der Beliebtheit der Spiraea-Arten und -Hybriden als Ziersträucher profitieren.
Nach Huemer & Rabitsch (2002) wurde die Art erstmals für Österreich am 26. Mai 1890 in Gartenanlagen in Graz beobachtet. Sie gehen von Einschleppung der Art aus und stellen den Falter zu den Neozoen. Als Herkunftsgebiet werden die Karpaten vermutet.
Schreurs & Groenen (2017) melden die Art für die Niederlande.
Bryner & Kopp (2023: 46) berichten über den Erstnachweis in der Schweiz: "Diese Art ist seit mehr als 20 Jahren im Anzug aus dem Osten und wurde schon aus Österreich, Deutschland und Italien gemeldet. Die rasche Ausbreitung ist vermutlich auf der immer häufigeren Verwendung von Spiraea-Arten als Ziersträucher, insbesondere die Pracht-Spiere (Spiraea x vanhouttei), zurückzuführen. Eine Raupe wurde am 22.9.2021 an Spiraea x vanhouttei in einem Garten in Schliern bei Köniz (BE) gefunden (leg. S. Whitebread)." Wir führen die Art auf dieser Basis vorläufig noch mit Einzelnachweis für die Schweiz.
(Autoren: Peter Buchner, Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)
4.3. Literatur
- Anikin, V.V., Sachkov, S.A. & V.V. Zolotuhin (2017): "Fauna lepidopterologica Volgo-Uralensis": from P. Pallas to present days. — Proceedings of the Museum Witt Munich, Volume 7: 1-696; Munich and Vilnius.
- Baldizzone, G. (2019): Fauna d’Italia. Vol. LIII. Lepidoptera Coleophoridae. - XVII + 907 S.; Milano (Calderini).
- Bryner, R. & A. Kopp (2023): Aktualisierung der Checkliste der Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz. — Entomo Helvetica 16: 39-60.
- Huemer, P. & W. Rabitsch (2002): 6.3.19 Schmetterlinge (Lepidoptera). - 354-362. In: Essl, F. & W. Rabitsch (2002): Neobiota in Österreich. - 432 S.; Umweltbundesamt, Wien. [PDF auf homepage.univie.ac.at/wolfgang.rabitsch]
- Erstbeschreibung: Rebel, H. [Vors.] (1916): Bericht der Sektion für Lepidopterologie. Versammlung am 5. November 1915. — Verhandlungen der kaiserlich-königlichen zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien 66: 8-17.
- Schreurs, A. & F. Groenen (2017): Coleophora spiraeella Lepidoptera: Coleophoridae): een nieuwe soort voor de Nederlandse Fauna. — Entomologische berichten 77 (2): 66. [PDF auf nev.nl]